Einzigartigkeit des Schweine-Umzugs” im Dorf La Phu

(VOVWORLD) - Es ist eine Geflogenheit, dass das Dorf La Phu im Kreis Hoai Duc in Hanoi am 13. Tag des ersten Monats nach dem Mondkalender den „Schweine-Umzug“ veranstaltet. Dies ist eine Gelegenheit für die Dorfbewohner, den General Tinh Quoc Tam Lang aus der Zeit des 6. Königs Hung Due Vuong zu ehren, der Aggressoren vertrieben und das Land verteidigt hat. 
Einzigartigkeit des Schweine-Umzugs” im Dorf La Phu - ảnh 1 Der Schwein-Umzug im Dorf La Phu.

Zu seiner Zeit hat General Tinh Quoc Tam Lang das Dorf La Phu als militärische Station ausgewählt. Der Legende zufolge hat der General vor jedem Kampf Schweine schlachten und Klebreis zubereiten lassen, um ein Festmahl für seine Soldaten zu veranstalten. Die Dorfbewohner haben dem General oft Schweine als Opfergaben geschenkt und ihn einen Dorfheiligen genannt. Der General starb jedoch eines Jahres um null Uhr am 13. Tag des ersten Monats nach dem Mondkalender. Seitdem veranstalten die Dorfbewohner am Todestag des Generals einen „Schwein-Umzug“, um ihrem Dorfheiligen zu gedenken. Dazu sagt der Leiter des Organisationsrats des Umzugs, Nguyen Phan Dich:

„Unser Dorfheiliger war ein Mandarin, der die Aggressoren erfolgreich bekämpft hat. Im Gemeindehaus gibt es sechs Räume. Daher werden wir sechs Opfergaben aus Schweinefleisch zubereitet.“

Am Anfang des Jahres wird eine Familie ausgewählt, die den Umzug organisieren wird. Eine andere Familie wird für die Schweinezucht bestimmt. Dies sollen respektabele Familien sein, deren Mitglieder erfolgreich sind und die in dem jeweiligen Jahr keine Trauerfälle hatten. Die Familien, die ausgewählt werden, seien sehr stolz und glaubten, dass sie im neuen Jahr Glück und Wohlstand haben werden, teilt der Einheimische Ta Tuong Bang aus dem Dorf La Phu mit:

„Es ist eine große Ehre für meine Familie, dass wir ausgewählt wurden, den Schweine-Umzug zu veranstalten. Nach der Schlachtung wird das Schwein auf eine Sänfte gestellt und Kopf, Ohren, Maul und Schwanz werden farbenfroh dekoriert. Der Umzug besteht aus den getragenen Sänften mit Schweinefleisch, Klebreis, Blumen und Früchten.“

Das für den Umzug ausgewählte Schwein wird besonders sorgfältig gezüchtet, da es für die Opfergabe 60 bis 70 Kilogramm schwer sein soll. Die Kosten für die Zucht werden von allen Bewohnern des Dorfes mitgetragen. Die Familie von Nguyen Phu Son wurde vom Dorf beauftragt, das spezielle Schwein zu züchten:

„Die Schweine sollen völlig weiß sein und keine Flecken haben. Früher wurde ein kleines Schwein für die Opfergabe benutzt, heute soll es aber viel größer sein und 200 Kilogramm oder mehr wiegen. Es wird täglich zwei Mal mit Kleie gefüttert. Nach zehn Monaten wird es nur noch Brei, Zuckerroh und Gemüse essen.“

Am Tag des Umzugs werden alle Opfergaben genau um 18 Uhr zu lebhaften Trommelklängen rund um das Dorf getragen. Das Ritual dauert bis um zwei Uhr des nächsten Tages. Danach werde das Schwein geschlachtet und dessen Fleisch an alle Familien im Dorf verteilt, sagte der Leiter des Organisationsrats des Umzugs, Nguyen Phan Dich:

„Früher hat es 6 Opfergaben gegeben, die Zahl wird jetzt auf 17 erhöht, weil es im Dorf 17 Ortschaften gibt. In diesem Jahr wird der Umzug größer veranstaltet, weil 2019 das Jahr des Schweins ist. Dieses Ritual findet alle fünf Jahre umfangreicher als normal statt.“

Im Rahmen des „Schweine-Umzugs“ werden außerdem viele lebhafte Kultur- und Sportaktivitäten organisiert. Dazu zählen Volksspiele, Aufführungen von Cheo-Theaterstücken, Chau-Van- und Tru-Gesänge, Volleyball, Tischtennis und Badminton. Wer einmal das Dorf La Phu besucht und den Schweine-Umzug erlebt, wird dieses spirituelle Kulturereignis der Dorfbewohner nie vergessen. 
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