(VOVWORLD) - Der UN-Sicherheitsrat hat Anfang dieser Woche eine offene Diskussion über Klimawandel und Konflikte veranstaltet. Diese sind die schlimmsten Faktoren, die zur Hungersnot in der Welt führen und daher das friedliche Umfeld und die internationale Sicherheit gefährden.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres. (Foto: Xinhua/VNA) |
Mit dem Thema „Auswirkungen des Klimawandels und der Lebensmittel-Unsicherheit auf den Erhalt von internationalem Frieden und Sicherheit“ fand die Diskussion des UN-Sicherheitsrats offen am 13. und 14. Februar nach der Initiative Guyanas statt. Das Land hat den Vorsitz des UN-Sicherheitsrats im Februar inne. Vertreter von fast 90 Ländern und der UN-Generalsekretär sowie die Leiter zahlreicher internationaler Organisationen nahmen daran teil.
Konflikte und Klimawandel führen zu steigender Armut
Bei den Diskussionen sind die Leiter der UNO und vieler Länder sowie internationaler Organisationen der Meinung, dass die Welt in eine neue Phase der Instabilität gehe, wenn sich der Klimawandel und Konflikte gemeinsam auswirken und zur globalen Lebensmittel-Unsicherheit führen. Laut dem UN-Generalsekretär Antonio Guterres müssen Millionen Menschen wegen Konflikten aus ihren Wohnorten evakuiert werden. Die Infrastruktur für die Landwirtschaftsproduktion sei bei dem Klimawandel und extremen Wetterbedingungen, wie Dürren, Überschwemmungen und Versalzung, zerstört. Daher seien die Erträge zurückgegangen. Auch die Methoden zur Landwirtschafsproduktion und Fischerei seien geändert worden.
Guterres gab bekannt, bis Ende 2023 litten über 330 Millionen weltweit unter Hungersnot. Ihr Leben sei bedroht, falls es an Rettungsmaßnahmen mangele. Auch der Exekutivsekretär des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC), Simon Stiell, ist der Meinung:
„Nur ein paar Jahre vorher glaubte die Welt noch, dass die Hungersnot beseitigt werden kann. Allerdings leidet nun einer von allen zehn Menschen in der Welt ständig unter der Hungersnot. Diese Zahl ist inakzeptabel. Falls der Klimawandel schlimmer wird, wird die Situation noch schlechter. Der Klimawandel trägt zu Lebensmittel-Unsicherheit und steigenden Konflikten bei.“
Die Vize-Generaldirektorin der Welternährungsorganisation FAO, Beth Bechdol gab bekannt, im globalen Bericht über Lebensmittelkrise im vergangenen Jahr habe FAO klar gezeigt, dass Konflikte und der Klimawandel die schlimmsten Probleme für die globale Lebensmittelsicherheit seien und diese könnten die internationale Sicherheit gefährden.
„Wir haben mehrmals gehört, dass es keine Lebensmittelsicherheit gibt, falls es keinen Frieden gibt und umgekehrt. Wir haben gesehen, dass die Konflikte zu Hungersnot und Unterernährung führen. Es ist nicht zufällig, dass die Hälfte aller Hungernden weltweit in Konfliktgebieten leben.“
Laut Bechdol sind die großen Konflikte in der Welt heute, wie der Russland-Ukraine-Konflikt und der Konflikt im Gazastreifen, ein Beweis für die Auswirkungen der Konflikte auf die Lebensmittelsicherheit. Der Verlust des Landwirtschaftssystems in der Ukraine betrage schätzungsweise etwa 40 Milliarden US-Dollar. Etwa 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen gerieten in Hungersnot.
Dringende Handlungen bevorzugt
Die UNO hat die Weltgemeinschaft zu dringenden Handlungen aufgerufen. Laut dem UN- Generalsekretär Antonio Guterres führt die Armut immer zu Ausschreitungen.
„Falls wir nicht handeln, wird die Situation immer schlechter. Die Konflikte eskalieren und die Klimakrise wird auch schlimmer, wenn die Kohlenstoffemissionen steigen. Um die steigenden Gefahren für internationalen Frieden und Sicherheit zu vermeiden, sollten wir sofort handeln, um die tödliche Verbindung zwischen Konflikten, Klimawandel und Lebensmittel-Unsicherheit zu brechen.“
Laut dem Außenminister Guyanas, Hugh Hilton Todd, soll der UN-Sicherheitsrat bald eine langfristige Strategie verabschieden und ein neues nachhaltiges globales Lebensmittelsystem aufbauen. Auch die Vize-Generaldirektorin der Welternährungsorganisation, Beth Bechdol, ist der Meinung, dass es dringlich sei, ein Lebensmittelsystem aufzubauen, das den Klimawandel berücksichtigt und den Lebensmittelproduktionsprozess, vom Anpflanzen bis hinzu Bewahrung der Produkte, umfasst. Als erstes sollte nachhaltiger Lebensunterhalt für die beim Klimawandel gefährdeten Gruppen gewährleistet werden. So können sie vor den Auswirkungen von Klimawandel und Konflikten zum Teil geschützt werden.