Marktwirtschaft und Vietnams konsequenter Standpunkt

(VOVWORLD) - Die Entwicklung einer Marktwirtschaft nach sozialistischer Orientierung ist eine wichtige Aufgabe bei der Erneuerung in Vietnam. Dieses Thema stand auf vielen Parteitagen im Mittelpunkt. Tatsächlich hat Vietnam über alle Elemente einer Marktwirtschaft verfügt und unbestreitbare Entwicklungserfolge erzielt. 
Marktwirtschaft und Vietnams konsequenter Standpunkt - ảnh 1Wirtschaftsexperte Nguyen Minh Phong. (Foto: congthuong.vn)

Die Marktwirtschaft nach sozialistischer Orientierung ist das allgemeine Wirtschaftsmodell Vietnams beim Übergang zum Sozialismus. Es handelt sich um eine moderne, international integrierte Marktwirtschaft, die vollständig und einheitlich nach den Regelungen der Marktwirtschaft funktioniert und von einem sozialistischen Rechtsstaat unter der Führung der Kommunistischen Partei Vietnams verwaltet wird. Dabei soll das Ziel „wohlhabende Bevölkerung, starkes Land, Demokratie, Gerechtigkeit, Zivilisation“ entsprechend jeder Entwicklungsphase des Landes gewährleistet werden.

Konsequenter Standpunkt

Der Begriff der Marktwirtschaft nach sozialistischer Orientierung wurde offiziell in den Dokumenten des 9. Parteitags der Kommunistischen Partei Vietnams im April 2001 beinhaltet. Dementsprechend setzen Partei und Staat konsequent und langfristig die Politik zur Entwicklung einer multisektoralen Warenwirtschaft um, die nach dem Marktmechanismus und unter dem Management des Staates nach sozialistischer Orientierung funktioniert. 

Der 12. Parteitag im Januar 2016 ergänzte, dass die vietnamesische Marktwirtschaft nach sozialistischer Orientierung eine Wirtschaft sei, die vollständig und einheitlich nach den Regeln der Marktwirtschaft funktioniert und gleichzeitig die sozialistische Orientierung gewährleistet, die jeder Entwicklungsphase des Landes entspricht. Es handelt sich um eine moderne und international integrierte Marktwirtschaft, die von einem sozialistischen Rechtsstaat verwaltet wird.

Die Dokumente des 13. Parteitag im Jahr 2021 betonten die Wichtigkeit, die Institutionen der Marktwirtschaft nach sozialistischer Orientierung vollständig und einheitlich zu vervollkommnen. Demnach ist es notwendig, das Bewusstsein über die Entwicklung einer Marktwirtschaft nach sozialistischer Orientierung zu verbessern, die Qualität der Institutionen der Marktwirtschaft nach sozialistischer Orientierung zu erhöhen sowie eine unabhängige und eigenständige Wirtschaft aufzubauen, die sich effektiver in die Weltwirtschaft integriert. Dazu der Wirtschaftsexperte Nguyen Minh Phong:

„Vietnam strebt das Ziel „wohlhabende Bevölkerung, starkes Land, Demokratie, Gerechtigkeit und Zivilisation“ an. Dies ist das höchste Ziel der Marktwirtschaft nach sozialistischer Orientierung. Die Marktwirtschaft Vietnams ist eine Wirtschaft, die allen internationalen Anforderungen, Regeln, Gepflogenheiten und Verpflichtungen entspricht, um den Menschen zu dienen.“

Die unbestreitbaren Ergebnisse 

Laut Doktor Nguyen Duc Kien besteht einer der Erfolge Vietnams darin, die Institutionen zu vervollkommnen, damit die Wirtschaft reibungslos funktioniert. Nach der Einführung der Verfassung von 2013 entsprechen die meisten der erlassenen vietnamesischen Gesetze dem internationalen Rechtssystem und den internationalen Verträgen, denen sich die vietnamesische Regierung verpflichtet hat. Vietnam ist auch eines der Länder, die das Ziel der Armutsbekämpfung erreicht haben. Der vietnamesische Standpunkt über die Sozialfürsorge und über die Marktwirtschaft nach sozialistischer Orientierung wurde damit von der Welt anerkannt.

Der Dozent an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften an der australischen Deakin University, Dr. Cong Pham, bekräftigte, dass Vietnam eine Marktwirtschaft habe. Ihm zufolge ist Vietnam 2017 der Welthandelsorganisation WTO beigetreten. Das Land habe bislang zahlreiche bilaterale und multilaterale Freihandelsabkommen mit vielen Ländern unterzeichnet, darunter die umfassende und fortschrittliche Transpazifische Partnerschaft (CPTPP) und das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der Europäischen Union (EVFTA). Die Gründung von privaten Unternehmen und Startup-Unternehmen sei ein Beispiel dafür, dass Vietnam sich von einer Zentralverwaltungswirtschaft zu einer Marktwirtschaft rasant entwickelt habe.

Über den Betrag des privaten Wirtschaftssektors sagte Doktor Can Van Luc, das Mitglied des nationalen Beirats für Finanz- und Währungspolitik:

„Im Zeitraum 2016-2021 trug die Privatwirtschaft durchschnittlich 46 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Bis 2025 soll diese Rate 55 Prozent betragen. In der Privatwirtschaft liegt der Anteil der Arbeitnehmer des Landes derzeit bei etwa 85 Prozent, der etwa ein Drittel zu den Einnahmen des Staatshaushalts beiträgt.“

Bis August dieses Jahres haben 73 Länder den Marktwirtschaftsstatus Vietnams anerkannt, darunter große Volkswirtschaften wie Großbritannien, Kanada, Australien, Japan und Südkorea. Dies spiegelt die Erfolge wider, die Vietnam während der Entwicklung des Landes und Integration in die Weltwirtschaft erzielt hat.

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