Ganzmonatige Feier und Feier der Langlebigkeit der Volksgruppe der Tay

(VOVWORLD) - Die ethnische Minderheit der Tay lebt in vielen nordvietnamesischen Bergprovinzen und einigen Provinzen im Zentralhochland Tay Nguyen. Überall pflegen die Angehörigen der Tay immer noch ihre Bräuche und religiösen Rituale, darunter die ganzmonatige Feier und die Feier der Langlebigkeit. 
Ganzmonatige Feier und Feier der Langlebigkeit der Volksgruppe der Tay - ảnh 1Die ganzmonatige Zeremonie der Volksgruppe der Tay. (Foto: VNA)

Die ganzmonatige Feier ist die erste bedeutende Zeremonie im Leben der Tay. Die Zeremonie wird sorgfältig vorbereitet, denn sie markiert die Reife eines Kindes.

Der Schamane spielt eine äußerst wichtige Rolle bei der ganzmonatigen Zeremonie der Volksgruppe der Tay. Er ist dafür verantwortlich, den Vorfahren über die Feier zu informieren und die Vorfahren zur Teilnahme an der Feier einzuladen, um das neue Mitglied der Familie anzuerkennen. Nguyen Van Chu in der Stadt Ha Giang in der nordvietnamesischen Provinz Ha Giang, sagt:

„Wenn das Kind 33 Tage alt ist, hält die Familie normalerweise eine Zeremonie ab, um den Vorfahren über das neue Kind zu berichten. Das Kind wird offiziell anerkannt und darf in der Gemeinschaft leben. Aus diesem Anlass wird auch ein Ritual zur Verehrung der Hebammengöttinnen durchgeführt.“

Das Ritual zur Verehrung der Hebammengöttinnen während der ganzmonatigen Zeremonie umfasst viele verschiedene Schritte. Die Gebetszeremonie dauert mehrere Stunden und findet direkt unter dem Ahnenaltar der Familie statt. Bei den Opfergaben handelt es sich hauptsächlich um landwirtschaftliche Produkte der Familie, um den Vorfahren dafür zu danken, dass sie das Baby beschützt und gesegnet haben, damit es gesund ist. Nguyen Van Chu weiter:

„Früher waren bei der Zeremonie zur Verehrung der Hebammengöttinnen Schweine und Ziegen erforderlich. Viele Familien haben sogar Büffel geschlachtet. Jetzt werden nur noch Hühner und Enten geopfert. Man schneidet ein Hemd des Kindes in Blumen. Neun Blumen für Mädchen und sieben Blumen für Jungen. Diese Blumen werden den Hebammengöttinnen dargebracht, um ihnen zu berichten, dass das Kind als Mensch auf die Welt gekommen ist.“

Nach Auffassung der Volksgruppe der Tay ist die Tür der Hebammengöttinnen der Wohnsitz von Hebammengöttinnen, die den Ehepaaren Kinder schenken. Beim Betreten der Tür der Hebammengöttinnen muss der Schamane den Hebammengöttinnen die Opfergaben der Familie darbringen, um ihnen dafür zu danken, dass sie dem Hausbesitzer das Kind geschenkt haben, und die Hebammengöttinnen bitten, dem Baby einen Namen zu geben. Laut Hoang Tuong Lai in der Gemeinde Xuan Lai im Kreis Yen Binh in der Provinz Yen Bai wird der Schamane nach der Namensgebung eine Zeremonie abhalten, um das Kind als neues Familienmitglied anzuerkennen und es zum Markt bringen. Bei der Gebetszeremonie spielt das Tragetuch, das die Großmutter ihrem Enkelkind schenkt, eine wichtige Rolle. Hoang Tuong Lai sagt:

„Dieses Tragetuch besteht aus einem Stück Stoff, das für Zeremonien bei der Hochzeit der Mutter des Kindes verwendet wurde. Dieses Tragetuch wird vom Schamanen gesegnet, damit das Kind immer gehorsam ist und nicht weint, wenn es von Eltern oder Geschwistern auf dem Rücken getragen wird.“

Zusätzlich zum ganzmonatigen Fest für Kinder veranstalten die Tay auch ein Langlebigkeitsfest für Großeltern und Eltern. Die Zeremonie der Langlebigkeit findet meist vom Vorabend bis zum nächsten Morgen mit vielen Ritualen statt. Die Familie muss am Fuße des Altars drei Opfertabletts vorbereiten, darunter ein Tablett mit vegetarischem Essen für die Hebammengöttinnen, ein Tablett zur Ahnenverehrung und ein Tablett für die Heiligen. Dazu Nguyen Van Chu in der Stadt Ha Giang:

„Im Alter von 61 Jahren wird für die Tay das Langlebigkeitsfest gefeiert. In der Feier wird ein Schwein geschlachtet. Man kann das Schwein auch durch einen Schweinekopf oder vier Schweinefüße ersetzen. Beim Langlebigkeitsfest im Alter von 70 Jahren schlachtet man Schwein und auch Hühner.“

Die Teilnehmer des Langlebigkeitsfestes müssen Mini-Reistüten vorbereiten. Nach der Zeremonie werden diese Reistüten in einen Korb gegossen. Aus diesem Reiskorb wird ein schwarzes Tuch ausgebreitet, das eine Brücke von der Menschenwelt zum Himmel symbolisiert. Die Langlebigkeitsfeier der Volksgruppe der Tay ist eine der traditionellen kulturellen Aktivitäten, die die Frömmigkeit der Kinder und Enkelkinder gegenüber ihren Großeltern und Eltern demonstriert. Es ist auch ein einzigartiger kultureller Wert, den die Tay stets bewahren und pflegen.

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