Kulturdorf der Nung im Hochland Tay Nguyen

(VOVWORLD) - 100 Prozent der Bewohner im Unterdorf Quang Hoa sind Angehörige der Volksgruppe der Nung, die aus der Provinz Cao Bang nach Dak Lak kamen und sich hier angesiedelt haben. Seit 1986 hat sich der Lebensstandard der Bewohner hier stark verbessert. Nach langer Zeit können die Bewohner nun ihre Kulturidentität bewahren. 
Kulturdorf der Nung im Hochland Tay Nguyen - ảnh 1Ein Stelzenhaus in Tay Nguyen mit originaler Architektur der Nung.

Das Dorf Tam Dien liegt etwa vier km vom Zentrum der Gemeinde Ea Tam entfernt. Hier wohnen mehr als 100 Haushalte. Das Unterdorf Quang Hoa befindet sich in einem Tal in der Mitte der grünen Kaffee- und Kautschukfelder. Zwischen dem grünen Kaffee-Garten sieht das Haus mit roten Dachziegeln von Bewohner Nong Van Minh so idyllisch aus. Er erzählt, dass die Architektur und die Dekoration im Haus typisch für die Tradition der Volksgruppe Nung seien. Seine Familie war 1987 von Cao Bang nach Dak Lak gereist und lebt bis heute hier. In der neuen Heimat kultivierte sich seine Familie und die Lebensumstände haben sich verbessert.

„Das Land hier ist besser zu bewirtschaften. Hier haben meine Familie und andere Dorfbewohner ein besseres Leben. Ich persönlich will die Sitten und Bräuche der Volksgruppe Nung an die junge Generation übertragen. Demnach müssen wir eine Mütze und die Tracht tragen. Wir wohnen in Stelzenhäusern. Das ist unsere Tradition, die hoffentlich von der jungen Generation bewahrt wird.“

Laut dem Parteisekretär des Dorfes Tam Dien, Hoang Dinh Tan, gibt es heute insgesamt fast 60 Haushalte im Unterdorf Quang Hoa. 58 davon wohnen in Stelzenhäusern. Diese Stelzenhäuser wurden von den Dorfbewohnern nach der Architektur der traditionellen Stelzenhäuser der Volksgruppe Nung errichtet.

Unter anderem muss ein Haus zum Beispiel fünf Räume haben. Die Treppe aus Holz befindet sich an der linken Seite beim Eingang. Tan erzählt, nach Auffassung der Volksgruppe der Nung sollte die Anzahl der Treppen immer ungerade sein, damit die Familie Glück und Erfolg hat. Der Herd liege in der Mitte des Hauses. Für die Nung sei der Herd nicht nur zum Kochen und Erwärmen da, sondern etwas Heiliges, das die Familie mit Glück segnet.                                    

“Die Bewohner bewahren ihre Kulturidentität bei der Hochzeits- und Trauerfeier. Bei Programmen zum Kulturaustausch wird traditionelle Kunst aufgeführt. Heute können jungen Menschen die Sprache ihrer Volksgruppe sprechen. Die meisten Dorfbewohner wohnen in den Stelzenhäusern. Im ganzen Dorf gibt es nur zwei Betonhäuser.“

Im Dorf Ea Tam leben heute 19 ethnische Minderheiten. Die meisten davon sind Angehörige der Tay und der Nung. In der vergangenen Zeit achtete die Gemeinde darauf, die Wirtschaft im Einklang mit der Bewahrung der Kulturidentität der Volksgruppe zu entwickeln. 

Besonders bewahren noch einige Familie die traditionelle Weberei der Nung. Auch die Volksmusik wird wieder belebt. Das ist der Kulturraum, wo die traditionelle Kultur ausgeübt wird. Er wird darüber hinaus dem Gemeinde-Tourismus dienen. Die Vize-Vorsitzende des Volkskomitees der Gemeinde Ea Tam, La Be Thuy Trang, sagt, alle Familien in der Gemeinde verfügten über einige Hektar für den Anbau von Kaffee und anderen Fruchtbäumen wie Durian und Avocado. Je stärker sich die Wirtschaft entwickle, desto aktiver tragen die Bewohner zur Neugestaltung der ländlichen Räume bei. Das seien günstige Bedingungen für die Dorfbewohner, ihre Kulturidentität fortzuführen, sagt La Be Thuy Trang.

„Neben der Bewahrung und Fortführung der Kulturidentität strengen sich die Bewohner in Quang Hoa an, die Wirtschaft zu entwickeln und die Armut zu mindern. Die Armutsquote ist gering.“

Die Stelzenhäuser in der Mitte der grünen Kaffee-Gärten in der Gemeinde Ea Tam in der Provinz Dak Lak ist ein Beweis für den Erfolg bei der Bewahrung der Kulturidentität der Volksgruppe der Nung. 35 Jahre nach dem Bau sind diese Stelzenhäuser fast wie ursprünglich und gelten als Schatz der Volksgruppe Nung in der neuen Heimat.

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