Wie immer vor dem
Neujahrsfest Tet veranstaltet das Außenministerium eine Feier für
Auslandsvietnamesen, die nach Vietnam zum Tetfest reisen. Sie arbeiten und
leben weltweit, kommen zum Neujahr aber in die Heimat, um das traditionelle
Tetfest zu feiern.
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Auslandsvietnamesen besuchen das Ho Chi Minh-Mausoleum. (Foto: An Dang) |
An dieser Feier sind 1000 Vertreter der Auslandsvietnamesen aus mehr als 100 Ländern teilgenommen.
Das ist eine Rekordzahl. Im Rahmen des Programms besuchten sie das Ho Chi
Minh-Mausoleum und zündeten Räucherstäbchen im Kinh-Thien-Tempel in der
Thang-Long-Zitadelle an.
Seit fünf Jahren
veranstaltet das Außenministerium dieses Programm für im Ausland lebende
Vietnamesen, die das Neujahr in der Heimat verbringen. Dabei können sie
Erfahrungen über Geschäftsführung im Ausland sowie in Vietnam austauschen. Vor
dem Tetfest registrieren sehr viele Auslandsvietnamesen die Teilnahme an dem
Programm. Dazu Nguyen Van Dat, ein Vietnamese in Deutschland:
„Als ich am Flughafen Noi Bai in Hanoi eingetroffen bin, dachte ich
sofort, dass ich zur Staatskommission für Auslandsvietnamesen kommen soll, um
die Einladung für dieses Programm abzuholen. Das Treffen hier heute ist sehr
fröhlich und herzlich.“
Nguyen Van Dat lebt
seit 20 Jahren weit weg von der Heimat Vietnam. Er ist aufgeregt, als er an der
Feier für Auslandsvietnamesen teilnahm.
Das Neujahrsfest in
der Heimat zu verbringen ist sehr heilig für viele im Ausland lebende
Vietnamesen. Irgendwohin sie kommen, denken sie noch immer an die Heimat
Vietnam, so Nguyen Hoang Hiep, ein Vietnamese in Russland:
„Vielleicht haben alle Auslandsvietnamesen ein Gefühl sowie mein, als
sie das Neujahr im Heimatland feiern. Ich freue mich sehr, hier zu sein. Alles
von Bäumen bis zu Häusern und Menschen hier sind so nah. Im Ausland bin ich wie
ein Gast. Hierher bin ich wie zu Hause.“
Die
Auslandsvietnamesen erhalten vietnamesische Sitten und Bräuche, obwohl sie im
Ausland leben. Auch wenn sie zum Tetfest mit der Arbeit dort beschäftigt sind,
führen sie noch Rituale zum Tetfest: Sie bereiten sich noch auf Opfergaben vor.
Es gibt ebenfalls traditionelle Gerichte wie Klebreiskuchen. Dazu Nguyen Van
Dat, der Vietnamese in Deutschland:
„Wir haben im vergangenen Jahr das Tetfest in Deutschland verbracht,
gemeinsam mit drei Kindern und den Enkelkindern. Einige müssen zur Arbeit
gehen, wie immer. Aber meine Frau bereitete noch Klebreiskuchen und andere
Gerichte vor und dekorierte den Altar. Unsere Enkelkinder beten auch, nach
ihrer Großmutter.“
Laut Statistiken
besuchten 2011 mehr als 300.000 Auslandsvietnamesen das Heimatland. Sie
schickten mehr als neun Milliarden US-Dollar nach Hause. Das ist eine
Rekordzahl und entspricht einem Zehntel des Bruttoinlandprodukts Vietnams.
Nguyen Hoang Hiep, der Vietnamese in Russland, ist ein Unternehmer im Bereich
Immobilien:
„Dieses Jahr haben wir viele Geschäftschancen in Vietnam. Der
Immobilienmarkt in Vietnam ist derzeit still. Das ist eine Chance für Menschen,
die Geld in der Hand haben, in Immobilien zu investieren.“
Vietnamesen im
Ausland sind Brücken der Zusammenarbeit zwischen Vietnam und anderen Ländern.
Der Staat erklärt immer, dass Auslandsvietnamesen ein untrennbarer Teil der
Nation ist. Manche können zum Tetfest nach der Heimat reisen, manche müssen
noch arbeiten und das Neujahr im Ausland verbringen. Sie alle führen aber noch
die traditionellen Rituale zum Tetfest und denken an die Heimat.
Bui Hang