G20-Umweltminister-Konferenz in Neapel: ermutigender Schritt im Kampf gegen Klimawandel

(VOVWORLD) - Am letzten Wochenende kamen Umwelt- und Energieminister der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) zu einer Klimakonferenz im italienischen Neapel zusammen. Das war das erste Mal, dass die G20-Länder eine hochrangige Klimakonferenz veranstalteten. Obwohl deren Ergebnisse noch beschränkt waren, wurde diese Konferenz als ermutigender Schritt im Kampf gegen globalen Klimawandel betrachtet. 
G20-Umweltminister-Konferenz in Neapel: ermutigender Schritt im Kampf gegen Klimawandel - ảnh 1Klimakonferenz der G20-Fachminister. (Foto: aa.com.tr)

Positive Ergebnisse

Zum Abschluss der Konferenz unterzeichneten die G20-Fachminister eine Vereinbarung zur erneuten Verpflichtung des Pariser Klimaabkommens von 2015. Gleichzeitig wurde eine gemeinsame Klima-Erklärung abgegeben. Es handelte sich um den Schutz der Artenvielfalt, effiziente Nutzung von Ressourcen und eine nachhaltige Finanzierung. Die erneute Verpflichtung zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens von 2015 und die gemeinsame Erklärung wurden als kontinuierliche Anstrengung im Kampf gegen den Klimawandel bezeichnet, die von weltweit führenden Wirtschaften in diesem Jahr gefördert werden. Beispiele dafür waren positive Ergebnisse des Online-Klimagipfels, der vor gut drei Monaten von den USA organisiert wurde. 

Nach der Umweltministerkonferenz sagte der italienische Minister für die ökologische Wende, Roberto Cingolani, die gemeinsame Erklärung der G20-Umweltministerkonferenz sei ein äußerst „ehrgeiziges Ereignis“. Ihm zufolge seien die Klima-Aktionsförderung auf allen Ebenen und die Anstrengungen bei der Kooperation zwischen den G20-Mitgliedern sehr wichtig. Damit könne man konkrete Schritte zur Reduzierung der Erderwärmung von 1,5 bis 2 Grad Celsius anstreben, sowie die nachhaltige Wirtschaftserholung und Fähigkeit zur Reaktion auf den Klimawandel nach der Covid-19-Pandemie in der Welt gewährleisten. 

Zahlreiche Herausforderungen

Trotz der Mühe zur Beseitigung von Streitigkeiten haben sich die Umwelt- und Energieminister der G20-Staaten beim Treffen in Neapel nicht auf die Begrenzung der globalen Erwärmung einigen können. Darunter ist die Reduzierung der Kohleerschließung eine der größten Meinungsverschiedenheiten zwischen einer Seite, bestehend aus den USA, Japan und EU-Länder, und der anderen Seite, bestehend aus China, Russland und Indien. Deswegen wurden die Reduzierung der Kohleerschließung und -nutzung nicht in die gemeinsame Erklärung mit aufgenommen. Außerdem hat es in Neapel wegen des Protests von ölexportierenden Ländern keine Einigung auf die Reduzierung der Ölerschließung gegeben. 

Im Vorfeld der Klimakonferenz in Neapel subventionierten G20-Staaten einigen unabhängigen internationalen Berichten zufolge seit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens von 2015 mehr als 3,3 Milliarden US-Dollar für die Erschließung fossiler Brennstoffe. Derzeit stellen fast alle G20-Staaten weitere finanzielle Unterstützung für die Produktion und den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zur Verfügung. 

Analytikern zufolge hat es viel zu tun. Bis zur UN-Klimakonferenz (COP26) im November in Schottland in diesem Jahr sollten sich die Länder mehr anstrengen. Dieses Ereignis gilt als die letzte Frist für fast 200 Länder und Regionen, ihre Klima-Verpflichtungen im Rahmen der COP21 in Paris im Jahr 2015 zu zeigen.

Am 26. Juli rief UN-Generalsekretär Antonio Guterres die G20-Staaten zur Entfaltung ihrer Führungsrolle beim Kampf gegen globaler Klimawandel auf. Guterres zufolge ist eine klare Verpflichtung der G20-Staaten gegenüber dem Ziel erforderlich, die Erderwärmung unter 1,5 Grad Celsius Ende diesen Jahrzehnts aufrechtzuerhalten.

Mehr zum Thema
Weiteres