(VOVWORLD) - Das Dorf Cu Da liegt am Fluss Nhue, etwa 20 Kilometer westlich von der Hauptstadt Hanoi. Es gehört zur Gemeinde Cu Khe des Kreises Thanh Oai und zählt zu den seltenen Dörfern, in denen sowohl die traditionelle vietnamesische Architektur, als auch die französische Architektur zu sehen sind.
Ein Haus mit der französischen Architektur in Cu Da. (Foto: Lan Anh/ VOV5) |
Ähnlich wie die anderen Dörfer im nordvietnamesischen Delta verfügt Cu Da über ein moosbedecktes Dorftor, einen Tempel sowie Banyanbäume und Wasserstationen. Die Einzigartigkeit dieses Dorfes liegt darin, dass es hier neben den typischen Häusern auf dem Land noch Häuser gibt, die im Stil der französischen Architektur gebaut wurden. Dazu Vu Van Bang, ein Dorfbewohner:
“Die alten Häuser im Dorf wurden im Zeitraum von 1890 bis 1945 gebaut. Vor 1975 gab es in Cu Da etwa 100 alte Häuser und Villen mit französischer Architektur. Jetzt liegt diese Anzahl bei etwa 50. Sie werden fast vollständig bewahrt. Die traditionellen Häuser hier bestehen normalerweise aus fünf Zimmern und zwei Flügeln.”
Die Struktur des Dorfes Cu Da stimmt mit der traditionellen Architektur der vietnamesischen Dörfer überein: sie wurde in Form der Fischgräte gestaltet. Es gibt im Dorf eine Hauptstraße. Verbinden mit ihnen sind dutzende kleine Gassen. Die traditionellen Häuser wurden aus Holz gebaut und mit Ziegeln gedeckt. Die Türen und Säulen im Haus wurden mit Ornamenten dekoriert, die fein geschnitzt wurden. Vor allem das Haus der Familie von Trinh The Sung hat bei den Besuchern einen starken Eindruck hinterlassen. Es sei das älteste Haus im Dorf und werde bislang vollständig bewahrt, sagt der Hausbesitzer Trinh The Sung:
“Das Haus wurde im Jahr 1874 aus dem Holz der Neembäume errichtet. Es ist 200 Quadratmeter groß und besteht aus fünf Zimmern und zwei Flügeln. Bereits vier Generationen meiner Familie haben hier gewohnt. Wir bewahren es vollständig. Etwa alle zehn Jahre werden wir die Hausdächer neu decken.”
Die Touristen sind von den Häusern mit der französischen Architektur im Dorf beeindruckt. Früher war Cu Da bekannt als lebhaftes Handelszentrum, weil es sich in einer günstigen Position befindet. Die Jahre zum Ende des 19. Jahrhunderts und am Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Blütezeit des Dorfes. Damals haben die reichen Händler im Dorf viele Villen mit französischer Architektur gebaut. Nguyen Van Bao besitzt eine solche Villa. Er erzählt:
“Mein Haus ist bereits mehr als 100 Jahre alt. Das Haus hat zwei Stockwerke mit Balkons. Vor dem Haus gibt es einen kleinen Hof. Alle Baumaterialien wie Ziegelsteine oder Stahl wurden aus Frankreich importiert. Touristen aus Frankreich, den USA oder Großbritannien möchten gerne mein Haus besuchen.”
Altertümliche Häuser in Cu Da. (Foto: Lan Anh/ VNA) |
Die historischen Gedenkstätten im Dorf wie Pagoden und Tempel wurden alle vom Staat als nationale Kulturschätze anerkannt. Dazu Vu Van Than, ein Alter im Dorf:
“Unser Dorf hat eine 400-jährige Geschichte. Die Pagogen und Tempel werden bislang vollständig bewahrt. Die Pagode zum Beispiel wurde vor mehr als 300 Jahren gebaut. Der Tempel ist auch etwa 200 Jahre alt. Es gibt im Dorf einen alten Brunnen, dessen Wasser sehr klar und sauber ist.”
Mit seiner romantischen Schönheit und einer einzigartigen Architektur ist das Dorf Cu Da ein attraktives Reiseziel für Touristen geworden.