Diplomatische Meilensteine beim großen Sieg im Frühling 1975

(VOVWORLD) - Der Sieg der Ho-Chi-Minh-Kampagne vor 50 Jahren (30.04.1975) war das Ergebnis der Kombination von militärischer, politischer und diplomatischer Front. Die vietnamesische Diplomatie hatte eine Solidaritätsbewegung der weltweiten Völker aufgebaut, die Vietnam unterstützte und somit eine Kombination aus Kämpfen und Verhandlungen ermöglichte. Dies führte zur Beendigung des Krieges mit dem Pariser Abkommen im Jahr 1973 und letztlich zum historischen Sieg im Frühling 1975. 
Diplomatische Meilensteine beim großen Sieg im Frühling 1975 - ảnh 1Blick auf die Unterzeichnungszeremonie des Pariser Abkommens am 27. Januar 1973 im Internationalen Konferenzzentrum in der französischen Hauptstadt Paris. (Foto: Van Luong/VNA)

Der diplomatische Kampf war eine wichtige und strategisch bedeutsame Front. Dieser Standpunkt entstammte der tausendjährigen Tradition der Nation in der Landesverteidigung und wurde in der Ära Ho Chi Minhs weiterentwickelt.

Diplomatie – eine strategisch bedeutsame Front

Auf diesem Standpunkt trugen seit der Gründung der Nationalen Front zur Befreiung Südvietnams im Dezember 1960 die diplomatischen Aktivitäten beider Landesteile zum gemeinsamen Sieg der Nation bei. Die Diplomatie schuf die Situation des Kämpfens und gleichzeitigen Verhandelns und machte militärische Erfolge am Verhandlungstisch nutzbar.

Die Kombination von Militär, Politik und Diplomatie führte zur Unterzeichnung des Pariser Abkommens im Januar 1973 und schrittweise bis zum endgültigen Sieg im April 1975. Darüber hinaus bildete die vietnamesische Diplomatie aktiv eine Front der weltweiten Völker zur Unterstützung Vietnams, sogar innerhalb der USA. Nguyen Thi Binh, die ehemalige Vizestaatspräsidentin und Chefunterhändlerin beim Pariser Abkommen, erinnert sich:

„Amerikanische Freunde setzten sich selbst in Brand, um gegen den Krieg zu protestieren. Millionen Menschen weltweit marschierten trotz Unterdrückung und Gefängnisstrafe, um ein Ende des Krieges zu fordern. Diese Solidarität war eine Kraftquelle für Vietnam, sowohl auf dem Schlachtfeld als auch am Verhandlungstisch in den härtesten Zeiten.“

Millionen Menschen, von Politikern über Staatschefs bis hin zu einfachen Bürgern in zahlreichen Ländern weltweit, gingen auf die Straße, um gegen den Krieg zu demonstrieren und den gerechten Kampf des vietnamesischen Volkes zu unterstützen. Der indische Professor Nayan Chanda, ein ehemaliger Korrespondent der Zeitschrift „Far Eastern Economic Review“ in Saigon und Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters, der am 30. April 1975 vor Ort war, betont:

„Die vietnamesische Diplomatie begleitete die militärische Strategie. Vietnams Diplomaten waren unermüdlich im Einsatz, um internationale Unterstützung zu gewinnen, insbesondere unter jungen Menschen weltweit, auch in den USA. Vietnam zeigte auf, dass der Krieg auch den amerikanischen Bürgern Leid zufügte. Während die Amerikaner in Vietnam kämpften, musste ihre Regierung zugleich gegen das eigene Volk auf den Straßen in den USA kämpfen.“

Zeitlose Lehren aus der Geschichte

Aus dem Sieg im Frühling 1975 ergeben sich zeitlose Lehren. Die Rolle der Diplomatie wird auch in späteren Entwicklungsphasen des Landes weiter gefördert und aufgewertet. Die Kombination aus nationaler Stärke und den Kräften der Zeit, insbesondere zwischen Außenpolitik, Verteidigung und Sicherheit, war der entscheidende Faktor für den Erfolg der vietnamesischen Revolution. Vietnam hat stets auch den Aufbau freundschaftlicher und kooperativer Beziehungen zu anderen Ländern verfolgt. Das Land zeigt stets seine Dankbarkeit gegenüber der materiellen und geistigen Unterstützung internationaler Freunde bei dem Wiederaufbau und der Entwicklung des Landes nach dem Krieg. Dazu Botschafterin Nguyen Phuong Nga, die ehemalige Vorsitzende der Vietnamesischen Union der Freundschaftsgesellschaften:

„Auch nach 50 Jahren bewahren unsere Freunde noch ihre Leidenschaft, ihre Liebe zu Vietnam und sind bereit, internationale Solidarität für den Aufbau und Schutz unseres Landes zu mobilisieren.“

50 Jahre später steht Vietnam nun an einem historischen Ausgangspunkt, um in eine neue Ära mit neuen Zielen einzutreten. Die vietnamesische Diplomatie hat nun eine neue geschichtliche Mission. Die Lehren der diplomatischen Erfolge des Sieges im Frühling 1975 werden weiterentwickelt und bilden heute den Grundstein für eine friedliche, freundschaftliche Diplomatie.

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