(VOVworld) – Seit 13 Jahren findet jährlich am 15. Tag des ersten Monats nach dem Mondkalender der Tag der vietnamesischen Gedichte statt. Dieses Jahr fiel er auf den Donnerstag, den 7. März. Der Gedichtstag wurde mit Neuigkeiten veranstaltet, die dazu beitragen sollen, die Erfolge sowie die Schönheit der Gedichte und der Kultur Vietnams zu ehren. Das Ereignis ist zugleich ein Höhepunkt einer Reihe von Veranstaltungen, die dazu dienen, international für das Land und die Menschen Vietnams zu werben. Am diesjährigen Tag der vietnamesischen Gedichte haben zahlreiche internationale Dichter teilgenommen.
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Der Tag der vietnamesischen Gedichte findet im Literaturtempel statt.
(Foto: anninhthudo.vn) |
Der Tag der vietnamesischen Gedichte 2015 hat in mehr als 100 Orten landesweit stattgefunden. An der Veranstaltung, die im Literaturtempel in Hanoi organisiert wurde, nahmen mehr als 150 Dichter, Schriftsteller und Übersetzer aus verschiedenen 43 Ländern und Regionen teil. Dichter Huu Thinh, Vorsitzender des vietnamesischen Schriftstellerverbands berichtet:
“Sie alle sind bekannte Personen. Sie haben ihre Werke und ihre Liebe nach Vietnam gebracht, um sich mit uns zu treffen und Erfahrungen mit uns zu teilen. Sie haben beim Treffen das Leben der Vietnamesen, den Mut der Vietnamesen beim Krieg und die langjährige Kultur Vietnams gelobt. Sie zeigten ihre große Unterstützung für die Vietnamesen beim Aufbau und bei der Verteidigung des Landes. Es gibt bislang kein Gedichtstag, in dem sich so viele bekannte Dichter und Schriftsteller aus dem In- und Ausland versammelten, wie beim diesjährigen Gedichtstag.”
Unter dem Motto “Richten auf Meer und Inseln des Landes” wurde das Gedicht “Das Vaterland ist die Stimme der Mutter” des Dichters Nguyen Viet Chien gewählt, um die Gedichtspräsentation zu beginnen.
Das Gedicht zeigt den Stolz auf die langjährige kulturelle Tradition des Landes sowie auf die Liebe zum Vaterland der vietnamesischen Generationen. Er stellt zugleich das Bewusstsein über die Souveränität auf Meer und Inseln sowie die Hoffnung auf die heutige junge Generation dar.
Der diesjährige Tag der vietnamesischen Gedichte gab den internationalen Dichtern die Chance, ihre Werke vorzustellen. Die slowakische Dichterin Eva Antonshchenko Muckova hat drei Gedichte auf Vietnamesisch gelesen. Dichterin Indra Wossou aus Südafrika sowie Dichter Graham Mort aus Großbritannien und Burne Sambun aus der Mongolei präsentierten inzwischen ihre neuen Werke über Vietnam. Sie stellten zugleich den vietnamesischen Gedichtsliebhabern ihre Heimatländer vor. Dichterin Eva Antonshchenko Muckova aus der Slowakei sagt:
“Die Stimmung hier ist sehr besonders. Ich bin tief bewegt. Mir gefallen am besten die Gedichte, die die Dichter aus verschiedenen Ländern in ihrer Muttersprache vorgelesen haben. Ich kann dadurch die Satzmelodien jeder Sprache empfinden. Ich liebe auch die vietnamesischen Gedichte. Ich beginne sogar damit, meine Gedichte auf Vietnamesisch zu schreiben.”
Die Dichter haben füreinander Gedichte vorgelesen und gemeinsam die Gedichte kommentiert sowie Meinungen ausgetauscht. Dichter und Schriftsteller sind jetzt Botschafter der Freundschaft. Der US-amerikanische Dichter Gjeke Marinaj äußerte seine Meinung, nachdem er die Gedichte durch die Interpretation der vietnamesischen Dichter gehört hat:
“Die vietnamesischen Gedichte haben eine eigene Einzigartigkeit. Es gibt dabei die Schönheit und die Feinsinnigkeit. Das kann man empfinden. Die Natur, die Menschen und die Liebe sind Mitteln, die die Einzigartigkeit der vietnamesischen Gedichte schaffen.”
Die Gedichte haben die Hürde über die Sprache und Geografie überwunden und Stärke geschaffen, um es den Menschen näher zu bringen. Der irakische Dichter, Naseer Flaiih Hassan, sagte, dass der Tag der vietnamesischen Gedichte bei ihm eine unvergessliche Erinnerung hinterlassen habe:
“Ich freue mich sehr, hier zu sein. Ich finde, dass Vietnam ein schönes Land mit interessanten Tänzen und wunderschöner Natur ist. Hier habe ich freundliche Personen getroffen. Ich habe mehr über die Vietnamesen und die vietnamesischen Gedichte erfahren. Ich weiß, dass die Gedichte für die Vietnamesen eine wichtige Position haben. Ich habe schon vietnamesische Gedichtssammlungen. Ich werde sie nach der Heimkehr lesen. Ich liebe die vietnamesischen Gedichte.”
Am Rande des Gedichtstags 2015 wurden mehrere Veranstaltungen organisiert, darunter eine Ausstellung über die literarischen Werke, die auf mehrere verschiedene Sprachen übersetzt und im Ausland herausgegeben wurden. Dichter Huu Thinh sieht den Gedichtstag als eine Gelegenheit, um die internationalen Freunde die Kultur Vietnams vorzustellen:
“Wir haben unser Markt geöffnet und integrieren uns derzeit in die Weltwirtschaft. Wir haben die Kulturen der Welt aufgenommen. Es ist Zeit, dass wir unsere Kultur exportieren und für unsere Werte werben. Wir organisieren dieses Ereignis, um für die Kultur Vietnams zu werben. Wir müssen mehr tun, um durch die Literatur der Welt das Land, die Menschen und die Kultur Vietnams vorzustellen. Durch den Kulturaustausch können wir auch das gute und schöne der Welt aufnehmen, um wiederum unsere Literatur zu entwickeln.”
Im Rahmen des Tages der vietnamesischen Gedichte 2015 hat der vietnamesische Schriftstellerverband die Gedichtssammlung namens “Wunsch nach Frieden” herausgegeben. Die Sammlung beinhaltet 108 Gedichte der vietnamesischen Dichter in den vergangenen zehn Jahrhunderten. Sie wurden auf Englisch veröffentlicht. Damit können die Verlage und die Literaturforscher aus der Welt teilweise den Wunsch nach Frieden der Vietnamesen verstehen.