(VOVWORLD) - Mit der Vermittlung der USA haben Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) in der vergangenen Woche ein „historisches Friedensabkommen“ erreicht, das zu vollständiger Normalisierung der diplomatischen Beziehungen beider Länder führen kann. Demnach wird VAE der erste Golfstaat und der dritte arabische Staat sein, der seine Beziehungen zu Israel normalisiert. Zuvor hat Ägypten im Jahr 1979 und Jordanien im Jahr 1994 die Beziehungen zu Israel normalisiert. Dieses Ereignis kann zu großen politischen Änderungen im Nahen Osten führen.
US-Präsident Donald Trump erklärt die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten am 13. August im Weißen Haus. (Foto: Whitehouse.gov) |
Einer der wichtigen Inhalte des Friedensabkommens ist die Verpflichtung Israels, den Plan zur Annexion der palästinensischen Gebiete im Land einzustellen. Daneben bekräftigte die VAE-Regierung das Ziel des Abkommens, die Bedrohung für die Zweistaatenlösung im Konflikt zwischen Palästina und Israel zu beseitigen. Viele Länder weltweit haben das Abkommen gelobt und dies als einen wichtigen bedeutenden Schritt für den Frieden in der Region bezeichnet. Einige Länder haben aber dagegen protestiert.
Die Meinungsverschiedenheiten in diesem Problem spiegeln die komplizierte politische Lage im Nahen Osten wider. Trotz Meinungsverschiedenheiten wird das Abkommen zur Normalisierung der Israel-VAE-Beziehungen als ein historisches Ereignis und der erste Schritt für große Änderungen in der Region bezeichnet.
Erwartungen
Nachdem die USA das Friedensabkommen zwischen Israel und VAE am 13. August bekannt gemacht haben, haben Russland, Deutschland, Japan, Ägypten, Bahrain und Oman das Abkommen sofort begrüßt. Der deutsche Bundesaußenminister Heiko Maas sieht die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und VAE als einen wichtigen Beitrag zum Frieden in der Region. Ägyptens Präsident Abdel Farrah El-Sisi äußerte sein Vertrauen, dass das Abkommen dem Nahen Osten Frieden bringen wird. Der Vizevorsitzende des Außenausschusses im russischen Senat Vladimir Dzhabarov ist der Meinung, das Israel-VAE-Abkommen werde zur Stabilisierung der Lage in der Region beitragen.
Man erwartet auch, dass das Abkommen den Weg für eine Reihe ähnlicher Abkommen zwischen Israel und anderen arabischen Ländern ebnen kann.
Unvorhersehbare Zukunft
In einer Erklärung am 16. August warnte der iranische Generalstabschef, Brigadegeneral Mohammad Bagheri, falls sich etwas im persischen Golf ereigne und die Nationalsicherheit des Iran beeinträchtigt würde, müsse die VAE dafür verantwortlich sein und der Iran werde den VAE nicht vergeben. Die iranische Revolutionsgarde kritisierte das Abkommen scharf und bezeichnet es als ein Abkommen mit Einmischung der USA. Damit würden die Einflüsse der USA im Nahen Osten steigen.
Die Reaktion des Iran kann man verstehen. Denn aus der Aussicht des Iran wird das Friedensabkommen zwischen Israel und den VAE als ein Sieg der Mühen der USA und seiner Verbündeten, den Iran zu isolieren.
Das Abkommen wird auch von einigen anderen Ländern kritisch gesehen, darunter Palästina. Der hochrangige Berater des Präsidenten Mahmud Abbas, Nabil Abu Rudeineh erklärte, die palästinensischen Politiker verurteilten dieses Abkommen. Sie bezeichneten es als Verrat an Jerusalem, Al-Aqsa und an Palästina. Auch das türkische Außenministerium gab eine Erklärung ab, das große Sorge äußerte, dass die VAE durch einseitige Handlungen die Friedensinitiative der arabischen Liga zerstören würden.
Die politische Lage im Nahen Osten nach der Erreichung des Israel-VAE-Friedensabkommens wird möglich komplizierter sein.