Go Cong – das berühmte Dorf für die Produktion von Altarschränken in Südvietnam

(VOVWORLD) - Die Ahnenverehrung ist ein traditioneller Brauch, der im spirituellen Leben des vietnamesischen Volkes einen besonderen Platz einnimmt. Der Verehrungsraum ist daher ein heiliger Ort und durch den Altar zeigt man seine Dankbarkeit und seinen Respekt vor den Vorfahren. In der südvietnamesischen Provinz Tien Giang befindet sich ein Dorf, das für die Produktion von Altarschränken bekannt ist, nämlich Go Cong. 
Go Cong – das berühmte Dorf für die Produktion von Altarschränken in Südvietnam - ảnh 1Ein Kunde ist von der Einzigartigkeit der Altarschränke von Go Cong beeindruckt. (Foto: VNA)

Go Cong ist ein traditionelles Handwerksdorf mit einer mehr als 100-jährigen Geschichte. Dort werden Altarschränke produziert. Es liegt in der Gemeinde Tan Trung in der Kleinstadt Go Cong, 40 km östlich der Stadt My Tho der südvietnamesischen Provinz Tien Giang.

Die Altarschränke von Go Cong sind seit langem für ihr feierliches Design bekannt. Die Verbindungsdetails werden mit Holzzapfen und Holzstiften statt mit Nägeln oder Schrauben zusammengefügt. Die Materialien für die Produktion von Altarschränken sind Holz und Perlmutt. Doch durch die geschickten Hände der Handwerker in Go Cong werden schöne Altarschränke aus Holz und Perlmutt-Einlagen geschaffen. 

Früher wurden Go Cong-Altarschränke oft mit Maulbeermotiven an der Vordertür verziert. Aber jetzt sind die Motive vielfältiger mit verschiedenen Themen wie Feen oder Drachen. Dazu Ngo Tan Loc, der Besitzer der Handwerkstätte Ba Duc:

„Seit 1995 hat sich die Produktion von Altarschränken stark entwickelt. Damit beschäftigen sich sowohl Jugendliche, als auch Frauen. Früher machten meine Großeltern alles per Hand. Jetzt verwenden wir auch Maschinen, sodass die Arbeit weniger schwierig ist.“

Um Altarschränke zu produzieren, die bei den Verbrauchern beliebt sind, haben Handwerker viele neue moderne Designs mit vielfältigen Mustern geschaffen. Sie bewahren gleichzeitig die harmonische Schönheit zwischen Tradition und Moderne. Laut Pham Van Nam in der Gemeinde Tan Trung hatte der traditionelle Go Cong-Altarschrank früher nur vier bis sechs Säulen. Jetzt habe ein Altarschrank bis zu 21 Säulen und koste umgerechnet bis zu Hunderttausend US-Dollar. Trotz vieler Höhen und Tiefen seien die Menschen im Handwerksdorf Go Cong immer noch mit diesem traditionellen Beruf verbunden, so Pham Van Nam:

„Im Vergleich zu anderen Berufen bringt die Tischlerei den Dorfbewohnern eine hohe wirtschaftliche Effizienz und hilft ihnen dabei, der Armut zu entkommen. Derzeit gibt es in der Gemeinde Tan Trung keine armen Haushalte mehr. Früher dauerte die Produktion eines Altarschranks zwei bis drei Monate, nun aber viel kürzer. Wir erhalten auch die Unterstützung der Provinz. Zum Beispiel hilft die Behörde für Industrie und Handel uns mit 30 Prozent der Kosten für den Kauf von Maschinen. Die Dorfbewohner spendeten außerdem Land, um die Straßen zum Handwerksdorf zu erweitern.“

Neben den Altarschränken stellt die Produktionsstätte von Nam auch Holztische und Holzsofas her. Kürzlich hat er Holztrockner anstelle der bisherigen manuellen Trocknungsmethode installiert. Das haben auch andere Werkstätten dort in den vergangenen Jahren getan.

-         Früher wurden unsere Produkte nur in einigen benachbarten Provinzen verkauft. Derzeit sind die Altarschränke von Go Cong im ganzen Land präsent.

-         Die Altarschränke sind derzeit auf dem Markt gefragt. Meine Produktionsstätte stellt tausende Schränke her und liefert sie in Provinzen im Mekong-Delta und in Ho-Chi-Minh-Stadt.

-         Als Lehrling war mein Leben sehr schwierig. Jetzt bin ich Tischler. Mein Familienleben hat sich deutlich verbessert.

2004 hat das Volkskomitee der Provinz Tien Giang einen Beschluss zur Gründung des traditionellen Handwerksdorfs zur Produktion von Altarschränken Go Cong unterzeichnet. Das ist auch eines der ersten Handwerksdörfer in der Gegend. Etwa 80 Prozent der Haushalte in der Gemeinde Tan Trung beschäftigen sich derzeit mit der Produktion von Altarschränken. In mehr als 150 Produktionsstätten sind Tausende von Facharbeitern tätig. Die Altarschränke werden nicht nur im Inland verkauft, sie werden auch exportiert. Die Menschen in Go Cong geben sich Mühe, um den traditionellen Beruf ihrer Vorfahren zu bewahren und zu fördern, so dass Altarschränke von Go Cong für immer ein kulturelles Merkmal im spirituellen Leben der Vietnamesen sein werden.

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