(VOVworld) – Maler Nguyen Tu Nghiem gehörte zu der ersten Generation der revolutionären Kunst Vietnams. Er war erfolgreich bei der Arbeit mit vielen Materialien, von Öl- und Lackfarben bis Pastell- und Graphitfarben, vor allem jedoch mit der Lackmalerei. Nguyen Tu Nghiem widmete sein Leben der Kunst. Er war die Brücke zwischen der Tradition und der Moderne der zeitgenössischen Kunst Vietnams.
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Das Bild "Giong-Heilige" von Nguyen Tu Nghiem. (Foto: hanoimoi.com.vn) |
Maler Nguyen Tu Nghiem wurde im Jahr 1922 im Kreis Nam Dan in der zentralvietnamesischen Provinz Nghe An geboren. 1941 studierte er an der Kunstfachhochschule Indochina in Hanoi. Er war ein Kamerad des Malers Bui Xuan Phai, der berühmt für Bilder über die Altstadt Hanois ist. Als Nguyen Tu Nghiem im dritten Studienjahr war, erhielt er Unterricht bei dem Maler Professor To Ngoc Van. Damit konnte Nguyen Tu Nghiem sich kreativen und spontanen Malstilen annähern. Darüber hinaus gab To Ngoc Van verschiedene Maltechniken an seinen Schüler weiter. Der ehemalige Vorsitzende des Kunstverbands Vietnams, Professor Nguyen Do Bao, bewertet:
„Nguyen Tu Nghiem war ein ausgezeichneter Maler. Er hielt Schritt mit der realistischen Kunst in der Welt und der zeitgenössischen Kunst. Dass er an der Kunstfachhochschule Indochina studierte, war eine Chance für ihn, sich der westlichen Kultur anzunähern. Darüber hinaus setzte er die traditionelle Kunst Vietnams in seinen Werken ein.“
Neben dem Maler Bui Xuan Phai wurde Nguyen Tu Nghiem stark von Maler Nguyen Do Cung beeinflusst. Als er während des Krieges in die nordvietnamesische Provinz Son Tay umzog, besuchten er und Maler Nguyen Do Cung, einer der berühmtesten Maler Vietnams im 20. Jahrhundert, die Gemeindehäuser und Pagoden vor Ort. Dort erforschten sie die altertümliche Kultur und malten. Nguyen Tu Nghiem sagte, dafür sei er seinen zwei Lehrern sehr dankbar. Sein erstes Ölgemälde „Der Wachmann im Literaturtempel“ gewann den ersten Preis bei der Kunstausstellung Salon Unique 1994.
Während des Widerstandskampfes gegen die französische Armee war Nguyen Tu Nghiem Dozent an der Kunstschule in Viet Bac. Im Zeitraum von 1959 bis 1960 lehrte er in der Handwerkskunst-Schule Hanoi. Nghiems Werke sind einzigartig. Zum Beispiel stellt das Bild „Der alte Tanz“ die Bildhauerei in den Gemeindehäusern dar. Das war das Resultat mehrerer Besuche in den Gemeindehäusern in Son Tay, gemeinsam mit Maler Nguyen Do Cung. Sein Lackbild „Das Büffelkalb“, das gerade im Kunstmuseum Vietnams ausgestellt wird, spiegelt die Realität des Lebens wider. Professor Nguyen Do Bao bewertet dieses Lackbild:
„Dieses Bild zeigt die Erneuerung und die Entwicklung der ländlichen Gebiete in Vietnam. Es wurde im Stil der folkloristischen Malerei gemalt. Auf dem Bild kann man Figuren wie eine alte Frau, Beamte, Kinder und Jugendliche in den ländlichen Gebieten sehen, die unterschiedliche Charaktere haben. Dies symbolisiert den einzigartigen Malstil von Nguyen Tu Nghiem.“
In den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte sich der Maler mit Bildern über die zwölf Tierkreiszeichen. Dies zeigt, dass Nguyen Tu Nghiem einer der wenigen Maler Vietnams war, die die folkloristische Malerei nutzten, um einen modernen vietnamesischen Kunststil zu schaffen. Der Leiter der Behörde für Kunst, Fotografie und Ausstellungen, Maler Vi Kien Thanh, bewundert den Maler Nguyen Tu Nghiem:
„Die Bilder und Zeichnungen von Nguyen Tu Nghiem sind sehr einzigartig und kreativ. In den Werken kann man die kulturelle Tradition Vietnams sehen. Er setzte die alte Architektur des Gemeindehauses in modernen Lackbildern ein.“
Maler Nguyen Tu Nghiem wurde als einer der Vorreiter der zeitgenössischen Kunst Vietnams betrachtet und war einer der letzten Maler der Kunstfachhochschule Indochina. Mit seinen Werken bekräftigte Nguyen Tu Nghiem seine Stellung in der zeitgenössischen vietnamesischen Malerei im 20. Jahrhundert.