Bambus-Flechten in der Provinz Dong Thap

(VOVWORLD) - Bambus-Flechten ist das langjährige Handwerk der Bewohner in der Gemeinde My Tra in der Provinz Dong Thap. Nach Höhen und Tiefen scheint dieses Handwerk in Vergessenheit zu geraten. Aber in der vergangenen Zeit wurde es wieder belebt. Die Handwerker freuen sich sehr, dass ihr Leben wieder stabilisiert wird. 
Bambus-Flechten in der Provinz Dong Thap - ảnh 1Im Durchschnitt kann ein Handwerker im Dorf My Tra durch das Flechten von Bambus-Produkten umgerechnet 3 bis 5,5 Euro pro Tag verdienen. (Foto: laodong.vn)

Me Bo ist der Name der aus Bambus geflochtenen Produkte. Die Handwerker spalten Bambusrohren in lange Streifen und flechten sie zu großen Matten zusammen. Für die Bewohner im Südwesten von Vietnam sind diese Bambus-Matten sehr populär. Sie verwenden Me Bo als Reisbehälter oder als Wände in Häusern und sogar als Polstermaterial für Boote. Zudem werden diese Bambus-Produkte nach Kambodscha exportiert, wo es ebenfalls zur Lagerung von Reis verwendet wird. Das Handwerksdorf My Tra wurde vor 100 Jahren gegründet. Bislang läuft die Produktion der Bambus-Waren in der Gemeinde My Tra immer noch auf Hochtouren. Jeden Tag kann eine Person acht bis zehn Bambus-Matten flechten. Auch die Älteren können diese Produkte anfertigen.

-        Ich bin alt und kann keine andere Arbeit machen. Das Flechten der Bambus-Matten ist nicht so hart und passt mir.

-        Wenn ich für jemanden arbeiten will, stellt mich niemand ein. Und auch in einer Firma bekomme ich keine Arbeitsstelle. Jetzt flechte ich nur an den Tagen, an denen ich mich gut fühle und Zeit habe.

Der 80-jährige Nguyen Van Mo in der Gemeinde My Tra beschäftigt sich seit 70 Jahren mit dem Flechten der Bambus-Matten.

„Wir verwenden auch Maschinen, um Bambus zu flechten. Jeden Tag kann ich etwa vier Euro mit dem Flechten verdienen.“

Das Flechten von Bambus-Matten ist zwar nicht schwierig, aber zeitaufwendig. Um haltbare und schöne Bambus-Matten zu erhalten, sind viele Schritte erforderlich. Männer, die starke Hände haben, übernehmen das Spalten von Bambusrohren und das Zuschneiden der Streifen, während Frauen mit ihren geschickten Händen die Matten flechten. Die Bambus-Rohre müssen etwa einen halben Tag lang im Wasser liegen, dann werden sie in Streifen gespalten und einen Tag lang getrocknet. Die Familie von Le Thi Phien aus der Gemeinde My Tra, die früher zu den armen Haushalten der Gemeinde gehörte, konnte durch Fleiß in verschiedenen Berufen und durch zusätzliches Einkommen aus dem Flechten von Bambus-Matten der Armut entkommen.

„Meine Eltern haben von diesem Handwerk gelebt. Ich habe von ihnen gelernt. Jetzt flechte ich Bambus-Matten nach der Erntezeit. Ich kann bis heute alle Arten von Bambus-Matten flechten.“

Früher hat das Flechten von Bambus-Matten vielen Familien geholfen, wohlhabender zu werden. Die Produkte sind auf dem Markt wieder gefragt. Sie werden vor allem für Bauprojekte sowie für das Trocknen von Lebensmitteln, wie kandierte Früchte zum Neujahrsfest Tet, verwendet. Handwerker investieren nun in Maschinen, um den Flechtprozess zu verbessern und die Produktivität zu erhöhen. In der Gemeinde My Tra gibt es inzwischen über 170 Haushalte und im Wohnviertel My Phu 20 Haushalte, die das Flechthandwerk betreiben. Vo Van Tho, der sich seit 30 Jahren mit diesem Handwerk beschäftigt, teilte seine Erfahrungen.

„Dieses Handwerk kann ein gutes Einkommen bringen. Die hergestellten Produkte verkaufen sich gut. Wenn zum Beispiel die Oberfläche eines Wegs beschädigt ist, kaufen die Leute ein paar Bambus-Matten, mischen sie mit Erde, um den Weg zu reparieren.“

Im Jahr 2003 erkannte das Volkskomitee der Provinz Dong Thap das traditionelle Handwerksdorf My Tra für die Herstellung von Bambus-Matten offiziell an. Heutzutage werden die Bambus-Matten verstärkt auf dem heimischen Markt gefragt, insbesondere in den Provinzen An Giang, Kien Giang und Tien Giang. Auch in Kambodscha finden die Produkte großen Absatz.

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