Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea vor neuen Herausforderungen

(VOVWORLD) - Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea eskalieren immer weiter. Zuletzt erklärte Nordkorea, die Verbindung zwischen den Kontakt-Büros und die Hotline der beiden Armeen sowie zwischen den Präsidentenbüros beider Länder abzubrechen. Das bedeutet, dass es zwischen Nord- und Südkorea keine offiziellen Kontaktverbindungen mehr gibt.
Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea vor neuen Herausforderungen - ảnh 1 (Foto: toquoc.vn)

Die nordkoreanische Zentralnachrichtenagentur (KCNA) informierte am vergangenen Dienstag, dass es zwischen Nord- und Südkorea offiziell keine militärischen und politischen Verbindungen  mehr gäbe. Das war eine Vergeltung Nordkoreas, nachdem das Land Südkorea mehrfach gewarnt hatte, die Propaganda durch Luftballons an der gemeinsamen Grenze gegen Nordkorea zu unterbinden.

Diese neue Situation ist gegen die Bemühungen beider Länder, die bilateralen Beziehungen zu normalisieren. Nord- und Südkorea feiern am kommenden Montag den 1. Gipfel der beiden koreanischen Staaten vor 20 Jahren. 

Deeskalation der bilateralen Beziehungen gescheitert

Die Verteilung von Flugblättern durch Südkorea sind schon seit langem die Gründe für die Eskalation der bilateralen Beziehungen. Nordkorea betrachtet Südkorea damit als einen Feind. Die Beziehungen der beiden koreanischen Staaten bekämen damit neuen Wind. Nordkorea krisierte und drohte Südkorea, die Verbindungen der Kontaktsbüros beider Länder zu unterbrechen. Nordkorea würde weitere Maßnahmen ergreifen, wenn Südkorea die Verteilung von Flugblättern an der gemeinsam Grenze gegen Nordkorea durch Überläufer nicht unterlasse. 

Die Verteilung von Flugblättern verletze die gemeinsame Erklärung der beiden koreanischen Staaten im September 2018. Risse in den bilateralen Beziehungen kamen früher als gedacht, vor allem nach dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Nordkorea und den USA im Februar des vergengenen Jahres in Hanoi. Auch weitere Verhandlungen über eine Denuklearisierung zwischen Nordkorea und den USA lagen in der Sackgasse. In der Zwischenzeit provozierte Nordkorea Südkorea mit dem Test von Kurzstrecken Raketen und lehnte Reisliferungen von Südkorea ab. Nordkorea demontierte die südkoreanische Infrastruktur im Touristengebiet im Berg Kumgang. Nordkorea kritisierte südkoreanische Militärmanöver. 

Instabilität in den Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea

Nord- und Südkorea hatten seit 1970 viele Hotline erichtet, um militärische und politische Eskalationen zwischen den beiden koreanischen Staaten zu vermindern. Für Südkorea sind die Hotlines wichtige Methode zur Lösung der Mißverständnisse der beiden Staaten. 2016 wurden die Hotlines zwischen Nord- und Südkorea abgebrochen. Zwei Jahre später wurden sie wieder aufgenommen, nachdem  der nordkoreanische Staatschef  Kim Jong-un Zeichen der Deeskalation zeigte. 

Nord- und Südkorea hatten schon seit Anfang dieses Jahres keine Kontakte mehr wegen der COVID-19-Pandemie gepflegt. Im Gegenzug will der südkreanische Präsident Moon Jae-in nun diese Zeit erwärmen. Experten zufolge wollte Nordkorea jetzt Druck vor Verhandlungen oder vor möglichen Sanktionen der USA machen. Die Eskalation der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea sei nicht nur wegen der Verteilung von Flugblättern, sondern seien vielmehr für ein größeres Vorhaben Nordkoreas inszeniert.

Südkorea ist seit langem nachgiebig, um die Spannungen zu glättern. Es schlug den Vereinten Nationen (UNO) vor, die Sanktionen gegen Nordkorea aufzuheben. Südkorea mühte sich, die Gerüchte über den Gesundheitszustand des nordkoreanischen Staatschef am Ende des vergangenen Aprils zu dementieren. Die Wut Nordkoreas gegenüber Südkorea könne nicht gleich abgekühlt werden. Der Bruch in den Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea kann nicht wie gewünscht wieder geglättet werden. Die Verhandlungen mit Nordkorea werden spannender und langwieriger.

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