(VOVWORLD) - Der Flusstourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig der südvietnamesischen Stadt Can Tho. Die enorme Abfallmenge auf dem Mekong-Fluss hat allerdings die Umwelt sowie die Lebensqualität der Einheimischen beeinträchtigt und die Besichtigung durch Touristen erschwert. Um dieses Problem zu lösen, hat die Stadt Can Tho mit dem Zentrum zur Förderung grüner Entwicklung (GreenHub) zusammengearbeitet, um das Projekt „Für ein Mekong ohne Müll“ ins Leben zu rufen. Nach einem Jahr der Umsetzung des Projekts wurde die Abfallmenge auf dem Fluss erheblich reduziert.
Die Bewohner in Con Son bauen ein Boot aus hunderten Plastikflaschen. |
Die Besucher des Gemeindetourismusdorfes Con Son im Stadtbezirk Binh Thuy in der Stadt Can Tho sind alle beeindruckt von dem Boot aus Hunderten von Plastikflaschen, das direkt am Kai zum Touristenziel liegt. Dieses besondere Boot sendet eine Botschaft zum Schutz der Umwelt. Wie erwartet haben sich die Menschen in Con Son stärker für die Beseitigung des Plastikmülls eingesetzt. Con Son ist jetzt mittlerweile zu einem beeindruckenden Besuchsziel auf der Reise zur Entdeckung des Mekong geworden.
- Zum ersten Mal sehe ich ein solches Bootsmodell. Dies ist auch eine schöne Aktion, um Plastikmüll von Touristen einzusammeln.
- Was mich neben der natürlichen Schönheit in Con Son überraschte, ist die saubere und schöne Umgebung. Hoffentlich leisten die Menschen in Con Son weiterhin gute Arbeit, um die Umwelt zu schützen. Dann können die Touristen wieder grüne Natur erleben.
Das Projekt „Für ein Mekong ohne Müll“ wird von der GmbH Dow Chemical Vietnam finanziert und zielt darauf ab, ein Kreislaufwirtschaftsmodell auf dem schwimmenden Markt sowie auf Touristeninseln entlang des Mekong-Flusses probeweise umzusetzen. Im Rahmen des Projekts wurden bislang viele Aktivitäten durchgeführt, wie beispielsweise der Aufbau von Modellen zur Abfalltrennung und die Veranstaltung von Trainingskursen zur Verbesserung des Bewusstseins von Einheimischen. GreenHub hat fast 140 Mülleimer mit zwei Fächern und Müllsortiersets für Haushalte unterstützt, die auf und um den schwimmenden Markt von Cai Rang sowie in Con Son leben. GreenHub hat darüber hinaus den Bewohnern dabei geholfen, ein einfaches Modell zum Sammeln von Müll im Fluss mit einem Netz einzusetzen und ihnen ein Boot zur Verfügung gestellt, um den Müll von kleinen Inseln auf dem Fluss zur Müllsammelstelle zu transportieren. Von September 2022 bis Mai 2023 wurden insgesamt mehr als 300 Tonnen Müll gesammelt und behandelt.
Müllsammlung auf dem Hau-Fluss. |
Le Thi Be Bay, die sich mit Tourismusaktivitäten in Con Son beschäftigt, sagte:
„Alle drei Tage säubern wir gemeinsam die Umwelt und sammeln Müll an dem Ort, an dem wir leben. Jeden Tag sammeln die Reiseführer Plastikmüll oder von Touristen zurückgelassene Einwegplastikflaschen ein. Wir tun dies oft, um die Umwelt noch sauberer zu machen.“
Auf der Konferenz zur Bewertung des Projekts „Für ein Mekong ohne Müll“, die kürzlich in Can Tho abgehalten wurde, sagte die Direktorin des Zentrums zur Förderung grüner Entwicklung (GreenHub), Tran Thi Hoa, dass das Projekt nach einem Jahr der Umsetzung positive Ergebnisse erzielt habe. Mehr als 330 Tonnen Müll, die am Mekong gesammelt wurden, seien nicht wirklich viel. Dem Projekt sei es allerdings gelungen, Ressourcen für die Ausübung eines grünen Lebensstils und für den Naturschutz zu mobilisieren. Dazu Tran Thi Hoa:
„Für die Umsetzung dieses Projekts haben wir uns für den schwimmenden Markt Cai Rang und Con Son entschieden, weil diese Besuchsziele in Can Tho sind. An diesen beiden Orten gibt es auch viel Müll. Wir haben ein Pilotmodell zur Müllsammlung und -trennung entwickelt. Dieses Modell wird auch nach Projektende weiterhin umgesetzt.“
Neben dem Projekt „Für ein Mekong ohne Müll“ hat die Stadt Can Tho in der vergangenen Zeit auch mit den Niederlanden und USA in vielen Abfallsammelprojekten zusammengearbeitet. Das Bewusstsein zum Umweltschutz der Einwohner wurde verbessert. Die Tourismusattraktionen werden grüner, sauberer und sicherer. Die Tourismusbranche in Can Tho wird sich nachhaltiger entwickeln und in kurzer Zeit zu einem wichtigen Wirtschaftszweig werden.