Vietnam und der Kampf gegen den Klimawandel

(VOVworld) – Vietnam ist eines der Länder weltweit, in denen es häufig Naturkatastrophen gibt. Allein im Jahr 2013 haben bis zu 14 Taifune Vietnam heimgesucht und die Produktivität sowie das Leben der Vietnamesen schwer beschädigt. Die Unwetter signalisierten den Behörden, schnell notwendige Schritte einzuleiten, um etwas gegen den Klimawandel zu tun.

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Klimawandel verursacht häufige Überflutungen in Vietnam. (Foto: Nguyen Dong)



2013 hat die vietnamesische Meteorologiebehörde Wetterrekorde festgestellt, die so noch nie zuvor stattgefunden haben. Im März 2013 ereigneten sich in der nordvietnamesischen Bergprovinz Lao Cai drei Mal hintereinander große Hagelschauer. Im Sommer stiegen die Temperaturen in einigen Provinzen in Nordvietnam auf mehr als 40 Grad Celsius, den höchsten Stand in der bisherigen Geschichte. Im November suchte der Super-Taifun Haiyan Vietnam heim und verursachte starke Regenfälle. Die Regenmessung in der zentralvietnamesischen Provinz Quang Ngai betrug bis zu 600 Millimeter. Im Dezember fiel in der bergigen Provinz Lao Cai im Norden Schnee. In vielen Orten betrug die Schneedicke bis zu 30 cm.

Einer Forschungsstudie der Organisation für internationale Wirtschaftsentwicklung und Zusammenarbeit zufolge zählt Ho Chi Minh Stadt zu den zehn Städten weltweit, die vom Klimawandel am schwersten betroffen sind. Die Stadtbehörden achten deshalb besonders darauf, dem Klimawandel zu begegnen. Dazu Nguyen Huu Tin, Vize-Vorsitzende des Stadtvolkskomitees:

“Wir müssen mehr über die negativen Auswirkungen des Klimawandels erfahren. Wir betrachten deshalb den Kampf gegen den Klimawandel als eine äußerst wichtige Aufgabe, die nicht nur in der Verantwortung der Behörden, sondern auch bei allen Stadtbewohnern liegt.”

Naturkatastrophen sind einer der Hauptgründe, die die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Vietnam verhindern. Sie verursachen auch Armut in entlegenen Regionen. Aus praktischen Erfahrungen weiß man, dass die Beteiligung der Bevölkerung am Kampf gegen den Klimawandel sehr wichtig ist. Wo die Bevölkerung sich ausführlich über den Naturkatastrophenschutz informiert, werden dort Sachschäden sowie die Verluste von Menschenleben durch Naturkatastrophen deutlich verringert. Dang Ngoc Son, Direktor der Landwirtschaftsbehörde der zentralvietnamesischen Provinz Ha Tinh sagt:

“Ha Tinh ist eine Provinz, die häufig von Taifunen heimgesucht wird. Wir interessieren uns deswegen sehr dafür, Erfahrungen über die Taifunvorbeugung und -bekämpfung zu sammeln. Vor einem Taifun müssen wir normalerweise konkrete Pläne ausarbeiten, um Schäden zu minimalisieren und die Sicherheit der Bewohner vor Ort zu gewährleisten. Wenn der Taifun kommt, werden alle Beamte aufgefordert, rund um die Uhr in Bereitschaft zu sein, um der Bevölkerung zu helfen.”

Der Kampf gegen den Klimawandel wurde auch in die Strategie zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Vietnams eingefügt, wie Vize-Premierminister Hoang Trung Hai auf einem Forum über den Klimawandel geäußert hat:

“Vietnam hält den Kampf gegen den Klimawandel sowie die Vorbeugung und die Bekämpfung der Naturkatastrophen für einen wichtigen Faktor, der über die nachhaltige Entwicklung des Landes entscheidet. Es wurden schrittweise Mechanismen und Maßnahmen ergriffen, die den Kampf gegen den Klimawandel fördern. Das Wichtigste ist, dass Bewusstsein der Bevölkerung in diesem Bereich zu verbessern. Die Aufklärungsarbeit soll deswegen verstärkt werden.”

Vietnam ist eines der zehn Länder weltweit, die vom Klimawandel am schwersten betroffen sind. Eine nationale Strategie zum Kampf gegen den Klimawandel ist für das Land dringend erforderlich.

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