Folgen des arabischen Frühlings

(VOVworld) - Vor etwa zwei Jahren hat der arabische Frühling begonnen und machte große Schlagzeilen in der arabischen Welt. Doch es kam anders als man sich von der Bewegung erhoffte. Die Länder im Nahen Osten und in Nordafrika stehen vor politischen Unruhen und Wirtschaftsrezessionen. Ein graues Bild für die arabischen Länder des sogannten “arabischen Frühling”.

 

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Demonstrationen in Ägypten. (Foto: 24h.de)

 

Der Westen nennt es arabischer Frühling. Die Länder im Nahen Osten und Nordafrika stehen seit rund zwei Jahren vor politischen Unruhen und Spaltungen. In vielen dieser Länder gehen die Menschen wieder auf die Straßen und protestieren gegen die Regierungen, die sie vor kurzem unterstützten. Die Parteien kämpfen gegen einander, um Demokratie und Gerechtigkeit zu schützen. Demokratie und Gerechtigkeit sind Werte, die der arabische Frühling erreichen soll. Die arabischen Länder stehen auch deswegen im Fokus der Weltgemeinschaft. In Ägypten sind Demonstrationen nach dem Sturz vom Präsidenten Hosni Mubarak an der Tagesordnung. Diskussionen folgen auf Diskussionen nach Parlaments- und Präsidentenwahlen. Die politischen Spannungen führten zu Wirtschaftsverlusten. Die Devisenreserven von Ägypten halbierten sich in diesem Zeitraum. Die Arbeitslosenzahl steigt. Das Haushaltsdefizit betrug im vergangenen Jahr etwa 27,5 Milliarden US-Dollar.

In Syrien liefern sich Soldaten der Regierung und der Opposition erbitterte Kämpfe. Bisher kamen etwa 42.000 Menschen bei den Kämpfen ums Leben. Der Bürgerkrieg in Syrien führt zu Armut und Hungersnot. Millionen Syrer sind in den Nachbarländern auf der Flucht.

In Libyen ist die Lage nicht besser. Das Land hatte eine demokratische Wahl nach dem Sturz von Präsidenten Muammar al-Gaddafi. Aber der Machtkampf zwischen den Parteien bleibt ohne Ende. Gewalt und Unruhe sind immer noch auf der Tagesordnung. Mehrere Tausend Menschen sind auf der Flucht. Beim Angriff  auf den US-Konsulat in Benghazi im vergangenen September kamen der US-Botschafter Chris Stevens und drei weitere Mitarbeiter ums Leben. Es war eine Folge des arabischen Frühlings, die die USA nicht voraussehen konnten.

In Tunesien begann der arabische Frühling. Dem Land drohen derzeit Gefahren durch Unruhen, Arbeitslose, Korruption und vor allem von den islamistischen Extremisten. Der Ausnahmezustand wurde bereits häufig in Tunesien ausgerufen.

Der Weltwährungsfonds, IWF veröffentlichte vor kurzem eine Wirtschaftsprognose für die arabischen Länder. Darin hieß es, die Wirtschaft werde sich in diesem Jahr nur langsam erholen. Die Inflationsrate und Arbeitslosenzahl werden weiter steigen. Der Hauptgrund dafür seien die politischen Unruhen. Das Bruttoinlandsprodukt in Tunesien, Ägypten und Jemen steige nur noch um etwa 3,6 Prozent, anstatt 4,7 Prozent wie vor drei Jahren. Die Inflationsrate steige in diesem Jahr auf 8,6 Prozent, so der IWF.

Experten zufolge sei die Lage in den arabischen Ländern in diesem Jahr nicht viel besser. In Ägypten, Syrien, Tunesien und Libyen werden Unruhen, Spaltung und Kämpfe weiterhin den Alltag dominieren. Eine unerwartete Folge einer Bewegung, die Beobachter den arabischen Frühling nennen.
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