Bauern im Mekong-Delta bei der Anpassung an fehlende Überschwemmungen

(VOVworld) – In den jüngsten Jahren ereigneten sich im Flachland des Mekong-Deltas keine Überflutungen mehr. Das Leben und die Produktion der Bauern vor Ort werden durch die erschöpften Böden, den Mangel an Wasser in der Trockenzeit und die Versalzung negativ beeinflusst. Um die negativen Folgen der Naturkatastrophen einzuschränken, müssen sich die Bauern im Mekong-Delta auf die Änderung der landwirtschaftlichen Produktion konzentrieren. 


Bauern im Mekong-Delta bei der Anpassung an fehlende Überschwemmungen - ảnh 1
Binh Thien in An Giang: Es gibt nicht mehr viel Menschen beim Fischfang wie früher.
(Foto: cand.com.vn)


Vor langer Zeit hat sich das Flachland im Mekong-Delta dank regelmäßiger Überflutungen entwickelt, was auch zu einer Zunahme der Biodiversität in diesem Gebiet beigetragen hat. Das Mekong-Delta galt früher als eine der „Wasserreserven“ des Mekong. Dank des Schwemmlandes, welches sich durch die regelmäßigen Überschwemmungen ausgebildet hat, sind die Böden hier fruchtbar, die Feldfrüchte wachsen gut, ebenso sind Meeresfrüchte üppig in der Flussmündung vorhanden und die Bewohner leben in Wohlstand. Jedoch haben sich der Klimawandel und der Bau von Staudämmen am Oberlauf negativ auf das Mündungsgebiet des Mekong-Flusses ausgewirkt. Angesichts dieses Problems haben sich die Bauern im Mekong-Delta auf eine Änderung ihres Berufes vorbereitet. Das Leben des Bauern Do Van Liet in der Provinz Dong Thap ist seit vielen Jahren mit dem Fischfang in der Hochwassersaison verbunden:

„Aufgrund der seltenen Überschwemmungen wird sich der Fischfang in Zukunft nicht weiter entwickeln. Nun sollen wir nur Aale züchten. Der Staat hat uns zum Teil bei der Büffel- und Rinderzucht geholfen.“

Die wichtigste Maßnahme in der kommenden Zeit liegt darin, dass die Bauern die Fruchtfolge ändern und einen Beruf wählen, bei dem Wasser eingespart werden kann und sie sich an die geänderte Lage ohne Überschwemmungen anpassen können. Die Bauern im Mekong-Delta sollen nicht für immer von den natürlichen Ressourcen abhängen. Sie müssen die Produktion restrukturieren, die nichtlandwirtschaftlichen Dienstleistungen fördern und die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte verbessern. Dazu sagt Doktor Duong Van Ni aus der Sektion für Umwelt und Naturressourcen der Universität Can Tho:

„Die Fläche des Schwemmlandes im Flussdelta hat sich aufgrund des Baus von Staudämmen am Oberlauf sowie den Zuflüssen des Mekong-Flusses wesentlich verringert. So wurde die Fläche des Schwemmlands im Mekong-Delta in den jüngsten Jahren halbiert. Dieser Rückgang könnte sich in Zukunft weiter fortsetzen, wenn weitere Staudämme errichtet werden. Bei diesem Problem müssen wir vorsichtig sein.“

Die landwirtschaftliche Branche hat die Bauern regelmäßig darauf aufmerksam gemacht, dass sie neben der Nutzung der vorkommenden Ressourcen in der Hochwassersaison, außerdem selbstbewusst in der Zucht von Meeresfrüchten sein sollen, um ihr Einkommen zu verbessern. Außerdem hat die landwirtschaftliche Branche viele Modelle entwickelt und Hilfsmaßnahmen für die Bauern beim „Leben ohne Überschwemmungen“ ergriffen. Beispielsweise wird den Bauern die Zucht von Aalen, Fröschen, Fischen und Garnelen ermöglicht. Eine weitere Möglichkeit ist das Anpflanzen von einigen Wasserpflanzen, wie Lotos oder Wassermimose. Der Vizeleiter des Forschungsinstituts für Klimawandel der Universität Can Tho, Doktor Nguyen Hieu Trung, war der Meinung:

“Bei der Bewertung der Anpassungsstrategien im Mekong-Delta müssen wir zuerst die Lage am Oberlauf des Mekong-Flusses analysieren. Dabei benötigen wir Informationen, wie man dort das Regenwasser nutzt und wie sich das Wetter entwickelt. Dadurch können wir uns auf den Umgang mit den Problemen gut vorbereiten.“ 

Um sich gut an den Klimawandel anzupassen, ist eine aktive Kontrolle der natürlichen Wasserressourcen durch die betroffenen Provinzen erforderlich. Beispielsweise haben sie Seen, Kanäle und unterirdische Wasserreserven ausgebaut. Angesichts der Herausforderungen aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels im Mekong-Delta hat das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung politische Maßnahmen bearbeitet. Dazu zählen beispielsweise eine Politik über die Produktion entsprechend der Wertschöpfungskette auf großen Feldern oder eine Politik zur Restrukturierung der Reisanbaufläche sowie zur Verbesserung des Bewässerungssystems. Diese Maßnahmen haben den Bauern vor Ort erste Erfolge gebracht. Darüber hinaus sollen die betroffenen Provinzen den Informationsaustausch mit den Ländern in am Oberlauf verstärken, um die Wasserressourcen des Mekong-Flusses effektiv verwalten und nachhaltig nutzen zu können. 

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