(VOVworld) - Im Atomstreit mit dem Iran eskalieren die Spannungen. Dies löst bei der internationalen Gemeinschaft neue Sorgen aus. Die Gefahr eines dritten Weltkrieges ist möglich, falls Iran oder die westlichen Länder ihre Zurückhaltung ablegen. Einen Ausweg aus der Krise ist bisher nicht in Sicht.
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Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad beim Besuch eine Atomanlage in Natan. |
Angesichts der Atomkrise im Iran sind in den vergangen Wochen steigende Spannungen zu beobachten. Sowohl Irans Nachbarland Israel als auch die westlichen Länder haben Massnahmen durchgeführt, die den Druck auf die Regierung in Teheran verstärkt haben. Während Israel Luftangriffe auf iranische Atomanlagen geplant hat, haben die USA und ihre Verbündeten im persischen Golf ein großes Manöver abgehalten. Es ist die größte Flottenübung, die jemals in der Golfregion stattgefunden hat: Zerstörer, Flugzeugträger, Minenräumer und U-Boote von insgesamt 25 Nationen proben seit fast zehn Tagen vor der Strasse von Hormuz den Ernstfall. Während des elftägigen Manövers simulieren die Kriegsschiffe einen potenziellen Krieg gegen den Iran. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben inzwischen offiziell neue europäische Sanktionen gegen den Iran gefordert. Entsprechend hätten sie sich in einem Schreiben Ende vergangener Woche an die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton geäußert, teilte ein EU-Diplomat mit. Details der möglichen neuen Strafmaßnahmen würden noch ausgearbeitet. Die EU-Außenminister sollten bei ihrem Treffen in Brüssel am 15. Oktober über das Thema beraten.
Zuvor haben die USA auch eine neue diplomatische Strafe über den Iran verhängt. Washington hat den Visumantrag von 20 iranischen Beamten, darunter zwei Minister, verweigert, die an der Sitzung der UN-Vollversammlung teilnehmen wollten, die in dieser Woche stattfindet. Beobachtern zufolge ist der Hintergrund die Atomkrise im Iran. Auch der US-Senat drängt die Regierung in Washington zu weiteren Schritten im Konflikt um das iranische Atomprogramm. In einer Resolution wird die Regierung von Präsident Barack Obama ermächtigt, alles zu unternehmen, damit der Iran keine Atomwaffe entwickeln kann. Die USA haben schon etliche Sanktionen gegen den Iran verhängt, um das Land zur Aufgabe seines Atomprogramms zu zwingen.
Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat in einem Interview mit der Zeitung „Washington Post“ erklärt, der Iran sei bereit, mit den westlichen Ländern über eine Vereinbarung zu verhandeln, die die Urananlagen Irans begrenzt. Er zweifelt aber an den Verhandlungsabsichten der USA und der westlichen Länder. Irans Staatschef bekräftigte erneut, dass das iranische Atomprogramm nicht die wirkliche Sorge des Westens sei. Der Westen nehme das als Grund, um die iranische Regierung zu zerstören, so Ahmadinedschad.
Als Reaktion auf die Sanktionen der USA und der westlichen Länder hat Iran seine Militärmacht dargestellt. Am Montag stellte Teheran die Panzer Hoveyzeh und Talaeiyeh vor, die von der iranischen Industrie- und Verteidigungsbehörde hergestellt wurden. Zuvor sagte der Befehlshaber der Luftwaffe in den Revolutionsgarden Amir-Ali Hajizadeh am Sonntag im Fernsehsender Al-Alam, dass Iran einen Präventivangriff führen könnte, sollte eine israelische Attacke bevorstehen. Er kündigte außerdem für den März nächsten Jahres ein großes Manöver in Südiran an.
Bei der internationalen Gemeinschaft wird derzeit die Sorge über einen Krieg ausgelöst. Der Frieden im Nahen Osten liegt noch in weiter Ferne.