Asien strebt eine führende Rolle in einer unsicheren Welt an

(VOVWORLD) - Die 29. Konferenz zur Zukunft Asiens wird am 23. und 24. Mai in der japanischen Hauptstadt Tokio stattfinden. Die diesjährige Konferenz konzentriert sich auf die Diskussion der führenden Rolle Asiens in einer immer komplizierten Welt, die durch geopolitische Instabilität und Klimakrise verursacht wird. 
Asien strebt eine führende Rolle in einer unsicheren Welt an - ảnh 1Die 28. Konferenz. (Archivbild: VNA)

Als eines der führenden jährlichen Foren der Region zur Diskussion der wirtschaftlichen und politischen Themen in Asien steht die 29. Konferenz zur Zukunft Asiens unter dem Motto „Asiatische Führung in einer unsicheren Welt“.

Wirtschaftliche Risiken

Die Konferenz zur Zukunft Asiens wurde 1995 zum ersten Mal von Nikkei, Japans führender Presse-, Finanz- und Wirtschaftsgruppe, organisiert. Dabei diskutieren Politiker, Wirtschaftsmanager und Akademiker aus Ländern und Regionen im asiatisch-pazifischen Raum offen über die Rolle Asiens in der Welt. Auf der diesjährigen Konferenz geht es um viele Themen, wie beispielsweise regionale Zusammenarbeit zum Aufbau digitaler Ökosysteme und Asiens Bemühungen um das Netto-Null-Emissionsziel. Besprochen werden auch die Rolle Japans, der USA und Südkoreas für die Sicherheit Nordostasiens und insbesondere die wirtschaftlichen Aussichten der Region in der kommenden Zeit angesichts starker Schwankungen in der Welt. 

In dem am 16. Mai veröffentlichten Bericht über Wirtschaftsaussichten betrachten die Vereinten Nationen die asiatische Wirtschaft als relativ optimistisch, insbesondere in Ostasien. Dementsprechend prognostizierte die UNO, dass die Volkswirtschaften Ostasiens insgesamt in diesem Jahr ein Wachstum von 4,6 Prozent und im nächsten Jahr ein Wachstum von 4,5 Prozent erreichen werden. Krishna Srinivasan, Direktor der Abteilung für Asien-Pazifik des Internationalen Währungsfonds (IWF) war in seiner Prognose im April auch derselben Meinung:

„Das Wachstum der asiatischen Wirtschaften aus der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres setzt sich auch in diesem Jahr fort. Wir gehen davon aus, dass die asiatische Wirtschaft in diesem Jahr um 4,5 Prozent wachsen kann. Das ist 0,3 Prozentpunkte höher als die Prognose im Oktober im vergangenen Jahr. Insgesamt wird Asien in diesem Jahr 60 Prozent zum globalen Wachstum beitragen.“

Viele Experten glauben jedoch, dass es immer noch viele Faktoren gibt, die das Wachstum der asiatischen Volkswirtschaften bedrohen. Dazu zählen insbesondere die hohen Zinssätze, die in vielen großen Volkswirtschaften der Welt seit langem aufrechterhalten werden.

Zukünftige Klimarisiken

Neben Wirtschaft, Technologie und Sicherheit ist Klima auch ein Hauptthema auf der diesjährigen Konferenz zur Zukunft Asiens. Demnach wird der Aufbau gemeinsamer Mechanismen zwischen asiatischen Ländern zur Reaktion auf den Klimawandel zur Debatte gestellt. Dieses Thema wird immer dringlicher, als ein am 23. April veröffentlichter Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) zeigte, dass Asien im vergangenen Jahr die Region mit den meisten Naturkatastrophen auf der Welt war. Dem WMO-Bericht zufolge ereigneten sich in Asien im vergangenen Jahr 79 Naturkatastrophen. Mehr als 80 Prozent dieser Katastrophen waren Überschwemmungen und Stürme, die mehr als 2.000 Todesopfer forderten. Der WMO-Bericht bestätigte auch, dass sich Asien schneller erwärmt als der globale Durchschnitt.

Unmittelbar vor der Konferenz erlebte Asien auch den heißesten April in der Geschichte, mit heftigen Hitzewellen in Ländern in Südasien wie Indien und Bangladesch sowie in Thailand, auf den Philippinen und in Vietnam in Südostasien. Gleichzeitig kam es zu schweren Überschwemmungen in China, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman und Afghanistan.

Laut dem thailändischen Klimaforscher, Petch Manopawitr, muss Asien in Zukunft damit rechnen, dass es aufgrund des Klimawandels unbewohnbare Gebiete geben wird.

„Das Modell der unbewohnbaren Gebiete kommt, weil wir uns möglicherweise nicht an die aktuelle Hitze anpassen können. Wir haben gedacht, dass wir uns an das heiße Wetter gewöhnen können. Angesichts der derzeit hohen Temperaturen und der intensiven Sonneneinstrahlung müssen sich die Menschen darauf vorbereiten, sich an dieses Risiko zu gewöhnen.”

Beobachtern zufolge wird die Anwesenheit von Staats- und Regierungschefs von Ländern wie Malaysia, Thailand und Kambodscha, die schwere Hitzewellen erlebten, auf der diesjährigen Konferenz dabei helfen, dass die Diskussionen über die asiatische Klimakrise mehr Aufmerksamkeit erhalten werden.
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