Die Angehörige der Phu La mit der Zeremonie zum „Fegen der Teufel“

(VOVWORLD) - Die Angehörigen der Volksgruppe der Phu La bewahren bis heute einige traditionelle Sitten, darunter die Zeremonie zum „Fegen der Teufel“. Durch die Zeremonie wollen sie Frieden, ertragreiche Ernten und Glück wünschen. Besonders die Teilnehmer sind die Jungen, deren lebhaftes Geschrei dem Ritual eine fröhliche Stimmung bringt. 
Die Angehörige der Phu La mit der Zeremonie zum „Fegen der Teufel“ - ảnh 1Die Delegation wird die Zeremonie zum „Fegen der Teufel“ führen. (Foto: nhandan.vn)

Die Volksgruppe der Phu La verfügt über mehr als 12.000 Angehörige. Sie wohnen überwiegend in den Bergprovinzen im Norden Lao Cai, Yen Bai, Dien Bien und Ha Giang. Sie besitzen zahlreiche Sitten und Bräuche, die das gemeinschaftliche Leben widerspiegeln. Dazu gehören beispielsweise das Neureis-Fest, das traditionelle Neujahrsfest, die Gebetszeremonie für den Waldgott und besonders die Zeremonie zum „Fegen der Teufel“. Jedes Jahr veranstalten die Phu La die Gebetszeremonie für den Waldgott und die Zeremonie zum „Fegen der Teufel“ im großen Umfang, sagt Meister Vang Ngoc Sang in der Kleinstadt Sa Pa in der Provinz Lao Cai:

„Das Fegen hier bedeutet nicht die Reinigung mit dem Besen, sondern die Durchführung der Zeremonie. Die Phu La wollen durch die Veranstaltung das Böse vertreiben und das Gute empfangen.“

Laut der Auffassung der Phu La gibt es im Jahr Zeitpunkte, in denen die Teufel in das Dorf eindringen und die Dorfbewohner stören und deren Leben in viele Schwierigkeiten stoßen. Daher ist eine Zeremonie zum „Fegen der Teufel“ notwendig, bei der die Phu La um reibungslose Produktion und gute Gesundheit beten. Dazu der Schamane Vang Ghi Nho in der Gemeinde Lien Minh in der Kleinstadt Sa Pa:

„Wir veranstalten die Zeremonie, um um gute Gesundheit, gute Vieh- und Geflügelzucht und Glück zu beten.“

Die Dorfältesten und -oberhäupter gelten als die wichtigsten Personen, die die Zeremonie führen. Die Phu La betrachten diese Zeremonie als ein Ereignis der ganzen Gemeinschaft. Deshalb muss jede Familie Opfergabe spenden. Die Opfergaben sind normalerweise die vorhandenen Dinge der Familien, darunter Schweine, Hühner, Ziege, Obst, Blumen und Kuchen. Dabei seien ein Hund und Hühner unentbehrlich, die laut der Auffassung der Phu La die Fähigkeit haben, Teufel zu vertreiben, so Meister Vang Ngoc Sang weiter:

„Zu den Opfergaben gehören normalerweise ein Schwein, ein Hund und eine Ziege. Außerdem bereitet sich jede Familie auf eine Hühne, eine Schüssel Reis und eine Schnapsflasche für die Zeremonie vor.“   

Die Zeremonie zum „Fegen der Teufel“ findet auf einem großen Gelände statt. Während der Veranstaltung muss jede Familie eine selbstgemachte Waffe wie Holzmesser oder -gewehre nutzen, um die Teufel zu vertreiben. Eine wichtige Sache für diesen Anlass sind die Geflechte, die vor das Eingangstor des Hauses gehängt werden, um das Haus vor dem Eindringen der Teufel zu schützen.

Die Angehörige der Phu La mit der Zeremonie zum „Fegen der Teufel“ - ảnh 2Ein Ritual zum Fegen der Teufel. (Foto: nhandan.vn)

Vang Ngoc Sang zufolge ist Stimmung der Zeremonie zum „Fegen der Teufel“ sehr fröhlich, bei der alle alten und jungen Beteiligten verschiedene Rollen spielen:

„Ich lege die Opfergaben wie Hühner, Holzmesser und -gewehre auf ein Tablett und warten auf einen Schamanen. Der Schamane wird zwei lange verbundene Schilfe halten und fegen.“

Der Schamane wird die Zeremonie zum „Fegen der Teufel“ bei jeder Familie durchführen. Währenddessen wirft der Hausbesitzer Maiskörner in die Ecken des Hauses, um böse Geister aus dem Haus zu vertreiben.

Nach dem Ende des Rituals werden die Phu La die Drei-Tage-Regelung strikt befolgen. Demnach dürfen die Familien für drei Tage nach der Zeremonie nicht singen, keine lauten Geräusche im Haus erzeugen und nur die Muttersprache sprechen. 

Die Zeremonie zum „Fegen der Teufel“ wird einfach veranstaltet, die aber die Kultur und den spirituellen Glauben der Phu La in Lao Cai darstellt. Die Förderung dieser Aktivität soll dazu beitragen, die Kulturidentitäten der ethnischen Minderheiten in Lao Cai zu fördern.  

Mehr zum Thema

Feedback

Weiteres