(VOVworld) – Zwölf Länder, darunter auch Vietnam, haben jüngst die Verhandlungen der Transpazifischen Wirtschaftspartnerschaft, TPP, abgeschlossen. Die TPP ist zweifellos ein Antrieb für die Wirtschaftsentwicklung der Länder. Nach Schätzungen der Experten profitiert vor allem die vietnamesische Textilbranche von der TPP. Die vietnamesischen Textilunternehmen wollen diese Chancen nutzen und bereiten sich auf den Export vor.
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Die vietnamesische Texilbranche kann in der kommenden Zeit stark wachsen.
(Foto: vnexpress.net) |
Landesweit gibt es in Vietnam rund 2000 Textilunternehmen. Aber nur wenige von ihnen sind nach dem TPP-Beitritt in der Lage, alle Herstellungsschritte von der Verarbeitung der Rohstoffe bis zum Entwurf und zum Export der Produkte selbst zu übernehmen. Viele Unternehmen sind von Rohstoffen und dem Entwurf der Produkte abhängig. Laut Experten sollten vietnamesische Textilunternehmen nach dem TPP-Beitritt weniger verarbeiten und die Rohstoffe selbst aktiv beschaffen. Viele Unternehmen seien auf die Selbstversorgung der Rohstoffe vorbereitet, sagte der stellvertretende Direktor des Textilunternehmens Saigon 2, Nguyen Huu Toan.
„Für die Produktion sind die Rohstoffe sehr wichtig. Die meisten vietnamesischen Textilunternehmen müssen die Rohstoffe für ihre Produktion importieren oder in Vietnam kaufen. Die Textilproduktion in Vietnam konnte zuletzt den Marktbedarf nicht erfüllen.“
Laut TPP-Regelungen müssen vietnamesische Textilprodukte einen bestimmten Anteil von Rohstoffen haben, die aus Vietnam oder anderen TPP-Mitgliedsländern stammen. Nur so ist der Export zollfrei. Für die Produktion müssen die Unternehmen eine ganze Reihe von Regelungen erfüllen, wie eine genügende Fläche für die Errichtung der Betriebe, die Qualität der Produkte und den Schutz der Umwelt. Dazu der Direktor der Nguyet Nhan GmbH, Ly Hoang Nguyen.
„Das Färberwesen gehört zu den wichtigen Schritten in der Textilherstellung, weil es große Investitionen bedarf. Für eine Textilstofffärberei braucht man ein Betriebsgelände von mindestens zehn Hektar. Für Mittel- und Kleinbetriebe ist dies nicht möglich. Der Staat und die Provinzen sollen den Unternehmen dabei helfen.“
Laut dem Vorsitzenden des Textilverbands in Ho Chi Minh Stadt, Pham Xuan Hong, kümmern sich die Unternehmen schon um die Quelle der Rohstoffe. Der Staat unterstützt sie dabei. Die vietnamesischen Textilunternehmen wollen ihre Zusammenarbeit nach dem TPP-Beitritt stärken. Auch viele ausländische Unternehmen wollen in die Herstellung von Textilrohstoffen in Vietnam investieren, sagte Pham Xuan Hong.
„Wir haben uns schon seit einigen Jahren auf den TPP-Beitritt vorbereitet. Die Vorbereitung verläuft jedoch langsam. Die Produktion von Textilrohstoffen in Vietnam wurde doch ausgeweitet. Bisher kann aber diese nur etwa 25 Prozent des Marktbedarfs in Vietnam decken. Mit Unterstützung des Staats soll es nun besser werden.“
Laut Wirtschaftsexperten sei die vietnamesische Textilbranche gegenüber den Ländern in Mittel- und Südostasien einen Schritt voraus, was die Kompetenz und die Erfahrungen der Arbeitskräfte anbelangt. Vietnamesische Unternehmen sollen alle TPP-Regelungen genau studieren und sich gut auf die Arbeitskräfte sowie ihre Produktionstechnologie vorbereiten.
Zuletzt haben alle zwölf TPP-Länder den Wortlaut aller TPP-Vereinbarungen veröffentlicht. Die vietnamesischen Behörden helfen den Textilunternehmen dabei, die Forderungen in den Vereinbarungen zu verstehen und die Chancen wahrzunehmen.