Die Herstellung von Ban-Papieren in Ha Giang.

Dazu zählt die Produktion von Ban-Papier, das aus dem Bambusa von Hand gemacht wird. Bambusa ist eine Pflanzengattung der Unterfamilie Bambus. Das Ban-Papier wird oft bei Festen wie im Cap Sac-Fest oder beim Gebet für Frieden der Volksgruppe der Dao benutzt.

Das Ban-Papier ist hellgelb, zäh und langlebig. Neben der Nutzung des Ban-Papiers für die Herstellung von Geldscheinen für den Ahnenkult wird es außerdem auf den Altar der Vorfahren geklebt, als Dekoration im Haus oder für das Schreiben der Han-Schrift benutzt. Die Schriften auf dem Ban-Papier werden nie verblassen. Dieses Papier kann aus verschiedenen Bäumen im Wald hergestellt werden. Die Angehörigen der Dao in der Wohngemeinschaft Thanh Son im Kreis Bac Quang benutzen Bambusa nur für die Produktion und Bewahrung dieses traditionellen Berufes.

In der Wohngemeinschaft Thanh Son sind 100 Prozent der Haushalte Angehörige der Dao. Die meisten von ihnen produzieren das Ban-Papier. Den alten Bewohnern zufolge wird dieser traditionelle Beruf seit 1925 bewahrt.

 1920 hat der Einheimische Trieu Dun Phin die Produktion des Ban-Papiers gelernt und den Kindern und Enkelkindern der Familie Trieu beigebracht. Seit 1925 hat sich dieser traditionelle Beruf allmählich entwickelt. Ly Thi Hong in der Wohngemeinschaft Thanh Son sagt, dass sie seit ihrer Kindheit von den Eltern die Herstellung von Ban-Papier gelernt haben und diesen Beruf nun seit  mehr als 30 Jahren ausüben. Das Material für die Herstellung von Ban-Papier kommt aus Wäldern und Gärten, die die Umwelt nicht verschmutzen. Der Beruf werde rund um das Jahr und nach den landwirtschaftlichen Ernten ausgeübt, so Ly Thi Hong weiter:

„Die jungen Bambusa werden in Tünche für einen oder zwei Monate eingeweicht. Danach werden sie sauber gemacht und noch für einen weiteren Monat eingeweicht und dann zermahlen. Das Pulver wird mit Wasser vermischt, aus dem dann die beschichteten Papiere entstehen . Sie werden getrocknet, gepresst und dann in Papier-Schichten geschält.“

Die Herstellung von schönem Ban-Papier bedarf verschiedener Schritten, die Vorsicht benötigen, erklärte Ly Thi Hong:

„Täglich muss man überprüfen, ob das Wasser beim Einweichen von Bambusa genug ist, das das Material bedecken muss. Wenn der Wasserstand zu niedrig ist, wird die Qualität des Papiers beeinträchtigt. Früher musste man nach dem Einweichen die Bambusa mit Füßen zerkleinern. Heute kann die Mühle die Arbeit erleichtern.“

Dank der Unterstützung der lokalen Behörden haben die Bewohner in Thanh Son Maschinen zur Herstellung von Ban-Papier eingesetzt. Jedoch werden einige Schritte zur Verarbeitung von Materialien mit traditionellen Methoden durchgeführt, sagt die Einheimische Lo Thi Vien:

„Jeden Tag produzieren wir fünf Stapel. Jeder Stapel hat 80 Bögen. Jeder Bogen hat fünf Papiere. Wir sollten den Beruf für unsere Kinder bewahren.“

Jedes Jahr kann ein Haushalt in Thanh Phong etwa 150 Stapel von Ban-Papier herstellen, die auf dem Markt verkauft werden. Jeder Stapel kostet je nach Verbrauch pro Jahr etwa 10 Euro. Damit können die Bewohner in Thanh Son nicht nur  das Einkommen in ihrer Freizeit verdienen, sondern auch ihren traditionellen Beruf bewahren, freut sich der Leiter der Wohngemeinschaft Thanh Son, Lo Duc Triu:

„Wir sind stolz auf unseren langjährigen traditionellen Beruf und werden ihn weiter fördern. Zum Beispiel werden wir einen Ausstellungsraum aufbauen lassen, in dem man die Herstellung von Ban-Papier und die  alten  Geräte sehen kann. Am wichtigsten ist, dass die Vorfahren den Beruf an den Nachfolger weitergegeben haben. Die meisten Bewohner können seit ihrer Kindheit das Ban-Papier herstellen.“

Um die Herstellung von Ban-Papier der Volksgruppe der Dao zu fördern, hat der Bauernverband des Kreises Bac Quang im vergangenen Jahr vier Familien in Thanh Son mit vier Mühlen unterstützt. Dadurch wird die Arbeit der Hersteller erleichtert und die Anzahl der Produkte erhöht. Außerdem hat die Provinz Ha Giang die Herstellung von Ban-Papier der Dao in Thanh Son als traditionelles Handwerksdorf anerkannt. Zugleich wurde die Wohngemeinschaft Thanh Son in einem Kulturdorf für den gemeinschaftlichen Tourismus aufgebaut.

 Im Rahmen des Festes finden außerdem viele andere Aktivitäten statt, darunter ein Wettbewerb für Löwentanz mit der Teilnahme von 18 Ortschaften der Stadt. Der Höhepunkt ist „Die Festnacht des Mittherbstfests der Altstadt“ am 23. September. Dabei können die Besucher an den Volksspielen teilnehmen oder Zirkus- und Kungfu-Auftritte für Kinder genießen. Aus diesem Anlass wird die Fußgängerzone rund um Hoan Kiem-See mit hunderten Laternen in bunten Farben dekoriert.