Vietnam konzentriert sich auf nachhaltige Armutsbekämpfung

(VOVworld) – Der Premierminister hat gerade die dritte Phase des Programms zur wirtschaftlichen Entwicklung in entlegenen Gebieten ratifiziert. Ziel der dritten Phase des Programms ist es, den Minderheiten einen Ausweg aus der Armut zu bieten und wichtige Fragen bei der Armutsbekämpfung zu lösen.

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In der dritten Phase des Programms wird der Ausbau der Infrastruktur bevorzugt. (Foto: VNA)

16 Jahre nachdem das Programm zur wirtschaftlichen Entwicklung in entlegenen Gebieten umgesetzt wurde, wurde Vietnam eines der Länder weltweit, die am erfolgreichsten die Armutsrate senken und die Wirtschaft voranbringen konnten. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat das Programm das Gesicht der Bergprovinzen positiv verändert und das Leben der ethnischen Minderheiten verbessert. Dadurch ist zudem die Rate der Familien aus armen Verhältnissen um 3,6 Prozent pro Jahr gesunken. Trotzdem ist der Entwicklungsunterschied zwischen den Bergprovinzen und anderen Gebieten noch groß. Laut einer Studie der Kommission für ethnische Minderheiten der Regierung haben bislang 149 von insgesamt 9000 Gemeinden noch keine großen Wege für Autos. Mehr als 200 Gemeinden haben kein Strom und rund 32 Prozent der Familien in Bergregionen haben kein Trinkwasser. Mehr als 200.000 Beamte in Gemeinden und Dörfern brauchen eine Weiterbildung. 120.000 Familien aus armen Verhältnissen an der Grenze haben keine ausreichenden Lebensmittel. Dazu Vize-Direktor der Landwirtschaftsbehörde der Provinz Lang Son, Hoang Van Doan.

“Die Produktionsförderung der dritten Phase des Programms ist sehr wichtig. Familien aus armen Verhältnissen sind finanziell unfähig, neue Baumsorten zu kaufen und moderne Technologien in der Produktion anzuwenden. Deshalb ist die finanzielle Unterstützung des Staates äußert wichtig.”

Der Vorsitzende des Volkskomitees der Gemeinde Chieng Sai in der Bergprovinz Son La, Dinh Cong Nen, sagt, die meisten Bergprovinzen hätten schlechte Infrastruktur. Das sei außerdem der Grund, warum die Bewohner hier nicht produzieren und ihre Produkte nicht auf anderen Märkten verkaufen können.

“Die meisten Wege hier sind unzugänglich. Es soll deswegen neue Wege geben, damit die Bewohner die landwirtschaftlichen Produkte transportieren können. Heute konzentrieren wir uns auf den Ausbau der Wege, damit die Bewohner ihre Waren besser verkaufen können.”

Der Leiter des Politik-Instituts Dang Kim Son sagt, in der dritten Phase des Programms zur wirtschaftlichen Entwicklung in entlegenen Gebieten würden die ärmsten Gemeinden, Dörfern und die Gemeinde an der Grenze bevorzugt. Jährlich werde in jede Gemeinde rund 36.000 Euro investiert. Ab 2015 soll die Zahl auf 91.500 Euro steigen. Um so viel Geld in armen Gebieten zu mobilisieren, sollte der Staat Investitionen aus verschiedenen Quellen anlocken, sagt Dang Kim Son.

“Um Investitionen in ländlichen Gebieten anzuwerben, muss man die Infrastruktur ausbauen. Was für eine Infrastruktur braucht man für die landwirtschaftliche Produktion? Dann können der Staat, die Unternehmen und die Bauer kooperieren.”

Der Leiter des Ausschusses für ethnische Minderheiten des Parlaments Giang Seo Phu sagt, der Umsetzungszeitraum für einzelne Inhalte des Programms werde auf fünf bis zehn Jahre verlängert, damit die Provinzen ausreichend Zeit haben, das Programm umzusetzen.

“In der dritten Phase des Programms werden einige Inhalte der zweiten Phase fortgeführt, die noch austehen. Die Weiterbildung des Personals wird vorangetrieben. Ob ein Programm und die Politik des Staates effizient oder nicht effizient umgesetzt werden können, hängt viel von Personal ab.”

Vietnam zielt darauf ab, bis 2015 die Rate der Familien aus armen Verhältnissen auf fünf Prozent zu senken. Das ist nicht einfach und es braucht selbstverständlich eine Änderung in der Politik und auf Investitionsniveau. Trotzdem haben neue Punkte in der dritten Phase des Programms zur wirtschaftlichen Entwicklung in entlegenen Gebieten einen großen Beitrag zur Armutsbekämpfung in Vietnam geleistet. 

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