Dorfbrunnen auf Fotos von Fotografen Le Bich

(VOVWORLD) - Fast jedes Dorf in Vietnam verfügt über mindestens einen Brunnen. Die Brunnen sind ein unentbehrlicher Bestandteil früherer ländlicher Gebiete in Nordvietnam „Feigenbaum, Gemeindehaus und Dorfbrunnen“. Der Brunnen ist nicht nur eine Wasserquelle, sondern auch von spiritueller Bedeutung, die die Dorfkultur schafft. Heute erfahren sie etwas über Dorfbrunnen durch Werke des Fotografen Le Bich, der 300 alte Brunnen in Vietnam fotografiert hat. 
Dorfbrunnen auf Fotos von Fotografen Le Bich - ảnh 1 Fotograf Le Bich. (Foto: qpvn.vn)

Fotograf Le Bich ist im Jahr 1972 in Hanoi geboren. Er beschäftigt sich vorwiegend mit dem Fotografieren von Handwerksdörfern. Durch seine Reisen in Handwerksdörfer im Norden sah er schöne Dorfbrunnen. Er erkannte, dass Dorfbrunnen nicht nur kreisförmig, sondern auch quadratförmig, rechteckig, halbkreisförmig u.s.w. sind. Manche Brunnen sind groß wie kleine Teiche, die aus Ziegel, Stein oder Laterit gebaut wurden. Dorfbrunnen ist nicht nur ein Ort, wo man Wasser nimmt, sondern auch ein Treffpunkt von Dorfeinwohnern. Das Wasser mancher Brunnen dient als Opfergabe für die Dorfheiligen. Dazu Fotograf Le Bich:

“Für Menschen mittleren Alters ist der Brunnen von spiritueller Bedeutung. Der Brunnen ist wie ein Knotenpunkt zwischen dem Himmel und der Erde. Früher betrachtete man Wasser aus Brunnen als “Loc“ auf Deusch Himmelsgeschenk. Deswegen musste das Geschenk fair aufgeteilt werden. Wenn junge Menschen, die weit weg von zu Hause arbeiten, das Bild über Dorfbrunnen sehen, erinnern sie sich an ihre Vorfahren und ihre Kindheit.”
Fotograf Le Bich setzte sich zum Ziel, schöne Brunnen zu fotografieren, die die Gemeinschaftsaktivitäten reflektieren. Er notierte ebenfalls Geschichten über diese Brunnen.

“Es gibt einen Brunnen im Dorf Keo Dinh im Stadtviertel Xuan Dinh in Hanoi. Wie ich erfahren habe, leben dort viele Angehörige der Cham. Im zweiten Monat nach dem Mondkalender findet am Brunnen eine Zeremonie statt. Daran nehmen hunderte Dorfbewohner teil. Nach der Zeremonie findet ein Wasserumzug vom Brunnen zum Gemeindehaus statt.”
In den vergangenen zehn Jahren hat Le Bich rund 200 Dörfer bereist und 300 alte Dörfer im ganzen Land fotografiert. Er ist fasziniert von den geistigen Werten der alten Brunnen. Je mehr er über alte Brunnen erfährt, desto mehr wird er von deren versteckter Schönheit fasziniert.

“In den ersten fünf Jahren habe ich lediglich Brunnen im Norden erforscht, die in die Erde gegraben wurden. Brunnen in Zentralvietnam sind ganz anders. Wasser kommt nicht von unten aus der Erde. Wasser fließt vom Berghang. Die Einwohner dort ordnen Steine an, um Brunnen zu schaffen. Wasser in der ersten Schicht dürfen die Einwohner nicht nutzen. Das gilt als Opfergabe für Heiligen. Wasser in der zweiten Schicht dient dem Trinken. Man nutzt Wasser in der dritten Schicht zum Duschen und Waschen sowie als Trinkwasser für die Kühe und Wasserbüffel. Danach fließt das Wasser durch ein Wasserrinnensystem zur Bewässerung für Felder.”

Fotograf Le Bich ist immer besorgt für die von ihm fotografierten Brunnen:
„Manche Brunnen sind vernachlässigt worden. In einigen Orten wurden Brunnen trocken gelegt und aufgefüllt, um Straßen zu bauen. Zahlreiche Dörfer respektieren allerdings Brunnen. Die Einheimischen spenden Geld, um Dorfbrunnen restaurieren zu lassen. Am 1. Tag und 15. Tag des Monats nach dem Mondkalender zündet man Räucherstäbchen am Verehrungsort am Dorfbrunnen an.”

Fotograf Le Bich drückte seine Hoffnung aus, dass durch seine Fotos viele Menschen erkennen, wie man durch Dorfbrunnen Änderungen des derzeitigen Lebens begegnen muss. Dadurch sind sie sich bewusst, Dorfbrunnen zu bewahren. 

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Manh, Nguyễn Văn

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