Die Welt begegnet humanitären Herausforderungen

(VOVWORLD) - Die Vereinten Nationen (UNO) haben den 19. August zum Welttag der humanitären Hilfe gewählt, um das Bewusstsein der Gemeinschaft über die globalen humanitären Fragen zu verbessern. In diesem Jahr fand der Tag zu einem Zeitpunkt statt, in dem die Menschheit gegen die schlimmsten humanitären Herausforderungen der letzten Jahrzehnte kämpfen muss. 
Die Welt begegnet humanitären Herausforderungen - ảnh 1Das Flüchtlingslager Dschabaliya im Gazastreifen. (Foto: Xinhua/VNA)

Laut dem UN-Bericht „Global Humanitarian Overview“ (GHO), der am 26. Juni veröffentlicht wurde, haben die Angriffe auf Gesundheits-, Bildungs-, Sanitär- und Wasserinfrastruktur in vielen Ländern weltweit im ersten Halbjahr das Leben von hunderten Menschen gekostet und Millionen Menschen in die Armut gestoßen. 

Hotspots im Gazastreifen und im Sudan

Die Konflikte im Gazastreifen und der Bürgerkrieg im Sudan sind derzeit zwei verheerendste humanitäre Brennpunkte weltweit. Die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf über 40.000 gestiegen. Zwei Drittel davon sind Zivilisten, die überwiegend ältere Menschen, Frauen und Kinder sind. Auch die Konflikte zwischen Israel und der Hamas haben in kurzer Zeit nicht nur eine große Zahl von Toten und Verletzten gekostet, sondern auch zu vielen anderen menschlichen Katastrophen geführt. Seit dem Ausbruch im vergangenen Oktober mussten etwa 90 Prozent von 2,3 Millionen Bewohnern in Gaza ihr Haus verlassen. Zirka 80 Prozent der Gesundheits-, Bildungs- und Wassersysteme wurden zerstört. Zurzeit sei die Ausbreitung des Poliovirus hunderttausende Kinder im Gazastreifen gefährdet, gab UN-Generalsekretär Antonio Guterres bekannt:

„Gaza befindet sich im humanitären freien Fall. Gerade als es so aussieht, als könne die Lage für die Palästinenser in Gaza nicht noch schlimmer werden, nimmt das Leid zu. In den letzten Wochen wurde das Poliovirus in Abwasserproben in Khan Younis und Deir al-Balah nachgewiesen. Die Verbreitung dieses Virus gefährdet hunderttausende Kinder im Gazastreifen.“

Auch die humanitäre Krise im Sudan hat alle von humanitären Organisationen der UNO festgelegten roten Linien überschritten. Angesichts des Bürgerkriegs seit dem vergangenen April zwischen den bewaffneten Kräften im Sudan mussten mehr als zehn Millionen Menschen ihr Haus verlassen. 80 Prozent der Gesundheitsstationen wurden lahmgelegt. Der Krieg habe bislang die größte Hungersnot der Welt verursacht, warnte die Sprecherin des Welternährungsprogramms im Sudan, Leni Kinzli:

„Das ist die schlimmste Hungersnot der Welt. 25,6 Millionen Menschen im Sudan – die Hälfte der Bevölkerung – haben nicht mehr genug zu essen oder befinden sich in einer kritischen Ernährungslage.“

Aktionen für Menschheit

Immer mehr humanitäre Helfer sind bei Hilfseinsätzen in Krisengebieten getötet worden. Nach Angaben des UNO-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe kamen im vergangenen Jahr 280 Beschäftigte verschiedener Entwicklungsorganisationen in 33 Ländern ums Leben. Das ist die höchste Todeszahl seit Beginn der Zählungen der weltweiten humanitären Gemeinschaft. Dazu der Stabschef des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA), Ben Majekodunmi:

„Mindestens 298 humanitäre Helfer der palästinensischen und internationalen Nichtregierungsorganisationen sowie der UNO wurden getötet. Davon sind mindestens 209 Mitarbeiter der UNO, darunter Mitarbeiter von UNRWA, von der Weltgesundheitsorganisation, dem UN-Entwicklungsprogramm und dem United Nations Department for Safety and Security.“

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