COP28 und Herausforderungen

(VOVWORLD) - Die 28. UN-Klimakonferenz (COP28) ist am Donnerstag in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) eröffnet worden. Die Konferenz findet in einem Kontext statt, in dem die Welt die immer offensichtlichen Auswirkungen des Klimawandels erlebt und gleichzeitig vor enormen Herausforderungen bei der Umsetzung der Klimaverpflichtungen steht. 
COP28 und Herausforderungen - ảnh 1UN-Generalsekretär, Antonio Guterres. (Foto: AFP/VNA)
2023 erlebt die Welt weiterhin starke Auswirkungen des Klimawandels. Im neuesten Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), der ebenfalls am Donnerstag veröffentlicht wurde, ist die Durchschnittstemperatur der Erde in diesem Jahr 1,4 Grad Celsius höher als im vorindustriellen Zeitraum. Dies führt dazu, dass das Jahr 2023 das heißeste Jahr seit 1850 ist.

Die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels

Mit dem Anstieg der Erdtemperatur auf Rekordwerte kommt es auch auf allen Kontinenten immer häufiger zu extremen Wetterereignissen. Historische Dürren ereigneten sich in Europa und Südamerika, während Überschwemmungen viele Länder in Südasien und Afrika verwüsteten. Die hohen Temperaturen verschlimmern auch die Waldbrände in den USA, Kanada und Südeuropa und beschleunigen das Schmelzen des Eises auf der ganzen Welt. In den letzten drei Jahrzehnten sind mehr als ein Drittel der Himalaya-Gletscher in Nepal verschwunden. In der Schweiz haben die Eisflüsse in nur zwei Jahren zehn Prozent ihres Eises verloren. Laut US-Präsident, Joe Biden, ist der Klimawandel eine unbestreitbare Realität und stellt eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit dar:

„Das Land und die Welt sind in Gefahr. Das ist keine Übertreibung. Das ist eine Tatsache. Der Klimawandel ist eine existenzielle Bedrohung für unser Leben und unsere Wirtschaft. Von alleine wird sich die Lage nicht verbessern. Dafür ist entschlossenes Handeln nötig. Wir können verhindern, dass es schlimmer wird.“

Laut Berichten, die von der UNO im Vorfeld der COP28 veröffentlicht wurden, liegt der Hintergrund für die aktuelle alarmierende Situation des Klimawandels darin, dass die Welt noch keine nennenswerten Fortschritte bei der Reduzierung der Treibhausemissionen erzielt hat. In dem am 19. November veröffentlichten „Emissions Gap Report 2023“ erklärten die Vereinten Nationen, dass die diesjährigen Emissionen immer noch 1,2 Prozent höher als im Vorjahr seien. Bis 2030 würden die Treibhausemissionen 22 Gigatonnen über dem Grenzwert liegen, der eine Erwärmung der Erde um mehr als 1,5 Grad Celsius verhindern soll. Bei diesem Tempo wird die Erde bis zum Ende dieses Jahrhunderts fast drei Grad Celsius wärmer sein als in der vorindustriellen Ära. 

Zurück zum Kernthema

Die COP28-Konferenz begann mit optimistischen Nachrichten, als die Delegierten eine offizielle Vereinbarung zur Einrichtung eines Fonds für Schäden und Verluste mit einem anfänglichen Beitrag von mehr als 500 Millionen US-Dollar erreichten. Der Fonds soll besonders gefährdeten Staaten bei klimabedingten Schäden und Verlusten Hilfen gewähren. 

Obwohl es immer noch Kontroversen über die Höhe des Beitrags gibt, ist diese Vereinbarung ein bemerkenswerter Erfolg. Sie hilft allen Seiten, Streitigkeiten über die Finanzierung vorübergehend beiseite zu legen und Zeit für die Kernthemen zu verbringen, darunter die Erstellung eines konkreten Fahrplans zur Eliminierung fossiler Brennstoffe und die Beschleunigung des Übergangs zu grünen und erneuerbaren Energien. 

Experten zufolge haben viele Länder auf den UN-Klimakonferenzen der letzten Jahre bewusst darauf verzichtet, die Beseitigung fossiler Brennstoffe zu erwähnen. Laut den aktuellen wissenschaftlichen Daten hat die Welt keine andere Wahl mehr, als den Einsatz fossiler Brennstoffe schrittweise zu reduzieren, wenn sie die Erwärmung der Erde bis zum Ende des Jahrhunderts auf mehr als 1,5 Grad Celsius beschränken will. Dazu UN-Generalsekretär, Antonio Guterres:

„Staats- und Regierungschefs müssen handeln, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, die Menschen vor dem Klimachaos zu schützen und das Zeitalter der fossilen Brennstoffe zu beenden. Wir brauchen eine globale Verpflichtung, die Produktion erneuerbarer Energien zu verdreifachen, die Energieeffizienz zu verdoppeln und saubere Energie bis 2030 für alle bereit zu stellen. Wir brauchen eine klare und glaubwürdige Verpflichtung zu einem Fahrplan für die Eliminierung fossiler Brennstoffe, der mit dem 1,5-Grad-Celsius-Ziel im Einklang steht.“

Derzeit rufen die Europäische Union und mehr als zehn weitere Länder zur Gründung einer globalen Allianz zur Abschaffung fossiler Brennstoffe auf. Allerdings haben die USA und China, die beiden größten Wirtschaften der Welt und auch die größten Emittenten, nicht ihre Absicht bekundet, dieser Allianz beizutreten. Darüber hinaus wollen auch andere große Schwellenländer wie Indien, Brasilien, Indonesien und Erdölländer in naher Zukunft vorrangig über verstärkte Investitionen in grüne Energie diskutieren, anstatt fossile Brennstoffe abzuschaffen. Die COP28 wird deshalb vor einer großen Herausforderung stehen, um ein Dokument in Bezug auf fossile Brennstoffe herauszugeben, das von allen Vertretern der 198 Länder unterstützt wird. 

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