Die Welt und der Anti-Terror-Kampf

(VOVWORLD) - Der 21. August ist Internationaler Tag des Gedenkens und Tributs an die Opfer des Terrorismus. Der Tag wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 2017 ins Leben gerufen. In der diesjährigen Botschaft hat die UNO die Notwendigkeit der Heilung psychischer Verletzung bei den Opfern und warnt gleichzeitig davor, dass der Terrorismus in vielen Regionen der Welt wieder auf dem Vormarsch ist. 
Die Welt und der Anti-Terror-Kampf - ảnh 1UN-Generalsekretär Antonio Guterres. (Foto: IRNA/VNA)

Der diesjährige Leitspruch lautet „Stimmen für den Frieden: Opfer des Terrorismus aktiv in der Fürsprache für den Frieden und der Friedensbildung“.

Opfer zuhören

Laut den Vereinten Nationen sind die meisten Opfer des Terrorismus Zivilisten. Deshalb wurde das Leben der Überlebenden von Terroranschlägen oder ihrer Angehörigen schwer belastet. Viele Opfer haben in den vergangenen Jahren immer noch unter psychischen Verletzungen gelitten. Fast 23 Jahre nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001, sind Tausende von Menschen in den USA nach wie vor traumatisiert und müssen sogar noch wegen posttraumatischer Belastungsstörungen behandelt werden.

In Europa hinterließen der Terroranschlag auf die Züge in Madrid in Spanien im März 2004, bei dem 193 Menschen starben und fast 2000 verletzt wurden, noch immer unheilbare Wunden. In Frankreich erschütterte im Mai dieses Jahres der Selbstmord des Künstlers Fred Dewilde, ein Überlebender des Terroranschlags auf das Bataclan in Paris im November 2015, die Öffentlichkeit. Fred Dewilde hatte zuvor betont, dass er die körperlichen und seelischen Schmerzen nach dem Anschlag nicht mehr ertragen könne. Vor Fred Dewilde hatten sich bereits zwei weitere Überlebende des Bataclan-Anschlags aufgrund psychischer Verletzungen das Leben genommen.

Laut UN-Generalsekretär António Guterres benötigen die meisten Überlebenden von Terroranschlägen viele Jahre, um sich zu erholen, oder müssen lernen, mit ihren Verlusten zu leben. Daher sei es wichtig, dass die internationale Gemeinschaft den "Stimmen des Friedens" dieser Opfer zuhören sollte. Ihnen sollte die Aufgabe übertragen werden, als Aktivisten und Friedenserzieher zu wirken. Auf diese Weise könnten zukünftige Generationen besser über die verheerenden Auswirkungen des Terrorismus aufgeklärt werden, sagt Guterres.

„Terroranschläge verursachen unvorstellbare Schmerzen. Familien und Gemeinschaften werden durch solche Taten zerstört und für immer verändert. Insofern ist es äußerst mutig, die eigenen Verletzungen zu reflektieren und daraus andere zu erziehen. Daher ist dies eine Gelegenheit für uns, zuzuhören und zu lernen.“    

Die Welt und der Anti-Terror-Kampf - ảnh 2Der stellvertretende UN-Generalsekretär für Terrorbekämpfung, Wladimir Woronkow. (Foto: UN)

Neue Bedrohungen

Internationaler Tag des Gedenkens und Tributs an die Opfer des Terrorismus ist auch eine Gelegenheit für die internationale Gemeinschaft, die Bedrohungen des Terrorismus weltweit zu überdenken. Laut dem diesjährigen Globalen Terrorismus-Index (GTI) bleibt der Terrorismus eine der größten globalen Bedrohungen. Im vergangenen Jahr starben mehr als 8.300 Menschen durch Terrorakte, ein Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zu 2022. Noch besorgniserregender ist, dass auch die Brutalität der Angriffe zugenommen hat.

In einer Sonderversammlung des UN-Sicherheitsrates am 8. August warnte die UNO vor dem Wiederaufleben von Terrorgruppen, die Ableger der selbsternannten Terrororganisation Islamischer Staat (IS) sind, insbesondere in Westafrika und im Sahel. Der stellvertretende UN-Generalsekretär für Terrorismusbekämpfung, Wladimir Woronkow warnt davor.

„Die Lage des Terrorismus in Westafrika und im Sahel bleibt äußerst kompliziert. Terrorgruppen verbreiten sich im Sahel und verursachen erhebliche Schäden, die die Stabilität der Region zerstören. Zwei Ableger des IS in dieser Region expandierten und festigten ihre Operationsgebiete. Sollte es diesen Gruppen gelingen, ihren Einfluss auf die Küstenstaaten Nordafrikas zu verstärken, könnte ein weites Gebiet von Mali bis Nordnigeria unter ihrer Kontrolle stehen.“

Die derzeitige Verbreitung der Konflikte im Nahen Osten und die politischen Unruhen in einigen afrikanischen Ländern erschweren die Bemühungen, die Terrorgefahren einzudämmen.

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