Mühe der Weltgemeinschaft zum Stopp der Gewalt im Nahen Osten

(VOVWORLD) - Vor dem Hintergrund der folgenschweren Gewalteskalation zwischen Palästinensern und Israelis im Westjordanland hat sich die Weltgemeinschaft angestrengt, die Gewalt zu stoppen und die Stabilisierung im Nahen Osten wiederherzustellen. 
Mühe der Weltgemeinschaft zum Stopp der Gewalt im Nahen Osten - ảnh 1Die Razzia der israelischen Armee im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin. (Foto: AFP)

In der vergangenen Woche hat die Gewalt im Westjordanland wieder zugenommen. Nach offiziellen Angaben Israels und Palästinas wurden mindestens 16 Menschen bei der jüngsten Gewalteskalation im Westjordanland getötet. Dutzende weitere wurden verletzt. 

Blutige Gewalt im Westjordanland

Eine Razzia der israelischen Armee im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin am 26. Januar im nördlichen Westjordanland löste die Gewalt aus. Die israelische Armee begründete den Einsatz im palästinensischen Dschenin mit Informationen über einen möglichen Angriff der Organisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) auf das israelische Territorium. Bei den Zusammenstößen zwischen der PIJ-Gruppe und der israelischen Armee in Dschenin waren nach palästinensischen Angaben neun Palästinenser ums Leben gekommen. 20 weitere wurden verletzt. Ein Tag nach der Razzia hat ein 21-jähriger Palästinenser vor einer Synagoge in Ostjerusalem sieben Menschen getötet. Einige Stunden danach verletzte ein 13-Jähriger bei einem Angriff auf Siedler im Ostjerusalemer Stadtteil Silwan zwei Männer durch Schüsse. 

Nach diesen Anschlägen haben die Polizei und die Armee Israels dutzende Palästinenser festgenommen. Die Regierung und Armee Israels kündigten an, alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz ihrer Bürger umzusetzen. 

Währenddessen riefen die Hamas-Bewegung im Gazastreifen und die PIJ-Gruppe im Westjordanland Palästinenser zur Vergeltung für die Razzia der israelischen Armee im Flüchtlingslager Dschenin auf. Die palästinensische Regierung kündigte an, ihre koordinierende Zusammenarbeit mit Israel in Sicherheitsfragen zu beenden. 

Gewalt stoppen, Stabilisierung im Nahen Osten wiederherstellen

Vor diesem Hintergrund haben zahlreiche internationale Beobachter vor einer neuen blutigen Gewaltspirale, einer „neuen Intifada“ der Palästinenser gegen Israel, gefürchtet. Die Intifada war der Aufstand von Palästinensern gegen die israelische Armee im Zeitraum 2000-2005.

Um diese Gefahr zu vermeiden, riefen zahlreiche Länder und internationale Organisationen Palästina und Israel zur Zurückhaltung und zu Verhandlungen auf. Im Vatikan appellierte Papst Franziskus an Israel und Palästina, Dialoge zu führen. Dabei sollten beide Seiten nach einer Friedenslösung für den lang andauernden Konflikt suchen. Zugleich rief er die Weltgemeinschaft auf, unverzüglich den Frieden für Israel und Palästina durch aufrichtige Dialoge zu finden. 

Auch Russland, China und die EU riefen Israel und Palästina zur Zurückhaltung und Deeskalation auf.

Die Suche nach einer Lösung für die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern und für die Wiederherstellung der Stabilisierung im Nahen Osten standen auf der Tagesordnung der Gespräche zwischen US-Außenminister Antony Blinken und Präsident Abdel Fattah el-Sisi und hochrangigen Beamten Ägyptens am Montag in Kairo. Dabei betonten beide Seiten die Notwendigkeit, die Gewalt zu deeskalieren und baldmöglichst Friedensverhandlungen zwischen Palästina und Israel wiederaufzunehmen. Der ägyptische Präsident bekräftigte den konsequenten Standpunkt Ägyptens über die Notwendigkeit, Rechte von Palästinensern gemäß den internationalen Kriterien sowie Frieden, Stabilität, Zusammenarbeit und Entwicklung im Nahen Osten zu gewährleisten. 

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