(VOVWORLD) - Nachdem Mexiko und die USA bilaterale Vereinbarungen vereinbart haben, will Kanada wieder an den Verhandlungen teilnehmen, um das nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) zu retten.
US-Präsident Donald Trump und Kanadas Premierminister Justin Trudeau. |
Ob diese Nachgiebigkeit Kanadas dem neuen Freihandelsabkommen der drei Länder helfen kann, ist fraglich.
Die USA und Mexiko haben sich in der vergangenen Woche auf das geänderte NAFTA geeinigt. Damit wollen sie Druck auf Kanada ausüben, die neuen Artikeln über den Handel von Autos zu akzeptieren. Die USA erklärten einseitig, dass sie NAFTA mit einzelnen Ländern verhandeln könnten oder NAFTA ohne Kanada.
NAFTA: bilaterales Abkommen
US-Präsident Donald Trump will seit seiner Amtsübernahme, dass die USA aus den Handelsvereinbarungen aussteigen oder sie neu verhandeln, wenn es um das Interesse der USA geht. Dass die USA den Druck auf ihr Nachbarland Kanada bei den NAFTA-Verhandlungen ausüben, sei nichts anderes als dass die USA ihren Handel schützen wollen.
Trump drohte Kanada, nachdem beide Länder keine Einigung bei Verhandlungen über Handelsstreitigkeiten erzielt hatten. Dabei ging es um die Regelungen bezüglich der Antidumpingzölle. Die USA drängten Kanada dazu, dass es auf die Antidumpingzölle von Milch und Butter aus den USA verzichten. Kanada will die USA daran hindern, dass sie die Regelungen über Antidumpingpreise aus Sicherheitsgründen mit höheren Zöllen auf kanadische Waren anwenden. Die Welt erlebte jüngst, dass die USA ihre Importzölle um 10 und 20 Prozent auf Aluminium und Stahl erhöhten.
Die USA hatten zuvor Kanada aufgefordert, die Mechanismen zur Verwaltung der Einlieferungen aufzuheben. Die USA betonten, dass sie das neue NAFTA nicht akzeptieren werden, wenn es nicht alle fünf Jahre einmal neu verhandelt werden könne. Trump bekräftigte, dass die USA das derzeitige NAFTA aufheben würde, um ein neues bilaterales Handelsabkommen mit Kanada und Mexiko zu verhandeln.
Trumps harte Erklärung kam, nachdem die USA und Mexiko neue grundlegende Einigungen erzielt hatten. Trump konnte mit den USA mehrere wichtigere Vereinbarungen aus multilateralen Abkommen als aus dem NAFTA ziehen. Die Weltgemeinschaft fragt sich, ob die Drohungen Trumps wahr werden, und NAFTA nur für die USA und Mexiko gilt.
Nicht leicht, Kanada aus NAFTA auszuschließen
Juristisch könne Trump laut Analytikern seine Drohungen umsetzen, politisch sei es aber schwieriger. Bei Wirtschaftsvorteilen müssen die USA bei NAFTA ohne Kanada nachdenken. Denn NAFTA besteht schon seit 25 Jahren. Es hat einen Anteil an der Orientierung der Produktion der drei Länder beigetragen. Der Zusammenhang in der Produktion zwischen den USA und Kanada ist stark. Kanada ist in den jüngsten zwei Jahren der größte Exportmarkt der USA. Wenn die USA Kanada aus dem NAFTA ausschließen und Zölle von 25 Prozent auf Autos aus Kanada setzen, wirkt es sich negativ auf US-Verbraucher aus. Für jede neue Version von NAFTA ist es wichtig, dass es zu den USA, Kanada und Mexiko gehören muss, um eine starke Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Konkurrenz aus Europa und Asien zu erreichen.
Eine bilaterale Vereinbarung in der NAFTA mit Mexiko könnte auf Protest im US-Kongress stoßen, da es im kommenden November im US-Kongress zu Wahlen kommt. Viele Abgeordnete hatten schon angekündigt, dass sie neue Vereinbarungen ohne Kanada nicht unterstützen werden. Die Frist für NAFTA-Verhandlungen endet in 80 Tagen. Die USA und Kanada haben noch Zeit zur Lösung ihrer Streitigkeiten. Die USA und Kanada sind in ihren jüngsten Erklärungen noch optimistisch über Vereinbarungen der NAFTA mit den USA, Kanada und Mexiko.