(VOVworld) – Die Anzahl der Besucher bei dem Unabhängigkeitspalast in Ho Chi Minh Stadt ist zurzeit viel gestiegen. Sie möchten sich dort nicht nur über die Geschichte informieren, sondern auch den Ort besichtigen, der Zeuge des Sturzes vom Regime der Republik Vietnam war. Heute ist der Unabhängigkeitspalast eine besondere, historische National-Gedenkstätte, der für seine geschichtlichen und architektonischen Werte anerkannt wurde.
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Der Wiedervereinigungspalast in Ho Chi Minh Stadt. (Foto: chinhphu.vn) |
Der Unabhängigkeitspalast liegt im Zentrum von Ho Chi Minh Stadt, inmitten einer Straßen voller grüner Bäume. Die Vorderseite des Palastes richtet sich direkt an die Straße Nam Ky Khoi Nghia und wurde nur von Vietnamesen entworfen und gebaut. 1962 ließ der Präsident des Saigon-Regimes Ngo Dinh Diem den Unabhängigkeitspalast auf den alten Boden des Norodom-Palastes bauen. Architekt Ngo Viet Thu, der damals für große Architektur-Preise sehr bekannt war, hatte den Palast entworfen. Er kombinierte dabei die moderne und die traditionelle asiatische Architektur. Der Palast wurde auf einer Fläche von zwölf Hektar gebaut. Es gibt drei Hauptstockwerke, Flachdachfläche und einen Kellergeschoss. Der Palast wurde in einem chinesischen Zeichen gebaut, welches Glück bedeutet.
Um 11:30 Uhr des 30. April 1975 wehte die Flagge der Nationalfront zur Befreiung Südvietnams auf dem Palast. Nguyen Huu Chau, ein damaliger Journalist des Radios Befreiung, erinnert sich noch gut an der Zeit:
„Ich war sehr froh, als ich hörte, dass unsere Streitkräfte die Flagge auf dem Palast gehisst hatten. Jeder von uns heute soll sich das erinnern: Sehr viele Menschen haben sich geopfert, damit die Flagge dort im Wind wehen kann.“
Nach der Befreiung Südvietnams wurde der Unabhängigkeitspalast beibehalten, von der Architektur bis hin zu Gegenstände des alten Regimes, sowie zwei Panzer der Nummer 843 und 390 der vietnamesischen Volksarmee, die damals den Palast angegriffen. Die Künstler des Volkes Thanh Hoa erinnert sich an den Tag, als sie gemeinsam mit den Soldaten in den Palast eintraten:
„Im Palast sangen wir für einander Lied nach Lied, unendlich lange. Wir umarmten einander und waren sehr glücklich, weil es keinen Krieg mehr gab und wir zu unseren Familien nach Hause gehen konnten.“
Im November 1975 fand die politische Konsultationskonferenz von Norden und Süden im Unabhängigkeitspalast statt. Nach der Konferenz wurde der Palast zu Vereinigungshalle oder Wiedervereinigungspalast umbenannt. 1976 wurde der Palast vom Staat als besondere kulturelle und historische Gedenkstätte anerkannt und ist ein beliebtes Besuchsziel geworden. Nguyen Thi Thu Hien, eine Angestellte des Zentrums für Förderung des Tourismus in Ho Chi Minh Stadt gab bekannt, der Wiedervereinigungspalast empfange täglich tausende Besucher:
„Ich bin sehr stolz, dass meine Heimat eine so wichtige kulturelle und historische Gedenkstätte hat. Der Unabhängigkeitspalast wurde von wichtigen Wenden in der Geschichte unserer Nation geprägt. Der Palast ist heute zu einem Symbol der Solidarität der Vietnamesen geworden. Durch die Bilder und Gegenstände hier kann ich mehr über den Vietnam-Krieg vor mehr als 40 Jahren wissen.“
Im Wiedervereinigungspalast können Besucher neben der besonderen Architektur auch einen grünen Raum genießen. Jede Ecke und jeder Gegenstand im Palast ist eng mit der Geschichte von Ho Chi Minh Stadt und des ganzen Landes verbunden.