KI-Gipfel in Paris bevorzugt Vorteile der Technologie

(VOVWORLD) - Der Aktionsgipfel zur Künstlichen Intelligenz (KI) findet am Montag und Dienstag in Paris statt. Es geht dabei um die Entwicklung der KI und die Teilung der Vorteile der KI sowie um die verstärkte Zusammenarbeit in diesem Bereich. 

Der KI-Aktionsgipfel in Paris ist der dritte Gipfel über diese Technologie nach den Konferenzen in Bletchnley Park in Großbritannien 2023 und in Seoul in Südkorea im vergangenen Jahr.

Innovation wird mehr als Sicherheit bevorzugt 

Anders als beide vorherigen KI-Gipfel geht es beim diesjährigen KI-Gipfel nicht mehr um die Sicherheit, sondern um die transparente Entwicklung der KI. Jedoch bleibt die KI-Sicherheit noch ein großes Thema. Sie wird hinter andere Bevorzugungen gestellt, nämlich die KI-Entwicklung, die Teilung der KI-Vorteile und die globale Zusammenarbeit in diesem Bereich. Frankreich hat das Thema dieses Gipfels vom “Gipfel zur KI-Sicherheit” zum “Aktionsgipfel zur KI” erklärt. 

Über diese Änderung sagte Präsident Emmanuel Macron, Europa könne Vorreiter beim Aufbau der Regel sein, um die KI zu kontrollieren. Aber diese Kontrolle müsse hinter Innovation stehen, besonders im Zusammenhang, dass Europa hinter den USA und China bei der KI steht. Dazu der Vizevorsitzende von Google, James Manyka: 

“Ich denke, ein interessanter Punkt dieses Gipfels ist es, dass man sich mehr für Chancen aus der KI interessiert. Normalerweise gibt es zu viele Diskussionen über Risiken und Schwierigkeiten der KI und es gibt nicht genug Diskussionen über Chancen aus der KI.“

Die Änderung der Prioritäten beim diesjährigen Gipfel spiegelt große Änderungen der globalen KI-Technologie in der vergangenen Zeit wider, besonders die Entstehung von DeepSeek, einem KI-Sprachmodell aus China mit Open Source. Dieses Modell wurde mit niedrigeren Kosten entwickelt als die vorherigen KI-Modelle wie ChatGPT, Gemini und Mistral, aber die Effektivität ist ähnlich. Der Professor für KI an der Universität Paris Dauphine, Jamal Atif, ist der Meinung:

“Wir haben nun Modelle mit Open Source, die so gut wie Modelle mit Closed Source arbeiten. Es ist sehr interessant. China und die Mitglieder von DeepSeek haben bewiesen, dass wir das machen können. Dafür brauchen wir Talente, was auch ein Vorteil für Europa ist . Denn wir haben viele talentierte Studierende und auch erfolgreiche Start-ups.“

KI-Geopolitik

Zahlreiche Spitzenpolitiker und hochrangige Politiker aus über 100 Ländern nehmen an diesem Gipfel in Paris teil, darunter US-Vizepräsident J.D. Vance und Chinas Vizepremierminister Zhang Guoqing. Es zeigt, dass ein anderes großes Thema die Diskussionen in Paris beeinflussen kann, nämlich Auswirkungen der geopolitischen Spannungen in der Welt auf die Entwicklung und Zusammenarbeit der KI weltweit. 

Im vergangenen Jahr haben China und Frankreich eine gemeinsame Erklärung über KI unterzeichnet. Laut Expert Nick Reiners aus dem Beratungskonzern Eurasia Group gibt es gemeinsame Sorgen von China und Europa um die Dominanz der US-Technologiekonzerne in diesem Bereich. Deshalb könnten die Seiten auf diesem Gipfel auf Schwierigkeiten bei der Abgabe der Verpflichtungen und einer gemeinsamen Erklärung über die KI-Entwicklung in der kommenden Zeit stoßen. Man sorgt sich auch darüber, dass die Unterschiede in der Politik der Länder dazu führen könnten, dass die Länder gegenseitig die Technologien voneinander verbieten oder verhindern werden. Dazu Frankreichs Präsident Emmanuel Macron: 

“Ich denke, dass es nicht richtig ist, Technologien zu verbieten, nur weil sie aus einem bestimmten Land kommen. Das sind nicht unsere Taten. Für andere Technologien in der Welt, die nicht aus Europa kommen, werden wir die sensiblen Aspekte für technologische Sicherheit beobachten.“

Für Europa und Gastgeber Frankreich ist der diesmalige KI-Gipfel eine Chance, den Technologie-Aufschwung für die Region bei der starken Konkurrenz der USA und Chinas zu schaffen. Im Vorfeld des Gipfels teilte Frankreichs Präsident Macron KI-Investitionen von bis zu 113 Milliarden US-Dollar in Frankreich in den kommenden Jahren mit. Diese Investitionen kommen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kanada, den USA und einigen großen französischen Konzernen wie Thales, Orange und Iliad. 

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