Die Khmer in Vietnam

(VOVworld) – Zu der Volksgruppe der Khmer gehören 1,3 Millionen Menschen in Vietnam. Sie leben meistens in südvietnamesischen Provinzen wie Tra Vinh, Soc Trang, Kien Giang, An Giang, Bac Lieu und Can Tho. Ihr Leben ist eng mit dem Nassreisanbau und vielen Handwerksberufen verbunden. Die Khmer haben sehr viele Märchen und eine einzigartige Pagodenarchitektur. Große Feste im ganzen Jahr sind Anlässe für sie, ihre Kultureigenschaften darzustellen.

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Die Frauen der Khmer-Volksgruppe in ihren traditionellen Trachten. (Foto: dantocviet.vn)


Die Sprache der Khmer gehört zur Mon-Khmer-Sprachgruppe. Obwohl sie seit langem gemeinsam mit den Kinh und den Hoa in einem Gebiet leben, haben sie eigene Lebensformen. Sie leben zusammen in einer Gemeinschaft, die „Phum“ oder „Soc“ heißt und soviel wie „Dorf“ bedeutet. Die Khmer leben von verschiedenen Berufen, darunter Fischfang, Weberei, Stricken und der Keramikproduktion. Im Alltag stellen sie verschiedene Sorten Fisch- und Garnelensoßen her und benutzen diese für ihre Mahlzeiten.

Weil die Khmer in vielen Kanälen wohnen, haben sie verschiedene Bootssorten entwickelt. Eine Besonderheit ist das Ngo-Boot, das 30 Meter lang ist und 30 bis 40 Rudern besitzt. Am Bug und an den beiden Seiten des Bootes sind Bilder von Seeadlern, Elefanten, Löwen und Wellen eingraviert. Ngo-Boote werden nur zum Mondfest Ok-Om-Bok der Khmer im 10. Monat nach dem Mondkalender benutzt.

Junge Khmer-Frauen- und Männer tragen Sarongs aus Seide, die sie selbst weben. Ältere Menschen tragen oft schwarze aber auch weiße Kleidung und Karoschals am Hals oder auf dem Kopf.

Die Khmer haben viele Feste, aber am bemerkenswerten ist das Neujahrsfest Chol Chnam Thmay sowie das Mondfest Ok-Om-Bok. Beim Neujahrsfest im April besuchen sich die Khmer einander und organisieren viele Sport- und Kulturaktivitäten. Dazu Chau On aus dem Buddhismus-Institut der Khmer im Süden:

„Der Empfang des Jahreswechsels der Khmer ist anders als der von den Kinh oder den Hoa. Der Zeitpunkt des Jahreswechsels hängt von dem Lauf der Sonne ab und wird schon lange vorher berechnet. Zum Beispiel fängt dieses Jahr das Neujahr um 14:02 Uhr an einem Tag an. Man nimmt dann genau diese Uhrzeit des Tages, eben 14:02 Uhr,  als Jahreswechselzeitpunkt an. Man veranstaltet dann in der Pagode eine Feier, bei der man Gongs und Trommeln schlägt. Danach findet ein Umzug der Buddhastatue um das Hauptgebäude der Pagode statt.“

Die meisten der Khmer folgen dem Theravada-Buddhismus. Der besondere Kulturschatz der Khmer ist die Kunst und Architektur der Pagoden sowie deren Türme. Die Khmer wachsen im Geist des Buddhismus auf. Sie lernen buddhistische Dogmen und lernen in Pagoden, bevor sie das Leben eines Erwachsenen beginnen. Dazu der Obermönch Giang Thanh, der Vorsteher der Pagode Chroi Ton Sa in der Gemeinde Kim Son in der Provinz Tra Vinh:

„Außer der Schrift geben Lehrer auch Unterricht über die Moral und das Benehmen in der Familie und in der Gesellschaft. Schüler lernen auch etwas über die Kultur, Kunst, traditionelle Tänze und Lieder, damit sie ihre Kultur verstehen und bewahren.“

Die Khmer-Kultur verbindet und integriert sich mit anderen Kulturen im Mekong-Delta. Dies trägt dazu bei, eine besondere vielfältige Kultur der 54 Völker Vietnams zu schaffen.

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