Dabei zeigte der Regierungschef seine Freude darüber, dass sich die Beziehungen zwischen Vietnam und Deutschland nach fast fünf Jahrzehnten gut entwickelt hätten. Mit einem Handelsvolumen von mehr als elf Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 sei Deutschland derzeit der größte Handelspartner Vietnams in der Europäischen Union (EU). 

Pham Minh Chinh brachte seinen Wunsch zum Ausdruck, dass beide Seiten alle Chancen des Freihandelsabkommens zwischen Vietnam und der EU (EVFTA) nutzen sollten. Er forderte den Deutschen Bundestag auf, das Investitionsschutzabkommen zwischen Vietnam und der EU (EVIPA) bald zu verabschieden. Außerdem sollte er die Europäische Kommission dazu drängen, die Gelbe Karte gegen die illegale, unregulierte und undokumentierte Fischerei (IUU) gegenüber vietnamesischen Fischen und Meeresfrüchten aufzuheben. Ihm zufolge sollten sich Vietnam und Deutschland gegenseitig auf regionalen und internationalen Foren unterstützen. 

Ihrerseits bezeichnete die deutsche Botschafterin Vietnam als einen Schlüsselpartner Deutschlands in der Region. Sie werde sich darum bemühen, die bilateralen Beziehungen zu vertiefen. Zugleich äußerte die Diplomatin ihr Beileid über die Verluste der Vietnamesen nach dem Taifun Yagi. Deutschland werde Vietnam durch multilaterale Mechanismen weiter unterstützen, fügte Helga Margarete Barth hinzu.