(VOVWORLD) - Laut vielen Analysten haben die Beziehungen zwischen den beiden Mächten und auch den beiden größten Wirtschaften der Welt, den USA und China, im Jahr 2021 viele Höhen und Tiefen durchgemacht. Die Spannungen wurden nicht gelöst, manchmal sogar verschärft, aber diese Beziehungen im Wesentlichen sind immer noch unter Kontrolle, wenn beide Seiten die Notwendigkeit von Dialog und Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen klar zum Ausdruck bringen.
Blick auf den Online-Gipfel zwischen US-Präsident, Joe Biden, und Chinas Staatspräsident, Xi Jinping, im November. (Foto: Reuters)
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Mit der Wahl von Joe Biden zum neuen US-Präsidenten gab es viele Erwartungen, dass sich die Beziehungen zwischen den USA und China verbessern, zumindest weniger angespannt sind als unter Präsident Donald Trump. Tatsächlich befinden sich diese Beziehungen im Jahr 2021 immer noch in einem ernsthaften Spannungszustand. In manchen Bereichen und an manchen Zeitpunkten ist die Konfrontation zwischen beiden Seiten noch intensiver und heftiger als zu Zeiten von Präsident Donald Trump. Internationalen Kommentatoren zufolge befinden sich die Beziehungen zwischen den USA und China auf dem niedrigsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg.
Weiterhin heftig konfrontieren und konkurrieren
Die harte Haltung gegenüber China wurde vom US-Präsidenten, Joe Biden, in seinen ersten Äußerungen nach seinem Amtsantritt bekräftigt. Demnach bezeichnete er China als “die größte geopolitische Herausforderung des 21. Jahrhunderts”. Basierend auf diesem Standpunkt haben die USA im Jahr 2021 eine Reihe bemerkenswerter Maßnahmen zur Kräftesammlung durchgeführt, wie beispielsweise die Förderung der Strategie “Wiederaufbau einer besseren Welt (B3W)”, um mit der Initiative “Ein Gürtel, eine Straße” mit China zu konkurrieren. Washington fördert auch die Zusammenarbeit zwischen dem QUAD-Quartett einschließlich der USA, Japan, Indien und Australien und gründete die Sicherheitsallianz mit ihren zwei Verbündeten Großbritannien und Australien. Die USA verschärften darüber hinaus weiterhin die Beschränkungen für die chinesischen Telekommunikations- und Technologiekonzerne Huawei und ZTE, verstärkten die Kontrolle über den Export von Software und Komponenten für chinesische Unternehmen, setzten eine Reihe von Technologieunternehmen auf die schwarze Liste und riefen sogar die Betriebslizenzen einiger staatlicher chinesischer Internet-Anbieter zurück.
Auf diese Schritte der USA reagierte China heftig und kritisierte immer wieder die US-Regierung für ihr Vorgehen sowie ihre provokativen Äußerungen. Gleichzeitig unternimmt Peking ständig Schritte, um seine innere Stärke zu zeigen und seine internationale Position zu festigen. Im Juni 2021 hat China das ausländische Sanktionsgesetz verabschiedet und damit eine rechtliche Grundlage geschaffen, um auf Sanktionen zu reagieren. Es hat auch die Strategie “Made in China 2025” mit Fokus auf Hightech-Industrien vorangetrieben und die “Digitale Seidenstraße” ins Leben gerufen, um das digitale Modell weltweit zu verbreiten und dem Land zu helfen, bei neuen Technologien führend zu sein. China zeigte auch große Entschlossenheit in der Entwicklung fortschrittlicher Chips und Halbleiter sowie von anderen Kerntechnologien.
Dialoge und Zusammenarbeit aufrechterhalten
Neben der Konfrontation und dem harten Wettbewerb an den meisten Fronten wird der Trend des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen den USA und China auch 2021 von beiden Seiten beibehalten. Beispiel dafür ist, dass beide Seiten viele Dialoge geführt haben, darunter den Dialog in Alaska im März, den Dialog in Tianjin Ende Juli und insbesondere den Online-Gipfel zwischen US-Präsident, Joe Biden, und Chinas Staatspräsident, Xi Jinping, Mitte November. Die Dialoge erreichten kein Durchbruch, halfen beiden Seiten allerdings, den Kurs ihrer bilateralen Beziehungen aufrechtzuerhalten, dass Kontroversen und Konflikte außer Kontrolle geraten lassen. Vor allem aber zeigt es, dass beide Seiten nach wie vor Dialogbedürfnis haben und miteiander in einen Dialog treten können, um Meinungsverschiedenheiten zu bewältigen.
Auch der Handelsaustausch zwischen den USA und China ist 2021 noch relativ gut, wobei das bilaterale Handelsvolumen von Januar bis Juli 40 Prozent höher als im gleichen Zeitraum im Jahr 2020 ist. Diese Tatsache zeigt, dass die Bindung an wirtschaftliche Interessen zwischen den beiden Ländern nicht durch politische Meinungsverschiedenheiten gebrochen werden können. Außerdem haben beide Seiten auf dem UN-Klimagipfel (COP26) in Glasgow eine gemeinsame Erklärung zur verstärkten Reaktion auf den Klimawandel abgegeben. Dies zeigt, dass sie noch in bestimmten Bereichen zusammenarbeiten können.
Laut Analysten werden sich die USA-China-Beziehungen in der kommenden Zeit sowohl in Richtung Konfrontation als auch in hartem Wettbewerb bewegen. Beide Länder werden auch weiterhin in bestimmten Bereichen zugunsten der Kerninteressen jeder Seite und der allgemeinen Stabilität der internationalen Beziehungen zusammenarbeiten.