(VOVWORLD) - Zahlreiche Länder weltweit haben Investitionsmodelle für Kultur erfolgreich entwickelt, um nachhaltige Werte für die Gemeinschaft zu schaffen. Vietnam kann davon lernen und diese Modelle flexibel sowie entsprechend den Bedingungen anwenden.
Die Kultur ist ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung des Landes. (Foto: VOV) |
Investitionen und Unterstützung für Kultur sind äußerst wichtig, weil Kultur ein strategischer Faktor für die Entwicklung eines Landes ist. Dazu sagt Vize-Direktorin des Tuoi-Tre-Theaters Cao Ngoc Anh.
„Kultur spiegelt nicht nur die Identität einer Nation wider, sondern ist auch eine Grundlage für die Förderung der sozioökonomischen Entwicklung. Angesichts der Globalisierung und des Booms der Informationstechnologie suchen Länder weltweit aktiv nach neuen Wegen, Kultur zu bewahren, zu entwickeln und zu fördern. Vietnam ist dabei keine Ausnahme.“
Allerdings konzentriert die Kulturpolitik Vietnams sich auf kulturelle und soziale Ziele und vernachlässigt wirtschaftliche Ziele. Dazu sagt die Leiterin des nationalen Kultur- und Kunstinstituts Nguyen Thi Thu Phuong:
„Ein positiver Aspekt ist, dass wir über Richtlinien für direkte Investitionen und Unterstützung im Kulturbereich verfügen. Allerdings haben wir noch keine Richtlinien für indirekte Investitionen in die Kultur umgesetzt. Darunter sind beispielsweise Steuervergünstigungen, günstige Kredite für Kultur- und Kunstprojekte oder Risikoinvestitionen im Kulturbereich.“
In den vergangenen Jahren hat der vietnamesische Staat noch nicht viel in den Kulturbereich investiert. Der Direktor der Firma Thanh Viet Production, Musiker Nguyen Quoc Trung, ist der Meinung:
„Es ist notwendig, einen langfristigen, professionellen Plan zu erstellen. Ich denke, die Behörden sollten Kunsträte gründen, die aus Kuratoren und Kunstpraktikern bestehen. Sie bringen neue Perspektiven und haben eine andere Sichtweise als die Verwaltungsbehörden. Auf dieser Grundlage können sie eine objektive Bewertung von Kunstprojekten vornehmen. Oder es sollte die Räte zur Bewertung geben, die die Investitionsrichtlinien des Staates für Kulturprojekte festlegen können.“
Die Leiterin des nationalen Kultur- und Kunstinstituts Nguyen Thi Thu Phuong. (Foto: thethaovanhoa.vn) |
Zahlreiche Länder weltweit haben erfolgreich die Investitions- und Unterstützungsmodelle für die Kultur wie Frankreich, die USA, Deutschland, Japan und China durchgeführt. Sie verfügen über ein umfangreiches Unterstützungssystem für Kultur. Die potenziellen Kulturinvestoren werden in diesen Ländern anerkannt und erhalten staatliche Unterstützung. In Vietnam gibt es leider noch keine Förderpolitik für diese Investoren. Die Leiterin des nationalen Kultur- und Kunstinstituts Nguyen Thi Thu Phuong, erklärt, dass Vietnam die Erfahrungen von Frankreich über die Investitionen in den Kulturbereich lernen könne.
„Das Modell Frankreichs ist ein Modell für Architekten. Es geht darum, Investitionen des Staates zu schaffen, die sich auf die kulturelle Infrastruktur konzentrieren, Investitionen in das kulturelle Erbe und die Unterstützung von Künstlern sowie Investitionen in die Forschung einzubeziehen. All diese Investitionen sind nachhaltig und langfristig. Die Investitionen sind direkt, aber nicht tief in den kreativen Prozess der Künstler eingreifend.“
Journalistin Truong Uyen Ly meinte, Steuerpolitik sei auch wichtig, weil sie die Unternehmen fördert, in Kultur zu investieren.
„In Europa gibt es sehr unterschiedliche Steuersätze für Unternehmen und kulturelle Dienstleistungen. Vietnam hat dies noch nicht umgesetzt. Ich denke, der effektivste Weg ist der Dialog zwischen den Steuerbehörden, den Kulturverwaltungen, den Gesetzgebern, Experten sowie Unternehmen und Investoren.“
Im Kontext der Globalisierung und internationalen Integration spielt Kultur eine immer wichtigere Rolle bei der Verstärkung der nationalen Identität und der Erhöhung des internationalen Ansehens eines Landes. Investitionen in den Kulturbereich helfen nicht nur der Bewahrung des kulturellen Erbes, der Entwicklung der Kulturindustrie, sondern bieten auch die notwendigen Ressourcen, um die nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen und die Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern.