Der gewaltsame Konflikt brach im Gazastreifen aus, als die Hamas Israel am 7. Oktober überraschend angriff. Die israelische Armee startete einen großen Gegenangriff. Bis Dienstag, 10. Oktober wurden mehr als 1500 Menschen getötet und Tausende verletzt. Es gibt die Gefahr einer Kriegseskalation.
Reaktionen auf den Konflikt
Am 9. Oktober erklärte die israelische Armee, 300.000 Reservisten zu mobilisieren, um auf die Angriffe der Hamas militärisch zu antworten und den ganzen Gazastreifen zu blockieren. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu bekräftigte, dass die Offensive der israelischen Armee den Nahen Osten verändern werde.
Israels Antwort hat unterschiedliche Reaktionen der Weltgemeinschaft verursacht. Viele europäische Länder unterstützen Israel. Am Dienstag gaben die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien eine gemeinsame Erklärung ab, um Unterstützung für Israel zu zeigen und die Hamas zu verurteilen. Sie warnten in der Erklärung, dass kein Drittland die Instabilität ausnutzen dürfe, um seine Sicherheitsinteressen im Nahen Osten voranzubringen. In einigen anderen europäischen Ländern wurden in den vergangenen Tagen zahlreiche Solidaritätskundgebungen für Israel organisiert.
Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, kritisierte den Standpunkt einiger westlicher Länder. Ihm zufolge ist es nun wichtig, die Lage zu entspannen und eine sofortige Waffenruhe zu erreichen.
„Wir sehen den Standpunkt der westlichen Länder: Sie konzentrieren sich nur auf diesen Konflikt und erwähnen gar nicht die Hintergründe des Konfliktes in Palästina. Es ist notwendig, zum Friedensprozess zurückzukehren, um zwei Staaten zu gründen, die in Frieden und Sicherheit nebeneinander leben.“
Bemühungen um Dialog
Die Weltgemeinschaft ist besorgt über die Eskalation des Konfliktes, weil Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen verstärkt und die Hamas mit der Exekution der Geiseln aus Israel gedroht hat.
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi führte am 9. Oktober ein Telefongespräch mit dem saudischen Premierminister, Kronprinz Mohammed bin Salman und dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohamed bin Zayed Al Nahyan, um über Maßnahmen zur Entspannung der Lage im Gazastreifen zu diskutieren. Ägypten, Saudi-Arabien und die VAE spielen eine große Rolle in der arabischen Welt und haben Dialogkanäle mit der israelischen Regierung.
Die Staatschefs einiger Länder wie China und Venezuela riefen alle Seiten zur Waffenruhe auf. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte die Bereitschaft, als Vermittler zwischen allen Seiten tätig zu werden. UN-Generalsekretär Antonio Guterres ist der Meinung, dass die Seiten die Lage im Nahen Osten nicht mehr verschlechtern sollten.
„Auch in schlechten Zeiten muss man eine langfristige Vision haben und unwiderrufliche Handlungen vermeiden, die die Radikalen noch fördern und Perspektiven für einen langfristigen Frieden vernichten.“
Die Beobachter sind der Meinung, falls es keinen dringlichen Dialog zwischen den Seiten gebe, werde sich die humanitäre Lage im Gazastreifen noch verschlechtern. Wenn der Krieg eskaliere, werde Israel eine vollständige Gaza-Blockade verhängen. Dann werde es dort keinen Strom, keine Lebensmittel, kein Wasser, kein Gas mehr geben.