(VOVWORLD) - Die Produktion mit altmodischen Methoden ist ein Problem bei der Wirtschaftsentwicklung in zahlreichen Dörfern ethnischer Minderheiten im Hochland Tay Nguyen.
 Ein Projekt für Kräutertee. |
Ein Mädchen der Volksgruppe Ba Na in der Provinz Gia Lai hat sich entschieden, Hochtechnologien beim Anbau medizinischer Kräuter anzuwenden. Durch dieses Projekt hat Dinh Thi Vien örtliche Ressourcen ausgenutzt sowie die Denkweise der Einheimischen und die Anbaumethoden geändert.
In einem Garten voller Pflanzen der Art „gestreckter Nachtschatten“ surft Dinh Thi Vien, ein Mädchen der Ba Na Volksgruppe im Dorf Po Nang in der Gemeinde An Khe in der Provinz Gia Lai, mit einem Smartphone im Internet, um nützliche Informationen für die Arbeit zu recherchieren. Vien zufolge hatte der Anbau traditioneller Pflanzen, wie beispielsweise Zuckerrohr und Maniok, zuvor zahlreiche Schwierigkeiten und war nur wenig effektiv. Dank der Informationstechnologien und der sozialen Netzwerke erkannte Vien dann, dass der gestreckte Nachtschatten, der schon seit langem von Bewohnern in ihrem Dorf genutzt wurde, auf dem Markt sehr gefragt ist. Vien hat dann Partner gesucht, um mit diesen zusammenzuarbeiten. Danach diskutierte sie mit Dorfbewohnern und den Behörden über ihr Projekt. Viens Projekt wurde von diesen begeistert aufgenommen. Dazu Dinh Thi Vien:
„Als eine Angehörige der Volkgruppe Ba Na wünsche ich mir Änderungen bei dem Anbau und der Ernte von Heilkräutern. Gestreckter Nachtschatten ist eine traditionelle Pflanzenart unseres Dorfes. Deswegen beschäftigen wir uns damit, dieses Heilkraut anzupflanzen, zu verarbeiten und zu nutzen sowie Märkte für diese Pflanzenart zu suchen. Ich will weitere Arbeitsplätze für Dorfbewohner, vor allem für Frauen und Jugendliche, schaffen.”
Obwohl das Projektmodell erst Ende 2017 entworfen wurde, ist es schon zur Herstellung eines Kräutertees des Dorfes Po Nang umgesetzt worden. Inzwischen beteiligen sich zehn Haushalte im Dorf an diesem Projekt. Sie verwenden dabei Hochtechnologien für den Anbau von zwei Hektar ökologischem Nachtschattengewächs. Um die Stabilität der Ressourcen und des Verbrauchs dieses Produkts zu gewährleisten, haben die Haushalte eng mit örtlichen Genossenschaften zusammengearbeitet. Der Direktor der Genossenschaft Tu An in der Gemeinde An Khe in der Provinz Gia Lai, Le Van Bo, sagte, das Projekt zur Herstellung des Kräutertees im Dorf Po Nang sei vielversprechend. Deswegen habe seine Genossenschaft sich entschieden, sich an diesem Projekt zu beteiligen:
„Als wir von Viens Idee erfahren haben, entschieden wir uns, Vien bei der Herstellung des Tees aus gestrecktem Nachtschatten zu begleiten. Künftig werden wir Teebeutel aus gestrecktem Nachtschatten produzieren. Denn der gestreckte Nachtschatten ist gut für die Gesundheit.”
Dank der Unterstützung der Behörden der Gemeinde Tu An und der Kleinstadt An Khe wurde die Idee des Mädchens aus der Gruppe der Ba Na umgesetzt. Viens Projekt gehört zu den Projekten, die sich um eine finanzielle Unterstützung der Weltbank beworben haben. Der Vorsitzende des Volkskomitees der Gemeinde Tu An in der Kleinstadt An Khe in der Provinz Gia Lai, Nguyen Thanh Canh, teilte mit, dass die Weltbank die fünf besten Landwirtschaftsprojekte auswählen werde. Mit einem solchen Potenzial für die Wirtschaftsentwicklung werde Viens Projekt zu einem Modell, das in anderen Dörfern ethnischer Minderheiten umgesetzt werden könne:
„Nachdem das Projekt zum Anbau des gestreckten Nachtschattens erfolgreich umgesetzt wurde, wird es in drei anderen Dörfern ebenfalls durchgeführt. Damit wird die Effektivität dieser Heilpflanze erhöht.”
Von dem Projekt zur Herstellung des Bio-Tees, das von Dinh Thi Vien, einem Mädchen der Ba Na, und den Bewohnern des Dorfes Po Nang entwickelt worden ist, wird erwartet, dass es wirtschaftlich effektiv sein wird.