Perspektive der USA-China-Beziehungen aus dem Online-Gipfel

(VOVWORLD) - US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatspräsident Xi Jinping haben am Dienstagvormittag ihren ersten Online-Gipfel geführt. Man kann davon kaum einen Durchbruch erwarten, weil die USA-China-Beziehungen auf dem Tiefpunkt sind. Jedoch ist der Gipfel ein notwendiger Schritt, um die Stabilität in jedem Land und im gemeinsamen Entwicklungsumfeld zu schaffen. 

Bevor er im Januar 2021 US-Präsident geworden ist, hat Joe Biden Xi Jinping mehrmals getroffen.  Als US-Präsident jedoch, hat Biden mit Xi nur zweimal Telefongespräche geführt. Deshalb ist der Online-Gipfel zwischen den USA und China am Dienstag für die Öffentlichkeit in den beiden Ländern sowie in der Welt von großer Bedeutung.

Viele Herausforderungen

Der Online-Gipfel zwischen Biden und Xi findet in einer Situation statt, in der die Beziehungen zwischen den USA und China auf dem Tiefpunkt seit vielen Jahrzehnten sind. Diese Beziehungen verschlechterten sich in der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump. Seitdem er im Januar 2021 US-Präsident geworden ist, bezeichnete Joe Biden China weiterhin als größte Herausforderung der USA. Biden gibt sich auch Mühe, um Verbündete gegen China zu suchen. Dies wurde durch seine historische Dienstreise in Europa im Juni gezeigt.

Bereits am 13. November haben US-Außenminister Antony Blinken und sein chinesischer Amtskollege Wang Yi sich gegenseitig über die größte Meinungsverschiedenheit beider Seiten gewarnt, nämlich das Problem um Taipei-China. Blinken nannte die Sorge der USA darum, dass China militärischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf Taipei-China ausübt. Wang erwiderte, die Handlung der USA gelte als Unterstützung für die Unabhängigkeit von Taipei-China und sei zu gefährlich. 

Die Beziehungen beider Seiten sind auch in anderen Fragen angespannt. China protestierte scharf gegen die Bildung der Allianz zwischen den USA und beiden Verbündeten Großbritannien und Australien AUKUS im September sowie die Verstärkung der Partnerschaften zwischen den USA und ihren wichtigen Partnern in Asien. Auch die Handelsstreitigkeit zwischen den USA und China seit mehreren Jahren ist heftig. Parallel dazu gibt es Fragen um Menschenrechte und Seefahrtfreiheit im Indischen Ozean und Pazifischen Ozean.

Beide Staatschefs sind aus dem Inland unter Druck. Biden braucht die Unterstützung der Wähler, die eine harte Linie gegenüber China unterstützen, bei den Zwischenwahlen des US-Kongresses 2022 und ferner bei der Präsidentenwahl 2024. Auch Xi soll das Image eines starken und entscheidenden Politikers im Vorfeld des Parteitags der KP Chinas im nächsten Jahr zeigen.

Notwendiger Schritt

Der USA-China-Gipfel am Dienstag wird als ein notwendiger Schritt für die Beziehungen beider Länder bezeichnet. Der Online-Gipfel signalisiert, dass beide Seiten noch Dialoge führen wollen und können. Durch den Dialog können beide Seiten um die Standpunkte und den Bedarf des anderen wissen. Danach können sie ihre Handlungen ändern und provokative Handlungen vermeiden. 

Kurz vor dem Online-Gipfel gab die Pressesprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki bekannt, dass beide Staatschefs Maßnahmen diskutierten, um die Streitigkeiten beider Länder verantwortungsvoll zu lösen und um für gemeinsame Interessen zusammenzuarbeiten. In seiner Botschaft an die jährliche Party des Nationalen Komitees für die US-China-Beziehungen in New York erklärte Chinas Staatspräsident Xi die Bereitschaft, die Zusammenarbeit mit den USA in allen Bereichen zu verstärken und Meinungsverschiedenheiten beider Länder unter Kontrolle zu bringen. Auch auf der UN-Klimakonferenz COP26 in Großbritannien haben die USA und China eine Vereinbarung erreicht und eine gemeinsame Erklärung über den Klimawandel abgegeben.

Ein Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den USA und China sind notwendig. Die Öffentlichkeit interessiert sich dafür, ob beide Seiten genug Vertrauen haben, um Meinungsverschiedenheiten beiseite zu lassen und für die Interessen der jeweiligen Seite und der Weltgemeinschaft zusammenzuarbeiten.

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