COP 19: Pessimistische Signale aus Warschau

(VOVworld) – Die UN-Klimakonferenz COP 19 findet derzeit in der polnischen Hauptstadt Warschau statt. Die Konferenz dauert zwölf Tage. Es wird eine Vereinbarung gegen den Klimawandel erwartet, die das Kyoto-Protokoll ersetzen soll, da das Kyoto-Protokoll im Jahr 2020 auslaufen wird. Aber die pessimistischen Signale aus Warschau geben wenig Hoffnung auf erfolgreiche Ergebnisse.


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Eine Industriezone in Kawasaki in Japan. (Foto: Reuters/ Vietnam+)


Auf der UN-Klimakonferenz COP 17 in Durban in Südafrika im Jahr 2011 einigten sich die beteiligten Länder darauf, die zweite Phase des Kyoto-Protokolls von 2013 bis 2015 umzusetzen und eine neue Vereinbarung für alle Länder zu diskutieren. COP 19 ist deswegen äußerst wichtig, da 2013 das erste Jahr der zweiten Phase des Kyoto-Protokolls ist.

Hindernisse aus Schutz der Eigeninteressen

Die vergangenen UN-Klimakonferenzen fanden unter angespannter Stimmung statt, da alle Länder konsequent ihre Eigeninteressen schützten und sich nicht auf die Reduzierung der Treibhausgase einigen konnten. Die diesjährige Klimakonferenz findet im Schatten der Folgen des Supertaifuns Haiyan statt, der große Sach- und Personenschäden auf den Philippinen angerichtet hat. Der Taifun hat Alarm ausgelöst und Länder weltweit auf zum Handeln aufgefordert. Deshalb diskutierten die Teilnehmer nicht nur über die neue Vereinbarung, die das Kyoto-Protokoll ersetzen soll, sondern forderten auch die Industrieländer dazu, auf ihre Verpflichtungen einzuhalten. Sie sollen den Entwicklungsländern jährlich rund 100 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellen, um Folgen des Klimawandels zu beheben.

Allerdings befindet sich die Konferenz nach einer Woche immer noch in einer Sackgasse. Zuerst hat Japan auf der Konferenz einen Schock ausgelöst, mit der Verkündung, bis 2020 die Treibhausgase statt 25 Prozent nur noch 3,1 Prozent zu reduzieren. Außer Japan brachte Australien der Konferenz eine große Enttäuschung. Australien will das bisherige Klimaschutzziel für 2020 – eine magere Reduktion des CO2-Ausstoßes um fünf Prozent gegenüber dem Stand von 2000 – nun doch nicht erhöhen. Das Land hatte zuvor geplant, sein Ziel auf 15 bis 25 Prozent anzuheben. Der australische Premierminister hat gerade die CO2-Steuer aufgehoben, die Behörde zur Reduzierung der Treibhausgase aufgelöst und die Unterstützung für erneuerbare Energie-Projekte reduziert. In seiner Rede beim COP 19 wiederholte der australische Vertreter einige Male den neuen Kurs seines Landes und versuchte, die Unterstützung zur Lösung der Folgen des Klimawandels zu verschieben. Auch der Gastgeber Polen wurde auf der Konferenz scharf kritisiert. Da das Land Kohlenunternehmen erlaubt hat, sich an der Konferenz zu beteiligen. Das ist ein deutlicher Beweis, dass das Land den Energiegewinn aus Kohlen vorantreiben will.

Finanzielle Beiträge verschieben

Es wird zudem auf der Konferenz erwartet, dass eine Unterstützung für die vom Klimawandel betroffenen Länder vereinbart wird, vor allem die Finanzierung für den so genannten Grünen-Klima-Fonds. Bislang haben noch keine Länder finanzielle Unterstützung von 2013 bis 2020 verabschiedet. Das ist eine große Hürde für Entwicklungsländer, die stark vom Klimawandel betroffen sind.

Eine andere Herausforderung für COP 19 ist der Transfer von umweltfreundlichen Technologien. Die Entwicklungsländer fordern die Aufhebung des Patentrechtes für diese Technologie. Hingegen wollen die Industrieländer diese Aufforderung nicht erfüllen, da der Transfer dieser Technologien großes Einkommen bringen kann.

Von der Entschlossenheit bis zur Handlung: ein großer Distanz

Die Teilnehmer bei COP 19 haben eingeräumt, dass die Folgen des Klimawandels immer größer werden. Trotzdem können sie noch keine Kompromisse für offene Fragen finden. Währenddessen strengen sich zahlreiche Menschen an, ein konkretes Ergebnis in Warschau zu erreichen. Immer mehr Menschen treten in den Hungerstreik und demonstrieren. Ob die Tränen des philippinischen Vertreters für die Opfer in seinem Land nach dem Super-Taifun Haiyan die Teilnehmer zur Tat bewegen kann? Ob COP 19 ein positives Ergebnis in letzter Minute erreichen kann? Die Antwort bleibt abzuwarten.

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