(VOVWORLD) - Die Doi oder Ma Toc oder Mahatup Pagode ist ein typischer Architektur-Komplex in der Religion der Volksgruppe der Khmer. Sie liegt etwa drei Kilometer südöstlich von der südvietnamesischen Stadt Soc Trang entfernt. “Doi” bedeutet auf Deutsch “Fledermaus”. Hier können die Touristen nicht nur die einzigartige Schönheit der Pagode, die bereits mehr als 400 Jahre alt ist, anschauen, sondern auch in die geheimnisvolle Natur mit tausenden Fledermäusen eintauchen, die über den Bäumen im Pagodengelände hängen.
Mönch Lam Tu Linh, Vize-Leiter der Pagode. (Foto: Lan Anh) |
Die Doi-Pagode wurde ursprünglich Seray Techo genannt. Das heißt in der Sprache der Khmer “Die Pagoge wurde aus Tugend und Glück errichtet”. Vietnamesen mit chinesischer Abstammung, die vor Ort leben, nennen später die Pagode Ma Toc-Pagode. Ihre Architektur ist die Kombination zwischen vietnamesischer und kambodschanischer Kultur. Die Doi-Pagode befindet sich derzeit auf der Van Ngoc Chinh Straße in der Stadt Soc Trang. Den alten Dokumenten zufolge zählt sie zu den Pagoden im Mekong-Delta, in denen die einzigartigen architektonischen Merkmale zu sehen sind. Dazu Mönch Lam Tu Linh, Vize-Leiter der Pagode:
“Die Pagode wurde im Jahr 1569 gebaut. Seitdem wurde sie mehrmals restauriert. Im Jahr 1960 wurde der Hauptraum der Pagode neu gebaut. 1999 wurde die Pagode als nationale historische und kulturelle Gedenkstätte anerkannt. 2008 ist der Hauptraum abgebrannt, aber im April 2009 wieder rekonstruiert worden.”
Die Doi-Pagode bewahrt bislang die typische Architektur der Khmer. Ihr Dach wurde mit zwei Schichten von Farbziegeln gedeckt. An den Spitzen der Dächer ist das Symbol der Naga-Schlange zu sehen, welches geschickt eingraviert wurde. Auf allen Säulen der Pagode gibt es das Symbol der Kemnar-Fee, deren Hände vor der Brust gefaltet sind, so als ob sie die Besucher begrüßt. Ein Korridor umgibt die Pagode. Im Hauptraum steht eine Buddha-Statue, die aus Stein gemacht wurde und etwa 1,5 Meter hoch ist. Die Statue wurde auf einen riesigen Lotusthron gestellt. Die Wände des Hauptraums wurden mit Bildern geschmückt, die das Leben von Buddha beschreiben. Auf dem Gelände der Pagode sind auch Türme zu sehen, aber auch Gräber der verstorbenen Mönche. In der Pagode werden buddhistische Lehrtexte, die auf Palmenblättern geschrieben sind, vollständig aufbewahrt. Dies sind wertvolle Dokumente der Kultur und Religion der südvietnamesischen Gebiete. Die Pagode ist seit hundert Jahren Wohnort von tausenden großen Fledermäusen, die ein bis 1,5 Kilogramm schwer sind. Tagsüber hängen sie von den Ästen der großen Obstbäume, essen aber nie die Früchte. Im Garten der Pagode hängen tausende Fledermäuse tagsüber von den Ästen der großen alten Obstbäume. Hong Thi Thu Chau, eine Einwohnerin in Soc Trang sagt:
“Niemand weiß, warum die Fledermäuse die Pagode als ihren Wohnort wählen. Vielleicht gibt es in diesem Gebiet viele Obst-Gärten. Die Pagode hat außerdem viele große Bäume. Die Atmosphäre ist ruhig.”
Bewohnern vor Ort zufolge essen die Fledermäuse keine Früchte in der Pagode. Sie fliegen oft um etwa sechs Uhr nachmittags zum Essen weg und kehren um fünf Uhr des nächsten Tages zurück. Die Fledermäuse fliegen normalerweise herum, anstatt direkt durch das Dach des Hauptraums der Pagode. Die Mönche und Einheimischen betrachten es als glückliches Zeichen. So tun sie alles, um die Fledermäuse zu schützen.
Mit der schönen Architektur und dem hohen ästhetischen Wert ist die Doi-Pagode ein attraktives Besuchsziel im Mekong-Delta.