(VOVWORLD) - Vor ein paar Tagen haben die USA ein Kriegsschiff mit dem Raketenabwehrsystem des Typs Patriot in die Region des Nahen Ostens verlegt. Auch Äußerungen von Militäroffizieren der USA und des Iran gegeneinander haben die Stimmung im Nahen Osten angeheizt. Jedoch könnte dies nicht einfach zu einem Militärkonflikt führen. Denn keine Seite wünscht sich einem Konflikt.
Irans Präsident Hassan Rohani (l.) und US-Präsident Donald Trump. (Foto: Vaaju) |
Die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA sind seit einer Woche angespannt, als der iranische Präsident Hassan Rohani am 8. Mai erklärte, nach 60 Tagen die Umsetzung der Verpflichtungen des iranischen Atomabkommens von 2015 zu beschränken. Konkret werde das Land den Anteil von Uran bei der Urananreicherung erhöhen. Rohani warnte auch vor Vergeltung, falls die Atomfrage noch einmal vom UN-Sicherheitsrat diskutiert wird. Dies gilt als Reaktion des Iran auf Sanktionen der USA gegen das Land.
Gegenseitige Drohungen
In den vergangenen Tagen ist die Stimmung in der Region angespannt wegen harter Erklärungen beider Seiten. US-Sicherheitsberater John Bolton teilte am Montag mit, das Pentagon führe derzeit einen umfassenden Militärplan, um auf mögliche Angriffe des Iran auf US-Kräfte reagieren zu können. Außer der Entsendung des Kriegsschiffes „USS Arlington“, das unter anderem Marineinfanteristen und Amphibienfahrzeuge sowie ein Raketenabwehrsystem des Typs Patriot an Bord hat, sendeten die USA etwa 120.000 Soldaten in den Nahen Osten. Zuvor berichteten die US-Medien, dass eine B52-Bomberstaffel auf einem Stützpunkt in Katar eingetroffen ist und etwa 5200 Soldaten im Irak stationiert wurden, um auf Drohungen aus dem Iran zu reagieren.
Der iranische Religionsführer Yousef Tabatabai Nejad warnte, dass die US-Flotte mit nur einer Rakete zerstört werden könne. Er warnte, falls der US-Flugzeugträger irgendeine Handlung durchführt, werde der Iran zuerst angreifen. Irans Präsident Rohani bekräftigte, es sei nicht einfach, dem Iran zu drohen. Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif erklärte, Washington bringe sich nur selbst um, falls es einen Krieg mit dem Iran starten würde.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern haben sich seit Mai 2018 verschlechtert, als US-Präsident Donald Trump erklärte, sich aus dem Atomabkommen zwischen dem Iran und der P5+1-Gruppe zurückzuziehen. Darüber hinaus wurden die iranischen Revolutionsgarden von den USA als ausländische Terrororganisation eingestuft. Der Iran drohte sofort, die Straße von Hormus, eine wichtige Seeroute der Welt, zu blockieren.
Das Kriegsschiff USS Arlington der US-Armee. (Foto: US-Marine) |
Ein Test der Entschlossenheit
Die Weltöffentlichkeit fürchtet einen Militärkonflikt. Jedoch sind Beobachter der Meinung, dass dies nur eine Handlung psychischen Kriegs der USA sei. Denn die USA wissen genau, dass große Wirtschaftsverluste drohen, falls die Straße von Hormus ein Schlachtfeld wird.
In der Tat haben beide Seiten danach Erklärungen abgegeben, um die Spannungen zu entschärfen. US-Präsident Trump wies am Dienstag zurück, dass die US-Politiker derzeit über einen Plan zur Entsendung von 120.000 Soldaten in den Nahen Osten diskutieren. Der oberste Religionsführer des Iran Ali Khamenei erklärte am selben Tag, es gebe keinen Krieg mit den USA und die derzeitigen Spannungen seien ein Test der Entschlossenheit. Jedoch beharren beide Seiten noch auf ihren harten Standpunkten.
Die USA und der Iran haben geäußert, dass sie keinen Krieg führen wollen. Jedoch könnten ihre Provokationen und Handlungen des psychischen Krieges beide Seiten in einen Kreislauf von Konflikten bringen. Dies könne dazu führen, dass der Iran zu seinem Atomprogramm zurückkehrt, was Instabilitäten in der Region des Nahen Ostens verursachen könnte.