(VOVWORLD) - Das Wirtschaftswachstum Vietnams im dritten Quartal 2024 kann 7,4 Prozent erreichen. Für die ersten neun Monate des Jahres 2024 liegt es bei mehr als 6,8 Prozent. Dies ist höher als die Erwartung, obwohl einige nördliche Provinzen Anfang September vom Taifun Yagi stark betroffen waren. Dabei ist das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in den ersten neun Monaten 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum recht hoch. Dank der Bemühungen des gesamten politischen Systems, der lokalen Behörden, der Unternehmen und der Bevölkerung rückt das Jahreswachstumsziel für 2024 von 6,5 bis 7 Prozent in greifbare Nähe.
 Verarbeitung von eingefrorenen Tunfisch in der Aktiengesellschaft für Meeresfrüchte Binh Dinh. (Foto: Vu Sinh/VNA) |
Um das gesetzte Wachstumsziel von 7 Prozent für das gesamte Jahr zu erreichen, muss Vietnam im vierten Quartal 2024 ein Wachstum von 7,5 Prozent erzielen.
Viele Potenziale für das Wirtschaftswachstumsziel
Im vergangenen September hat die Regierung zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung und Unternehmen bei der Bewältigung der Folgen des Supertaifuns Yagi zu unterstützen. Dadurch haben sich die von der Naturkatastrophe betroffenen Regionen wirtschaftlich und sozial schnell erholt. Die Wirtschaft hat wieder das Wachstumstempo erreicht, insbesondere in den Bereichen Industrieproduktion, Export und Anziehung von ausländischen Direktinvestitionen. Der Warenexport erreichte einen Wert von knapp 300 Milliarden US-Dollar, während Handel, Tourismus und Transport weiterhin ein gutes Wachstum verzeichneten. Vietnam bleibt ein attraktives Ziel für ausländische Investoren. Die gesamten registrierten Auslandsinvestitionen bis zum 30. September erreichten fast 25 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von knapp 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Zusätzlich ist das BIP-Wachstum im dritten Quartal auf 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Die Markowirtschaft bleibt grundsätzlich stabil, die Inflation wird unter Kontrolle gebracht, und die Finanz- und Haushaltslage hat sich deutlich verbessert. Das Unternehmenswachstum setzt seinen positiven Trend fort. Innovation und Erneuerung wachsen stark, und die soziale Sicherheit sowie Bereiche wie Kultur, Gesellschaft, Bildung und Gesundheitswesen haben gute Ergebnisse erzielt. Die Vertreterin des Statistikamtes Phi Thi Phuong Nga erklärt.
„Der Taifun Yagi hatte Auswirkungen auf die Provinzen in Nordvietnam, darunter einige bedeutende Industriezentren wie Hai Phong und Quang Ninh. Trotzdem haben die Unternehmen Maßnahmen ergriffen, um sich an die schwierigen Produktionsbedingungen im September anzupassen. Dazu zählen die Reorganisation der Produktion und die Verlängerung der Arbeitszeiten, um sicherzustellen, dass die vereinbarten Aufträge mit den Partnern termingerecht erfüllt werden konnten.“
Vize-Minister für Planung und Investition Tran Quoc Phuong zeigt sich optimistisch für das Wachstumsziel des Jahres.
„Basierend auf den Ergebnissen des dritten Quartals und der ersten neun Monate des Jahres berichtet das Ministerium für Planung und Investition weiterhin dem Premierminister und der Regierung, dass das Ziel eines jährlichen Wachstums von 7 Prozent beibehalten wird. Wenn es möglich ist, kann sogar ein Wachstum von mehr als 7 Prozent erzielt werden.“
Zahlreiche internationale Wirtschaftsorganisationen und Experten haben ebenfalls die Wirtschaftsentwicklung sowie das Wachstum Vietnams als positiv bezeichnet. Die amerikanische Ratingagentur Fitch Ratings prognostizierte, dass die vietnamesische Wirtschaft mittelfristig um sechs bis sieben Prozent wachsen wird. Auch die Weltbank bewertet die wirtschaftlichen Aussichten Vietnams als positiv.
 Der stellvertretende Minister für Planung und Investition Tran Quoc Phuong. (Foto: VGP) |
Bemühung um das gesetzte Ziel
Um das Jahresziel zu erreichen, hat Premierminister Pham Minh Chinh auf der jüngsten Regierungssitzung dazu aufgefordert:
„Wir sollten uns darauf konzentrieren, die Finanzpolitik, die Geldpolitik und andere Politiken harmonisch und effizient zu koordinieren. Drei traditionelle Wachstumsanreize sollten bevorzugt werden, nämlich Investitionen, Konsum und Export. Es darf nicht an Strom, Treibstoff, Medikamenten oder Materialien für die Produktion und den Lebensunterhalt der Bevölkerung mangeln. Öffentliche Investitionen sollten verstärkt werden, um Anreize für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu schaffen. Die Förderung von Produktion und Geschäftstätigkeit sollte dazu beitragen, Lebensunterhalt für die Menschen zu sichern und deren materielle und geistige Lebensqualität zu verbessern. Der Bau von Wohnraum für Haushalte, die durch Naturkatastrophen obdachlos geworden sind, sollte abgeschlossen werden. Besonders sollten die Folgen der Fluten und Stürme beseitigt werden.“
Vietnam hat noch drei Monate Zeit, um die festgelegten Ziele zu erreichen. In den vergangenen Monaten konnte Vietnam ein gutes Wachstum aufrechterhalten. Darüber hinaus hat die vietnamesische Regierung rechtzeitig Anweisungen und Entscheidungen getroffen. Diese Faktoren schaffen günstige Bedingungen für ein positives Wachstumsergebnis in diesem Jahr.