(VOVworld) - Modelle, bei denen Bauern einander bei Produktion helfen und die Armut bekämpfen, werden vom Bauernverband landesweit organisiert. Viele Bauern können nun ein Geschäft gerade in ihrer Heimat betreiben. Rinderzucht zur Fleischproduktion in der Hochlandprovinz Gia Lai ist ein Beispiel dafür. Mit der Hilfe des Landwirtschaftsförderungszentrums der Provinz können viele Familien Rinder mästen und dadurch umgerechnet bis zu 10.000 Euro im Jahr verdienen.
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Rinderzucht zur Fleischproduktion im Hochland Tay Nguyen. |
Die Gemeinde An Phu liegt am Rande der Stadt Pleiku in Südzentralvietnam. Dort betreibt man seit Generationen Gemüse- und Schweinezucht. Mit der Verstädterung aber ist die Fläche für landwirtschaftliche Produktion geschrumpft. Es ist notwendig, neue landwirtschaftliche Produktionsmodelle zu finden, die der neuen Lage auf dem Land entsprechen. Es gibt nämlich immer mehr Menschen und weniger Böden für die Landwirtschaft. Vor fast zehn Jahren hat das Landwirtschaftsförderungszentrum das Modell zur Rinderzucht bei Bauern gestartet. Erst seit ein paar Jahren hat das Modell sich gut entwickelt. Zur Zeit züchten etwa 80 Prozent alle Familien in der Gemeinde Rinder für Fleisch. Dies gilt als ihr Nebenberuf und beeinträchtigt ihren Hauptberuf nicht. Dadurch können die Bauern ihren Verdienst erhöhen. Do Thanh Long ist der erste in der Gemeinde, der mit der Rinderzucht beschäftigt ist. Anfangs kauft er ein Paar junge Rinder. Jedes kostet umgerechnet fast 600 Euro. Nach einem Jahr kann er jedes Tier für umgerechnet 1000 Euro verkaufen, so Long.
„Seit 2003 kaufe ich junge Rinder zur Mast, die ich dann wieder verkaufe. Jährlich mästet meine Familie fünf bis zehn Rinder. Wir müssen dafür Gras für sie anbauen. Die Rinder halten wir im Stall.“
Aus den Ergebnissen der Familie Long haben viele andere Familien im Dorf gelernt und ahmen diese nun nach. Jede Familie mästet zwei bis zehn Rinder, je nach ihren Bedingungen. Junge Rinder werden von Händlern in der Gegend gesammelt und dann an Rindermäster verkauft. Gras für die Rinder produzieren die Bauern um die Gärten, am Teichrand und auf Hügeln, also wo sie kein Gemüse anpflanzen können. In der Familie von Do Thi Chung leben nur wenig Menschen. Aber sie kann auch zwei Rinder mästen.
„Ich kaufe nur dünne Rinder. Nach einer Zeit der guten Mast sind sie aber kräftig und fett. Ich lasse sie auch impfen. Beim Kauf kostet ein Paar Rinder nur umgerechnet etwa 1000 Euro. Wir können sie später aber für bis zu 2000 Euro verkaufen.“
Das Landwirtschaftsförderungszentrum der Provinz organisiert oft Kurse für Bauern, bei denen sie Technik der Rinderzucht lernen. Auch die Bank für Sozialpolitik gewährt den Bauern Kredite, damit sie ihre Rinderhaltung erweitern können. In der ganzen Hochlandprovinz Gia Lai hält man derzeit etwa 250.000 Rinder. Damit rangiert die Provinz an der dritten Stelle landesweit bei Rinderhaltung. Dazu Trinh Quoc Viet, der Direktor des Landwirtschaftsförderungszentrums der Provinz:
„Wir bringen den Bauern bei, wie man dünne Rinder zu fetten Rinder züchten kann. Bisher mästen sehr viele Familien in An Phu Rinder. Sie bauen Ställe und züchten Gras für Rinder. An Phu ist nun bekannt mit der Rinderhaltung.“
Gia Lai ist seit langem eine arme Provinz im Hochland in Südzentralvietnam. Mit der Rinderzucht kann sie sich schrittweise aus der Armut lösen. Mit der Erweiterung der Zucht erhofft man sich ein verbessertes Leben in der Heimat.