(VOVWORLD) - Das Gefängnis Son La ist von den französischen Kolonialisten Anfang des 20. Jahrhunderts aufgebaut worden.
Grundmauer des früheren Gefängnis Son La. |
Dort wurden mehr als 1000 vietnamesische Kommunisten und Patrioten festgenommen. 1962 wurde es zur nationalen Gedenkstätte und 2014 zur nationalen Sondergedenkstätte gekürt. Es gilt als eine „Rote Adresse“ für die Erziehung revolutionärer Tradition und zum Andenken an die Menschen, die sich im Kampf für die Unabhängigkeit und Freiheit des Volkes geopfert haben.
Das Gefängnis Son La liegt auf dem Hügel Khau Ca, von dem man einen Rundblick auf die ganze Stadt Son La hat. Die Einrichtung besteht aus unterirdischen Zellen, Diagonalzellen und Sonderzellen, die lediglich 1,2 Quadratmeter breit sind. Das Gefängnis wurde fest errichtet, die Wände aus Stein und Ziegel gebaut. Die Betten für die Gefangenen wurden ebenfalls aus Steinen und Zement gebaut. Entlang der Bettenränder wurde ein System mit Beinschellen installiert. Mit dieser Architektur ist es im Sommer im Gefängnis besonders schwül und im Winter sehr kalt. Angesicht der Verschmutzung in jeder Zelle waren Krankheiten bei den Gefangenen nicht selten und breiteten sich schnell aus. Der Bau des Gefängnises Son La wurde im Jahr 1908 mit einer anfänglichen Fläche von 500 Quadratmetern begonnen. Nach einem dreimaligen Ausbau hat es bislang eine Gesamtfläche von 2.170 Quadratmetern. Die französischen Kolinialisten haben diesen Ort zu einer Hölle auf Erden verwandelt, um den Kampfgeist der Kommunisten auszulöschen. Damit aber sind sie gescheitert, erinnert sich der ehemalige Gefangene in Son La, Mai Vi:
„Ich war von 1940 bis 1945 im Gefängnis Son La. Während dieser fünf Jahren haben wir viel gelernt. Ich habe Artikel für die Zeitung „Suoi reo“ geschrieben. Nach der Freilassung haben wir viele Menschen mobilisiert, sich für den Aufbau revolutionärer Kampagnen zu engagieren. Man kann das Gefängnis Son La eine revolutionäre Schule nennen.“
Zahlreiche Revolutionäre wurden hier in der Gefangenschaft in Son La gehalten. Dieser Ort hat der Partei und der Revolution zahlreiche treue und standhafte Soldaten wie Truong Chinh, Le Duan, Van Tien Dung, Nguyen Luong Bang und To Hieu gebracht. Vor allem hat To Hieu dem Gefängnis ein historisches Erbe hinterlassen: einen Pfirsichbaum. To Hieu habe diesen Pfirsichbaum gepflanzt, der den Kampfgeist der gefangenen Kommunisten in Son La symbolisiere, erzählt der ehemalige Gefangene Mai Vi:
„Alle Gefangenen in Son La erinnern sich an To Hieu. Er war die Seele aller Soldaten hier, weil er sich um das materielle und geistige Leben seiner Kameraden im Gefängnis gekümmert hat. Dadurch konnten die Gefangenen die Schwierigkeiten bewältigen und hatten keine Angst vor den Verschwörungen der Feinde.“
Vor dem Abzug aus Son La im Jahr 1952 hatten die Franzosen das Gefängnis bombadiert, um die Spuren ihrer Untaten auszulöschen. 1965 hatte ein US-Luftangriff die Kreisstadt Son La und einen Teil des Gefängnises zerstört. Zwischen 1980 und 1994 hat die Provinz Son La diese Einrichtung restauriert. Auch ein Zweig des Pfirsichbaums To Hieu wurde am Ho Chi Minh-Mausoleum in Hanoi angepflanzt. Dinh Huu Duc Tho aus der zentralvietnamesischen Stadt Da Nang hat das Gefängnis Son La besucht:
„Ich habe zum ersten Mal eine Reise in den Nordwesten gemacht, darunter in die Provinz Son La. Auf dieser Reise gab es auch Kinder. Durch den Besuch im Gefängnis Son La wollte ich ihnen zeigen, wie unsere Vorfahren ein hartes Leben geführt und sich geopfert haben, um die Unabhängigkeit und Freiheit für das Land zurückzugewinnen.“
Das Gefängnis Son La gilt als Beweis für eine historische Phase der revolutionären ruhmreichen Kämpfe der Kommunisten, die von den Feinden gefangen gehalten wurden. Jedes Jahr empfängt das Gefängnis Son La hunderttausende Besucher aus dem In- und Ausland.