Trotz Naturkatastrophen im Inland, stagnierendem Welthandel und neuen protektionistischen Maßnahmen weltweit hat das Wirtschaftswachstum Vietnams im dritten Quartal mehr als 8 Prozent erreicht. Damit wuchs das Bruttoinlandsprodukt Vietnams in den ersten neun Monaten dieses Jahres um etwa 7,8 Prozent. Vietnam gehört damit zur Gruppe der am stärksten wachsenden Volkswirtschaften in Asien.
Standhaftigkeit bei der Überwindung von Schwierigkeiten
In den vergangenen elf Monaten stiegen öffentliche Investitionen und ausländische Direktinvestitionen um 26,8 Prozent beziehungsweise 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Handelsvolumen der 11 Monate erreichte mehr als 839 Milliarden US-Dollar, was einer Steigerung von 17,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Der Handelsüberschuss Vietnams betrug mehr als 20 Milliarden US-Dollar. Darüber freute sich Professor Nguyen Thuong Lang an der Nationalen Wirtschaftsuniversität:
„Wir sehen ein Bild von Ex- und Import, das noch nie so schön war wie heute. Meiner Meinung nach kann das Handelsvolumen Vietnams in diesem Jahr 950 Milliarden bis eine Billion US-Dollar erreichen. Dies ist ein Meilenstein, dass Vietnam erstmals in der Geschichte in die Liste der größten Exportländer der Welt aufgenommen wird. Besonders hervorzuheben ist Vietnam derzeit weltweit führend in der Herstellung von Hochtechnologieprodukten.“
Bemerkenswert ist, dass der Agrarsektor vor dem Hintergrund von Naturkatastrophen und Stürmen als „Wunder“ gilt. Er übertraf den Rekordwert von 62,4 Milliarden US-Dollar des Gesamtjahres 2024 und nähert sich dem von der Regierung zugewiesenen Ziel von 65 bis 70 Milliarden US-Dollar. Phung Duc Tien, stellvertretender Minister für Landwirtschaft und Umwelt bekräftigt:
„Nach 11 Monaten haben wir mehr als 64 Milliarden US-Dollar erreicht. Es gibt positive Signale von den Exportmärkten, insbesondere von den USA und China. Daneben erlebt auch der EU-Markt einen starken Strukturwandel. Wenn das Exportvolumen im Dezember bei etwa 6 Milliarden US-Dollar liegt, werden wir das diesjährige Exportziel von 65 bis 70 Milliarden US-Dollar vorzeitig erreichen.“
Nicht nur der Export, sondern auch der Binnenkonsum und der Dienstleistungssektor erholten sich stark. Die Umsätze im Einzelhandel, Tourismus und Transport stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich an. Die Zahl der internationalen Besucher in Vietnam erreichte über 19 Millionen, ein Zuwachs von fast 21 Prozent. Zudem wurde die Inflation gut kontrolliert. Der stellvertretende Gouverneur der Staatsbank, Pham Thanh Ha, teilte mit:
„Die Liquidität der Kreditinstitute ist gewährleistet, der Geldmarkt ist im Wesentlichen stabil und der Wechselkurs entwickelt sich flexibel und marktgerecht. Dabei bleiben die Kreditzinsen stabil. Der Devisenmarkt funktioniert reibungslos.“
Wachstumstempo trotz vieler Schwankungen halten
Um den Wachstumskurs zu halten, setzt Vietnam beharrlich synchrone Lösungen um. Neben der Exportförderung, Unternehmensunterstützung, Vorantreiben öffentlicher Investitionen und Entwicklung des Binnenmarktes beschleunigt Vietnam gleichzeitig die institutionelle Reform und die digitale Transformation. Professor Hoang Van Cuong, stellvertretender Vorsitzender des vietnamesischen Wirtschaftsverbandes, ist der Meinung:
„Es ist Zeit für Vietnam, einen Durchbruch zu erzielen. Wenn wir rechtzeitig und richtig handeln, können wir uns von Anfang an an Hochtechnologiebranchen beteiligen und zu einem wichtigen Glied in der globalen Lieferkette werden, anstatt nur bei der Verarbeitung und Montage stehenzubleiben. Hierbei handelt es sich nicht nur um die Vermeidung von kurzfristigem „heißem Wachstum“, sondern auch um die Wahl einer schnellen und nachhaltigen Entwicklung, mit der Vietnam ein zweistelliges Wachstum anstreben kann.“
In den vergangenen elf Monaten hat Vietnam Schwierigkeiten erfolgreich gemeistert, um den Wachstumskurs zu halten. Diese Ergebnisse sind Impulse für das Land, das Wachstumsziel für das Gesamtjahr 2025 zu erreichen und einen Durchbruch für die nächste Phase zu schaffen.