Das Danke-Fest für Büffel der Volksgruppen Tay und Nung

(VOVWORLD) - Das „Khoan vai“-Fest oder das Danke-Fest für Büffel der Volksgruppen Tay und Nung in Provinzen Cao Bang, Bac Kan und Lang Son in Nordvietnam findet am 6. Tag des 6. Mondmonats statt. Zu diesem Zeitpunkt wird der Reisanbau abgeschlossen und die Nung und die Tay möchten dem Büffel dafür danken, dass er ihnen bei der Reisproduktion geholfen hat. Das Fest ist sowohl ein einzigartiges kulturelles Merkmal der ethnischen Minderheiten Tay und Nung als auch eine Gelegenheit für Familienmitglieder, nach einer harten Ernte wieder zusammenzukommen. 
Das Danke-Fest für Büffel der Volksgruppen Tay und Nung - ảnh 1Büffel sind für das Pflügen auf Terrassenfeldern der Angehörigen der Volksgruppen Tay und Nung im Einsatz. (Foto: VOV)

Der Büffel ist für das Leben und die Produktion der Angehörigen der Volksgruppen Tay und Nung sehr wichtig. Beim Anbau auf Terrassenfeldern ist der Einsatz von Maschinen nahezu unmöglich. Daher ist es Brauch, den Büffeln zu danken. Es ist eine Anerkennung dieses Tieres, weil er Einheimischen zu guten Ernten verhilft. Hoang Thi Nhuan, die viele Forschungsstudien zur Kultur der Tay und Nung durchgeführt hat, sagte, dass das „Khoan vai“-Fest Rituale sei, die mit der Verehrung der Vorfahren und des Viehschutzheiligen verbunden sind. Die Opfergaben werden viele Tage im Voraus vorbereitet. Am 6. Tag des 6. Mondmonats stehen die Dorfbewohner frühmorgens auf. Zuerst muss der Hausbesitzer den Büffelstall reinigen. Dann schneidet er rosa Papier und klebt es auf die Säulen des Büffelstalls sowie die Büffelhörner, um böse Geister zu vertreiben und um Glück zu beten. Dazu Hoang Thi Nhuan:

„Die Tay und Nung beschäftigen sich mit dem Nassreisanbau. In der Vergangenheit wurden Büffel beim Pflügen und während der Ernte als Hauptkraft eingesetzt. Nachdem der Reisanbau abgeschlossen ist, kann sich der Büffel ausruhen. Die Angehörigen der Tay und der Nung organisieren ein Fest, um die Seele des Büffels zurückzurufen. Weil sie glauben, dass der Büffel nach hartem Pflügen müde ist. Die Seele des Büffels ist deshalb zerstreut. Zu diesem Anlass macht jede Familie Kuchen und Nudeln. Besonders Nudeln sind unentbehrlich, da sie den Regen und den Wunsch nach gutem Wetter symbolisieren.“

Nong Thi Hanh in der Gemeinde Ma Ba und Nong Thi Anh in der Gemeinde Hong Sy sagen, dass das „Khoan vai“-Fest für sie immer ein großes Ereignis sei.

 - „Am 6. Tag des 6. Mondmonats werden Familien Kuchen machen sowie Enten und Hühner schlachten. Wir pflegen seit langem diesen Brauch.“

- „Das Fest wird feierlich organisiert. Wir bereiten Hühnerfleisch zur Ahnenverehrung zu. Nach der Zeremonie essen alle Familienmitglieder gemeinsam.“

Zu den Opfergaben für das „Khoan vai“-Fest gehören Entenfleisch, Kuchen in Form von Büffelhörnern, Nudeln, Votivpapier, Schnaps und Früchte aus dem eigenen Garten. Von 07:00 Uhr bis 09:00 Uhr am 6. Tag des 6. Mondmonats bringt der Hausbesitzer Opfergaben auf den Altar und betet um die Gesundheit für den Büffel. Nach der Gebetszeremonie bringt der Hausbesitzer den Büffel, den Pflug und Werkzeuge zum Fluss oder zum Bach, um den Büffel zu baden und Werkzeuge zu reinigen. Zum Mittagessen füttert jede Familie zuerst den Büffel mit Kuchen und Nudeln.

Das „Khoan vai“-Fest wird in jeder Region mit unterschiedlichen Ritualen gefeiert. Sie haben aber einen gemeinsamen Zweck, die Seele des Büffels nach dem harten Pflügen zurückzuholen. Ha Thi Y, ein Mitglied der Volksgruppe Tay in der Gemeinde Dan Chu im Kreis Hoa An in der Provinz Cao Bang, sagt:

„Die Tay in meinem Dorf machen Kuchen und Nudeln und essen diese, ohne sie als Opfergaben zu nutzen. Nach dem Reisanbau organisieren die Tay ein Essen und reinigen Werkzeuge. Anschließend wird sich der Büffel ausruhen.“

Das „Khoan vai“-Fest ist zu einem unverzichtbaren traditionellen Fest der Volksgruppen der Tay und der Nung geworden. Dies ist auch eine Gelegenheit, die Verbundenheit zwischen den Familienmitgliedern zu fördern. Das Fest trägt außerdem dazu bei, die besondere Kultur der ethnischen Minderheiten zu erhalten. 

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