Dabei bekräftigte Le Thi Thu Hang, dass die EU einer der führenden Wirtschafts- und Entwicklungspartner Vietnams sei. Sie bat die EU darum, Parlamente restlicher EU-Mitgliedsstaaten davon zu überzeugen, das Investitionsschutzabkommen zwischen der EU und Vietnam baldmöglichst zu ratifizieren. Die EU sollte die Mühe Vietnams bei der Bekämpfung der illegalen, unregulierten und ungemeldeten Fischerei anerkennen und baldmöglichst die gelbe Karte gegen den Export vietnamesischer Meeresfrüchte aufheben.

Seinerseits bekräftigte Niclas Kvarnström, dass Vietnam ein bevorzugter Partner der EU im Asienpazifik sei. Die EU wolle Vietnam bei der Umsetzung der Partnerschaft für eine gerechte Energiewende (JETP) unterstützen und die Zusammenarbeit mit Vietnam in den Bereichen sauberen Technologien, digitaler Transformation, Halbleiterindustrie, künstlicher Intelligenz und Innovation stärken.

Beide Seiten sind sich darüber einig, die bilateralen Beziehungen auf eine neue Stufe zu bringen. Auch einige Fragen in der Region und in der Welt kamen zur Sprache. Mit Blick auf das Ostmeer zeigten sich beide Seiten besorgt über die jüngste Situation und bekräftigten die Notwendigkeit, Frieden, Stabilität, Sicherheit sowie die See- und Luftfahrtfreiheit in der Region aufrechtzuerhalten. Alle Anrainerstaaten im Ostmeer sollten das Völkerrecht einhalten, einschließlich der UN-Seerechtskonvention von 1982 (UNCLOS). Ein Regelpaket über das Verhalten der Anrainerstaaten im Ostmeer (COC) sollte bald vervollkommnet werden.