Bewahrung der altertümlichen Sutras auf Palmen-Blättern

(VOVWORLD) - Sutras auf Palmen-Blättern sind altertümlich und gelten als roter Faden für die Volksgruppe der Khmer, um ihre Kinder zu erziehen. Sie sind ebenfalls der Schatz im spirituellen Leben der Khmer. Diese Sutras stehen vor der Gefahr, in Vergessenheit zu geraten, da das Kopieren äußerst aufwendig ist. Deswegen strengen sich die zuständigen Behörden, Mönche und die Volksgruppen der Khmer an, diese Sutras  sowie die Graviertechnik für dieses Werk zu bewahren. 
Bewahrung der altertümlichen Sutras auf Palmen-Blättern - ảnh 1Der altertümliche Bücherschrank in der Pagode Pitu Khosa Rangsay im Zentrum der Stadt Can Tho. 

Der wertvolle altertümliche Bücherschrank befindet sich im obersten Stockwerk der Khmer-Pagode Pitu Khosa Rangsay im Bezirk Ninh Kieu in der Stadt Can Tho. Hier werden über 4.000 Bücher aufbewahrt, darunter 30 Bücher, die über hundert Jahre alt sind und in Pali-Schrift sowie Alt-Khmer-Schrift auf Talipot-Palmen-Blättern geschrieben wurden. Dieser Bücherschrank ist ein unschätzbarer Schatz der Pagode und zieht Besucher aus mehr als 60 Ländern an. Jede Sammlung von Sutras auf Palmblättern enthält einen einzigartigen Wert. Der Abt der Pagode Pitu Khosa Rangsay Ly Hung erklärte.

„Die alten Sutras auf Palmblättern erzählen vom früheren Leben Buddhas sowie von Ritualen und Zeremonien der Khmer. In der Pagode Pitu Khosa Rangsay haben wir viele dieser Sammlungen zusammengetragen, um sie für zukünftige Generationen zu bewahren. Junge Mönche können sie als Referenz nutzen und daraus lernen.“

Die Sutras der Khmer werden auf Blättern der Talipot-Blätter geschrieben. Jedes Blatt kann in drei schmale Streifen geteilt werden, die jeweils 50–60 cm lang und 5 cm breit sind. Nach dem Schneiden müssen die Blätter in Baumharz eingeweicht werden, damit sie immer frisch und langlebig sind. 

Das Gravieren von Schriftzeichen auf Palmblättern erfordert eine harmonische Technik. Der Schreibstift ist aus Holz mit einer scharfen Eisenspitze gemacht. Nach dem Gravieren wird eine Mischung aus Wasser, Lampenöl und Ruß auf die Blätter aufgetragen. Anschließend werden sie getrocknet, wodurch die Schriften klar und sichtbar werden. Jede Sammlung umfasst ungefähr 20 bis 60 Blätter. Der Khmer-Kulturforscher Chau Mo Ni Soc Kha erklärt:

„Die Khmer bewahren ihre Palmblatt-Sutras nicht zu Hause, sondern in der Pagode auf. Diese Sutras enthalten alte Schriftzeichen. Ohne eine Ausbildung in der Pagode ist es für junge Generationen sehr schwierig, diese Schriften zu lesen und zu verstehen.“

Der 83-jährige Mönch Chau Ty, Abt der Soai So-Pagode in der Gemeinde Nui To ist die einzige Person in der Provinz An Giang, die die Technik des Schreibens auf Palmblättern vollständig beherrscht. Seit vielen Jahren eröffnet er Klassen, um Mönche und Khmer-Angehörige in dieser Kunst zu unterrichten. Mönch Chau Nup von der Nen Non-Pagode im Kreis Tinh Bien in der Provinz An Giang und Chau Chen aus dem Kreis Co Do in der Stadt Can Tho haben einst das Gravieren von Sutras auf Palmblättern bei Mönch Chau Ty gelernt.

„Beim Lernen weiß ich, wie ich Schriften auf Palmblätter gravieren kann. Ich kann außerdem die Sutras des Buddhas besser verstehen.“

„Der Mönch will durch diese Klasse der jungen Generation Sutras übermitteln. Um die Schriften auf den Palmblättern schön zu gravieren, muss unser Geist ruhig sein.“

Um buddhistische Sutras auf Palmblättern zu schreiben, muss man die Pali-Schrift verstehen und lesen. Zudem werden die Palmblätter immer seltener, weshalb die Bewahrung dieser kulturellen Tradition dringend notwendig ist. Kürzlich hat die Provinz An Giang einen Plan zur Erhaltung und Förderung des immateriellen nationalen Kulturerbes der Schriftkunst auf Palmblättern der Khmer in An Giang bis 2030 genehmigt. Demnach sollen beschädigte Sutras restauriert und dieses Kulturerbe digitalisiert werden. Dazu sagt der Vize-Leiter des Buddhisten-Verbands der Stadt Can Tho, Obermönch Ly Hung.

„Mönch Chau Ty unterrichtet seit vielen Jahren junge Mönche in der Pagode in An Giang das Schreiben buddhistischer Sutras auf Palmblättern. Dennoch möchten wir diese Kunst weiter verbreiten. Zum Beispiel laden wir junge Mönche aus dem Mekong-Delta in die Theravada-Khmer-Buddhistische Akademie ein, um dort das Schreiben und Gravieren von Schriftzeichen zu erlernen. Durch diese breite Förderung können wir eine neue Generation ausbilden, die dieses wertvolle kulturelle Erbe bewahrt und erhält.

Die größte Hoffnung der Mönche und der Khmer ist, dass das Projekt zur Erhaltung des Palmblatt-Sutra-Erbes erfolgreich umgesetzt wird, damit die alten Lehren weiterhin bewahrt und weitergegeben werden können.

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